Ab Montag kommt bei Impfungen vor allem „Moderna“ zum Einsatz

CORONA: Verstärkter Kontrolldruck in der Innenstadt und in Bussen und Bahnen

Im öffentlichen Personennahverkehr gilt ab sofort die „3G“-Regel und die Pflicht zum Tragen einer medizinischen Maske.
Im öffentlichen Personennahverkehr gilt ab sofort die „3G“-Regel und die Pflicht zum Tragen einer medizinischen Maske. Foto: Alexander Völkel für Nordstadtblogger.de

Alle Zahlen steigen: Die positiven Tests, die Zahl der schwer Erkrankten und auch die der Verstorbenen. Zum Glück steigen auch die Impfzahlen wieder. Um die „vierte Welle“ (die in Dortmund eigentlich schon die fünfte ist) in den Griff zu bekommen, werden die Kontrollen in der Innenstadt sowie in Bus und Bahn verschärft. Dies ist auch dringend notwendig – denn das Infektionsgeschehen ist diffus. So stark, dass sogar Schulschließungen wieder möglich und nötig sind. Getroffen hat es jetzt (erneut) die Nordmarkt-Grundschule. Sie bleibt vorerst geschlossen.

Polizei setzt für Kontrollen Streifenteams, Bereitschaftspolizei und Zivilkräfte ein

An der Nordmarkt-Grundschule wurden einige Schüler:innen und Lehrer:innen positiv auf das Coronavirus getestet. Aufgrund der unklaren Infektionslage schloss sich die Schulleitung der Empfehlung des Gesundheitsamtes an, den Präsenzunterricht zunächst bis einschließlich zum 30. November auszusetzen. Weitere Ermittlungen des Gesundheitsamtes laufen. Nach Auswertung der Testergebnisse wird die Infektionslage erneut beurteilt. 

Polizei und städtisches Ordnungsamt werden verstärkt gemeinsam kontrollieren, kündigten Gregor Lange (li.) und Thomas Westphal (re.) an. Archivfoto: Alexander Völkel für Nordstadtblogger.de

Das ist nur einer von vielen schwierigen Infektionsfällen in der Stadt. Um das Infektionsgeschehen einzudämmen, kündigen Polizei, Ordnungsamt und DSW21 mehr gemeinsame Kontrollen in der Innenstadt und im Nahverkehr an, um die erneut verschärften Regeln zum Infektionsschutz durchzusetzen. Die Sieben-Tage-Inzidenz in Dortmund liegt am Freitag bei 256,8.

„Stark steigende Infektionszahlen und mehr als 100.000 Tote im gesamten Land: Was wir alle jetzt wiederholt erleben, wäre vermeidbar gewesen. In den gemeinsamen Einsätzen geht es nicht darum, über die vielfach erläuterten Vorschriften zu diskutieren, sondern sie im Interesse aller Bürgerinnen und Bürger durchzusetzen und Verstöße zu ahnden“, sagte Polizeipräsident Gregor Lange am Freitag. 

Um Leben zu schützen und eine größtmögliche Normalität zu erreichen, müssten wir von den hohen Zahlen runterkommen. Die Polizei setzt für die Kontrollen in den nächsten Wochen an der Seite der Netzwerkpartner u.a. Streifenteams, Bereitschaftspolizei und auch Zivilkräfte ein. Wenn erforderlich, überprüft die Polizei auch Impfnachweise.

„Mit den verstärkten Kontrollen leisten wir zusammen einen wichtigen Beitrag“

In Bussen und Bahnen gilt - wie in der Kommunalpolitik - die 3G-Regelung.
In Bussen und Bahnen gilt – wie in der Kommunalpolitik – die 3G-Regelung. Foto: Alexander Völkel für nordstadtblogger.de

„Die ersten Kontrollen in der Weihnachtsstadt zeigen, dass sich der große Teil der Bürgerinnen und Bürger an die Vorschriften hält. In Dortmund geht es der weit überwiegenden Mehrheit der Menschen um Vorsicht und Sicherheit und nicht darum mögliche Schlupflöcher zu finden und zu nutzen. Wir wollen das weiter unterstützen“, betonte Dortmunds Oberbürgermeister Thomas Westphal.

„Wir brauchen eine entschlossene Haltung. Den erhofften Effekt können wir nur gemeinsam erzielen. Mit den verstärkten Kontrollen leisten wir zusammen einen wichtigen Beitrag“, ergänzt DSW21-Verkehrsvorstand Hubert Jung. Alle drei bedanken sich bei allen Bürger:innen, die in der aktuellen Notlage ihren Beitrag zum Infektionsschutz leisten und jetzt wiederholt Geduld zeigen und leider auch mit Einschränkungen leben müssen.

Polizei, Stadt Dortmund und DSW21 weisen erneut auf die Einhaltung der Regeln hin. Verstöße gegen die Vorschriften wie die Maskenpflicht in Bussen und Bahnen kosten laut dem aktuellen Bußgeldkatalog in NRW jetzt 150 Euro. Wer einen gefälschten Test vorlegt, muss ebenfalls mit einem Bußgeld rechnen (1000 Euro). Verstöße gegen die „2G“-Regelungen kosten 250 Euro.

Aktuell sind 2.819 Menschen in Dortmund mit dem Virus infiziert

Großes Interesse besteht an der neuen Impfstelle in der Berswordthalle - wo man ohne Termin zur Impfung kommen kann.
Großes Interesse besteht an der neuen Impfstelle in der Berswordthalle – wo man ohne Termin zur Impfung kommen kann. Foto: Anja Cord für Nordstadtblogger.de

Der auf Basis der gestrigen Meldungen vom RKI errechnete Inzidenz-Wert beträgt für Dortmund 256,8. Aktuell sind – nach offiziellen Angaben – 2.819 Menschen in Dortmund mit dem Virus infiziert. Es befinden sich 2.413 Menschen in Quarantäne. Zurzeit werden in Dortmund 63 Corona-Patient:innen stationär behandelt, darunter 18 Patient:innen intensivmedizinisch, 13 davon mit Beatmung. In Dortmund starben bislang 309 Menschen ursächlich an COVID-19, weitere 123 mit Corona Infizierte starben aufgrund anderer Ursachen. 

Wer dem entgehen bzw. wieder stärker am gesellschaftlichen Leben teilhaben will, kann die zusätzlichen Impfangebote in Anspruch nehmen. Vollständig geimpft sind in Dortmund bislang 435.155 Menschen. Insgesamt wurden 912.707 Impfdosen verabreicht. Impfungen an den städtischen Teststellen erfolgen aber ab Montag „nur noch“ mit den Impfstoffen von „Moderna“ oder „ Johnson & Johnson“. Der Impfstoff von „BioNTech“ wird ab dann nur noch in der Berswordt-Halle und dann auch nur für unter 30-Jährige zum Einsatz kommen. Die anderen beiden Impfstoffe stehen in der Berswordt-Halle ebenfalls zur Verfügung. 

Grund dafür ist die Entscheidung des geschäftsführenden Bundesgesundheitsministers Jens Spahn, die Bestellmöglichkeiten des BioNTech-Impfstoffes zunächst zu deckeln. „Wir werden weiter mit hoher Schlagzahl impfen können. An Impfstoff wird es nicht mangeln. Alle Bürgerinnen und Bürger können verlässlich mit hochwertigem Impfstoff versorgt werden“, bekräftigt die Leiterin des Corona-Krisenstabs der Stadt Dortmund, Stadträtin Birgit Zoerner. 

„Moderna“-Impfstoff steht in großen Mengen zur Verfügung – auch fürs Boostern

Der Impfstoff des Herstellers „Moderna“ steht in großem Umfang zur Verfügung. Dabei handelt es sich wie auch bei dem Impfstoff von „BioNTech“ um einen sogenannten mRNA-Impfstoff. Beide Impfstoffe verfügen über eine hohe Wirksamkeit von über 90 Prozent. Nach Angaben des Robert-Koch-Institutes (RKI) ist davon auszugehen, dass der Impfstoff von „Moderna“ gegen alle derzeit vertretenen Mutationen schützt.   

Dr. Frank Renken ist Leiter des Gesundheitsamtes.
Dr. Frank Renken ist Leiter des Gesundheitsamtes. Copyright Anja Cord für nordstadtblogger.de

Vorsorglich hat die Ständige Impfkommission (STIKO) die Anwendung des Impfstoffs von „Moderna“ auf die Altersgruppe ab 30 Jahren beschränkt. Verschiedene Daten weisen darauf hin, dass das Risiko für Herzmuskelentzündungen in der Altersgruppe unter 30 Jahren nach der Impfung mit „Moderna“ höher ist als nach einer Impfung mit „BioNTech“. Menschen unter 30 sollten sich daher mit „BioNTech“ impfen lassen. 

Zur Einordnung betont der Leiter des Gesundheitsamtes, Dr. Frank Renken: „Es besteht ein geringes Risiko für junge Männer, an einer Herzmuskelentzündung zu erkranken. In den allermeisten Fällen heilen diese zügig von alleine wieder aus. Die Gefahr, an einer Herzmuskelentzündung zu erkranken, ist um ein Vielfaches höher, wenn man sich gar nicht impfen lässt und an Corona erkrankt.“ 

Mit dem Impfstoff von „Moderna“ kann man sich „boostern“ lassen – ganz unabhängig davon, welche Impfstoffe man zuvor erhalten hat. „Empfohlen wird zur Auffrischung generell ein mRNA-Impfstoff. Es gibt sogar Studien, die besagen, dass die Kombination verschiedener Impfstoffe immunologisch besonders günstig sei“, so Renken. 

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