„Zwischen Erfolg und Verfolgung“ in Dortmund: Zwei Gedenktafeln für jüdische SportlerInnen wurden zerstört

Sarah Poewe ist die erste jüdische Sportlerin, die nach 1936 eine olympische Medaille für Deutschland gewonnen hat.
Zwei der 17 Aussteller wurden beschädigt. Die Polizei ermittelt. Archivfoto: Mira Kossakowski

Auf großes Interesse bei PassantInnen stößt die Ausstellung „Zwischen Erfolg und Verfolgung“ auf dem Platz der deutschen Einheit. Unterhalb der Katharinentreppe zeigen das Fußballmuseum und die Mahn- und Gedenkstätte Steinwache 17 Figuren, die an deutsche SportlerInnen jüdischen Glauben erinnern. Zwei von ihnen wurden jetzt zerstört.

Neonazis machen sich über den Vorfall im Netz lustig

Die beiden Aufsteller lagen abgebrochen auf dem Boden, wie die Dortmunder Polizei am Montagabend bestätigte. Die Polizei ermittelt und wertet Videos von Überwachungskameras aus. Gemeldet wurde der Vorfall bereits am Sonntagmorgen.

Auf einen politisch motivierten Hintergrund der Sachbeschädigung gibt es bisher keine Hinweise. Es ist gut möglich, dass es sich um „normalen“ nächtlichen Vandalismus von Betrunkenen auf den Weg zum Hauptbahnhof handelte.

Über die Ermittlungen regen sich die Neonazis im Internet auf. Für sie ist das eine Ressourcenverschwendung, ein Vorfall aus der“ Abteilung Mimimi“, die Zerstörungen selbst ein Bagatelldelikt an der „politisch überkorrekte(n) Ausstellung“, eigentlich nicht erwähnenswert.

Auseinandersetzung mit der deutsch-jüdischen Geschichte wird weitergehen

Museumsdirektor Manuel Neukirchner nannte den Vorfall „schockierend“. “Er hält uns aber nicht davon ab, dass wir uns intensiv mit diesem Kapitel deutscher Geschichte auseinandersetzen”, sagte er der reichweitenstärksten deutschen Tageszeitung. Die Schau wird noch bis zum 19. November gezeigt und ist rund um die Uhr zugänglich.

Mehr zur Ausstellung auf nordstadtblogger.de:

Gedenken an jüdische SportlerInnen: Ausstellung auf dem Vorplatz des Deutschen Fußballmuseums in Dortmund

 

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