Studentinnen suchen BotschafterInnen der Vielfalt: 150 DortmunderInnen zeigen Flagge gegen Diskriminierung

Der Flashmob „Flagge zeigen für Vielfalt“ fand in der City statt. Foto: Roland Gorecki
Der Flashmob „Flagge zeigen für Vielfalt“ fand in der Dortmunder City statt. Foto: Roland Gorecki

Rund 150 DortmunderInnen haben am Flashmob zum Deutschen Diversity-Tag 2018 teilgenommen, den Dortmunder Studentinnen im Rahmen eines Projektseminars in der City organisiert haben.

Studentinnen haben ein langfristiges Engagement für Diversity geplant

Bei dem sonnigen Wetter brauchten die PassantInnen in der Dortmunder Innenstadt zwar keinen Regenschirm, aber sie konnten trotzdem einen in den Farben des Regenbogens bekommen – nicht gegen den Regen, sondern für Diversity.

Die Studentinnen der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung wollten im Rahmen eines Projektseminars nämlich so zum Deutschen Diversity-Tag 2018 auf das Thema aufmerksam machen.

„Diversity ist für mich…“ sollten die PassantInnen den Satz beenden.  Oder „Ich zeige Flagge für Vielfalt, weil…“. Im Anschluss gab es einen Flashmob, bei dem sich alle 150 Teilnehmenden mit Regenbogenschirm fotografieren ließen. So sollte ein Zeichen gegen Diskriminierung gesetzt werden.

Das soll allerdings nur der erste Schritt sein. Das langfristige Ziel der Studentinnen ist es nämlich, ein Konzept zu entwickeln, wie sich BotschafterInnen der Vielfalt in der Stadtverwaltung für Toleranz einsetzen können. Deshalb wollten sie über die Aktion mit BürgerInnen in den Austausch zu dem Thema kommen. 

BotschafterInnen sollen sich gegen Diskriminierung einsetzen – Projekt als Herzensangelegenheit

„Es gibt leider immer noch Menschen, die aufgrund ihres Geschlechts, ihres Alters, ihrer Sexualität oder ihrer Nationalität diskriminiert werden“, erklärt Marion, die ein duales Studium in der Stadtverwaltung absolviert.

Für diese Diskriminierung sollen die BotschafterInnen sensibilisiert werden, um dann als Ansprechperson zu fungieren und im Ernstfall dazwischen zu schreiten. Deshalb geht es den Studentinnen bei dem Projekt nicht nur um Credits, sondern es  ist ihnen auch eine Herzensangelegenheit.

„Wir haben uns für dieses Projekt entschieden, weil es sehr wichtig ist, dass die Stadtverwaltung Dortmund ein Zeichen gegen Diskriminierung setzt und mehr für Toleranz getan wird. Alle Menschen sind verschieden und haben unterschiedliche Kompetenzen und Fähigkeiten, von denen jeder profitieren kann.“

Die Stadt Dortmund unterzeichnete 2009 die Charta der Vielfalt

Susanne Hildebrandt von der Koordinierungsstelle für Lesben, Schwule und Transidente der Stadt Dortmund.
Susanne Hildebrandt von der Koordinierungsstelle für Lesben, Schwule und Transidente der Stadt Dortmund.

Der Deutsche Diversity-Tag 2018 wird von der Charta der Vielfalt organisiert. Deutschlandweit rief sie dazu auf, sich für Diversity zu engagieren. Insgesamt fanden 1.800 Aktionen unter #flaggefürvielfalt statt.

Die Charta der Vielfalt ist eine Selbstverpflichtung für ArbeitgeberInnen und Unternehmen, sich gegen Diskriminierung einzusetzen. Die Stadt Dortmund unterzeichnete sie schon 2009. 

„Es geht uns darum, in der Verschiedenheit der Menschen eine Stärke zu sehen und diese auch im Arbeitsumfeld wertzuschätzen“, erklärt Susanne Hildebrandt von der Koordinierungsstelle für Lesben, Schwule und Transidente der Stadt Dortmund, die die Studentinnen bei der Aktion unterstützt.

Der DiverseCity-Kongress durchleuchtet verschiedene Dimensionen von Vielfalt

Susanne Hildebrandt selber organisiert jedes Jahr für die Stadt Dortmund in Kooperation mit dem Völklinger Kreis e.V. den Dortmunder DiverseCity-Kongress, bei dem in unterschiedlichen Workshops die verschiedenen Dimensionen der Vielfalt durchleuchtet werden.

Dieses Jahr im Juli werden u.a. interaktive Workshops zum Thema „Women in Science“, „Alltagsrassismus“ und „Wie Migrantenvereine die Stadtgesellschaft mitgestalten“ angeboten. „Es ist ein großes Thema, zu dem ich auch selber nie auslerne und zu dem man auch nicht auslernen kann“, so Hildebrandt.

„Diskriminierung versteckt sich auch in den kleinen Dingen im Alltag, wofür wir in den DiverseCity-Kongressen sensibilisieren wollen, und was die Studentinnen auch versuchen wollen, über die Botschafter zu erreichen.“ 

Studentinnen sind optimistisch für die Zukunft des Projekts

Marion selber blickt nach dem Tag jetzt auch mit Optimismus in die Zukunft. „Es war total schön zu sehen, wie viele Leute sich für das Thema interessiert haben und stehen geblieben sind. Das motiviert mich richtig, an dem Projekt weiterzuarbeiten.“

Terminhinweis:

Am 5. Juli findet im Dortmunder Rathaus der 7. Dortmunder DiverseCity – Kongress unter dem Motto „Alle! Zusammen!“ statt. Anmeldungen laufen unter: https://www.dortmund.de/…anmeldung_diversecity

Die TeilnehmerInnen zeigte „Flagge für Vielfalt“. Fotos (5): Mariana Bittermann
Die TeilnehmerInnen reihten sich in Dortmund hinter der „Flagge für Vielfalt“ ein. Fotos (5): Mariana Bittermann

 

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