Besserer Zugang zu Bildungsangeboten: Roma-Mediator*innen sollen Lehrkräfte in Dortmunder Schulen unterstützen

Unterzeichneten gemeinsam den Kooperationsvertrag zum Projektstart in Dortmund: v.l. Ionut Marin vom Romano Than e.V, Sascha Wenzel von der Freudenberg Stiftung, Schuldezernentin Daniela Schneckenburger, Mathias Richter vom Ministerium für Schule und Bildung NRW und Projektleiterin Christine Speiser. Foto: Roland Gorecki

Die Stadt Dortmund und das NRW-Ministerium für Schule und Bildung sowie die Freudenberg Stiftung setzen in der Nordstadt das gemeinsame Projekt „Roma als Bildungsmediator*innen für neuzugewanderte und bildungsbenachteiligte Kinder und Jugendliche aus Süd-Ost-Europa in Dortmund“ um. Am offiziellen Gedenktag für die Opfer des Völkermordes an den Sinti und Roma (19. Dezember), fand in der Kielhornschule die offizielle Auftaktveranstaltung statt. 

Vom Gedenken zur Überwindung von Ausgrenzung und ihrer Folgen

Das Projekt will bessere Bildungsvoraussetzungen für Kinder aus Südosteuropa schaffen. Foto: Sascha Fijneman

Der Projektstart exakt an diesem Tag ist ein Signal dafür, dass sich das Gedenken in Dortmund in das Engagement für die Überwindung von Ausgrenzung und deren Folgen wandelt. Das Konzept beabsichtigt, den Einsatz von Roma als Bildungsmediatorinnen und –mediatoren im Tandem mit Lehrkräften zu erproben, weiterzuentwickeln und langfristig zu verankern.

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Dafür unterzeichneten die Kooperationspartner eine entsprechende Vereinbarung: Mathias Richter, Staatssekretär im Ministerium für Schule und Bildung NRW, Schuldezernentin Daniela Schneckenburger und Sascha Wenzel, Geschäftsführer der Freudenberg Stiftung gaben mit ihrer Unterschrift den Startschuss.

Roma-Selbstorganisationen, weitere Stiftungen und die Träger und Akteure vor Ort werden als wichtige Partner beteiligt. Die Bildungsmediatoren und ihre schulischen Ansprechpartner werden explizit für die Überwindung der besonderen Zugangsbarrieren qualifiziert und eingesetzt, mit denen Schülerinnen und Schüler aus Roma-Familien konfrontiert sind.

Projekt will Zugangsbarrieren abbauen und Familien aufklären und beraten

Neben der Ermächtigung durch Ausbildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten zählen auch die kultursensible Schulentwicklung an den beteiligten Schulen sowie die Unterstützung in der niedrigschwelligen Beratung von Familien zu den Zielen des Projektes. Bei Letzterem geht es um die Erfüllung der Schulpflicht, die Beteiligung am Schulleben und die Gestaltung der Bildungs- und Erziehungsarbeit.

In der multikulturellen und weltoffenen Nordstadt leben Menschen aus über 130 Nationen. Unter den rund 4.750 Menschen aus Bulgarien und Rumänien gibt es eine große Anzahl von Roma, die in ihren Ländern von Antiziganismus und Diskriminierung betroffen waren. Aus diesen Erfahrungen resultieren auch oft Schwierigkeiten beim Aufbau vertrauensvoller Bildungspartnerschaften zwischen Familien und Schulen.

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