Veranstaltungskollektiv eröffnet den „Nordpol“ als Gegengewicht zur „kalten kapitalistischen Welt“

Nordpol Veranstaltungskollektiv
Aus der „Alten Poststube“ wird das „Nordpol“ – Träger ist ein gemeinnütziger Verein. Foto: Alex Völkel

Auf zum „Nordpol“: Was nach einem eisigem Vergnügen klingt, ist als Metapher gemeint: Am Pranger steht die „kalte kapitalistische Gesellschaft“, zu der hier ein Gegenpol entstehen soll. Nicht im ewigen Eis, sondern in der Münsterstraße.

Veranstaltungskollektiv „Nordpol“ statt „Alte Poststube“

Dort ist gerade das „Nordpol“ entstanden. In den Räumen der „Alten Poststube“, kurz vor der Mallinckrodtstraße und nur einen Steinwurf vom Roxy-Kino entfernt, wurde wochenlang fieberhaft umgebaut, renoviert und gereinigt. Es soll ein besonderer Veranstaltungsraum und Treffpunkt sein. Nicht ein finanzstarker Investor, sondern ein vierzig Mitglieder zählender Verein ist hier aktiv. Entsprechend viel musste in Eigenleistung erledigt werden, um aus dem alten rustikalen Schankraum einen ansprechenden und „warmen“ Ort für Konzerte, Lesungen, Diskussionen, Ausstellungen und andere Veranstaltungen zu machen.

Wie „Nordpol“ aussieht, davon konnten sich die Gäste des Veranstaltungskollektivs schon seit rund eineinhalb Jahren ein Bild machen. An verschiedenen Orten hat es alternative Kulturangebote gegeben. Die ehrenamtlichen Organisatoren waren beispielsweise im „Langen August“ oder im „Taranta Babu“ zu Gast. Die Reihe „Partysane“ mit Live-Musik und DJs geht auch auf ihr Konto.

Gemeinnütziger Verein ist Mieter der Liegenschaft

Nordpol Veranstaltungskollektiv
Die ehrenamtlichen Mitglieder haben den Umbau in Eigenleistung realisiert. Foto: Alex Völkel

Jetzt hat das Kollektiv mit dem „Nordpol“ endlich eigene Räume: „Wir wollten ganz bewusst in die Nordstadt“, machen die Vereinsmitglieder deutlich. Den Verein gibt es schon seit einem Jahr – er ist eingetragen und als gemeinnützig anerkannt. Einige Mitglieder leben in der Nordstadt. Studierende, Azubis, Arbeitnehmer und Arbeitslose sind dabei.

Mitmachen kann eigentlich jeder: Vorausgesetzt, er vertritt keine rassistischen, nationalistischen oder sexistischen Positionen. „Wir erleben die Nordstadt als einen interessanten Stadtteil. Hier gibt es viele interessante Projekte. Wir wollen ein Teil davon sein“, machen die „Nordpol“-Aktiven deutlich. „Die Nordstadt kann viel mehr, als die schlechten Schlagzeilen ausdrücken.“

Veranstaltungsbetrieb und „Volxküche“ geplant

Mit großem Interesse verfolgten die Nachbarn das rege Treiben. Sie freuen sich, dass die alte Gaststätte wieder als ein Lokal genutzt wird – und nicht als Shisha-Café, Wettbüro oder Spielhölle. „Die früheren Gäste haben schon beim Umbau reingeschaut und sind gespannt“, berichten die Ehrenamtlichen. Allerdings wird der „Nordpol“ keine klassische Kneipe werden. Es wird natürlich Thekenbetrieb geben – aber nur zu Veranstaltungen. Aber auch gemeinschaftliches Kochen – eine „Volxküche“ – ist geplant. Vorerst wird der „Nordpol“ aber nur oben den Gastraum nutzen.

Untergeschoss wegen Brandschutz-Auflagen nicht nutzbar

Das weitläufige Kellergeschoss – dort war unter anderem eine Kegelbahn – darf nach der Neukonzessionierung nicht mehr genutzt werden. Denn es gibt bislang nur einen Zugang. Der Brandschutz schreibt jedoch einen zweiten Ausgang vor. Aber davon lassen sich die „Expeditionsteilnehmer“ nicht entmutigen.

Sie wollen erst einmal „oben“ für eine Vielzahl von Veranstaltungen sorgen. Dabei denken sie auch an Kooperationen – zum Beispiel wollen sie Kontakt zum benachbarten „Roxy“-Kino aufnehmen. Die Münsterstraße könnte einen interessanten Frequenzbringer gebrauchen…

Am 27. Oktober erste Veranstaltung, am 2. November offizielle Eröffnung

Schon an diesem Sonntag (27.10.) öffnet der „Nordpol“ das erste Mal seine Pforten und begrüßt zu einem kleinen Akustikkonzert und zur inoffiziellen Eröffnung Oile Lachpansen, Positano und Michel B. Einlass ist um 19 Uhr, Beginn um 19.30 Uhr. Mehr dazu auch auf der Seite der Veranstaltung und auf facebook.

„Nordpol“Die große Eröffnungsparty des „Nordpol“ steigt dann am Samstag, den 2. November. Nachmittags geht es mit einer Vorstellung des Projekts los. Später am Tage werden die Expeditionsteilnehmer zum ersten Mal die Partytauglichkeit ihres Tresens austesten.

Alle Details im Internet: http://www.nrdpl.org/2013/10/eroeffnungsparty-und-konzert/

 

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