UPDATE: Tötungsdelikt an einem Obdachlosen in Dortmund – Kein Hinweis auf Hassverbrechen – Polizei sucht Zeugen

In der ehemaligen Waschanlage hatte der Obdachlose gelebt. Foto: Alex Völkel
In der ehemaligen Waschanlage hatte der getötete Obdachlose in der Nordstadt gelebt. Foto: Alex Völkel

Ein 55-jähriger Obdachloser ist am Dienstag (24.07.2018) gegen 9.40 Uhr auf einem ehemaligen Tankstellengelände in der Osterlandwehr 10 – unweit des Borsigplatzes in der Nordstadt – tot aufgefunden worden. Es handelt sich um ein Gewaltdelikt. Staatsanwaltschaft und Polizei in Dortmund vermuteten die Täter zunächst im Obdachlosen-Milieu. Hinweise auf ein Hassverbrechen gibt es derzeit nicht.

Tatort ist ein Gelände einer ehemaligen Waschanlage an der Oesterholzstraße

Der Tatort war verlassen. Doch drei tatverdächtige Obdachlose wurden mittlerweile wieder entlassen.
Der Tatort war verlassen. Doch drei tatverdächtige Obdachlose wurden mittlerweile wieder entlassen.

Das 55-jährige Opfer übernachtete regelmäßig auf dem Gelände einer ehemaligen Waschanlage an der Ecke Oesterholzstraße und Osterlandwehr. Die Obduktion hatte am Mittwochvormittag ergeben, dass der Mann „durch eine Gewalteinwirkung mit einem scharfen Gegenstand zu Tode gekommen“ sei, teilen Polizei und Staatsanwaltschaft in einer gemeinsamen Presseerklärung mit.

Zwei 46-jährige Männer und ein 42-jähriger Mann, die ebenfalls dem Obdachlosenmilieu zugehörig sind, sind vorläufig festgenommen worden. Erste Erkenntnisse deuteten auf einen Streit unter den Obdachlosen hin, die zum Teil ebenfalls in der ehemaligen Waschanlage unweit der Dortmunder Tafel und des Bernhard-März-Hauses wohnen.

Doch der Tatverdacht gegen die drei festgenommenen Männer hatte sich nach den ersten Ermittlungen sich nicht erhärtet. Aus diesem Grund wurden alle drei im Laufe des Mittwochnachmittags aus dem Polizeigewahrsam entlassen.

Ermittlungsbehörden suchen noch nach ZeugInnen der Gewalttat

In der ehemalige Waschhalle haben sich die Obdachlosen eingerichtet.
In der ehemaligen Waschhalle an der Osterlandwehr haben sich Obdachlose eingerichtet.

Daher dauern die Ermittlungen dauern an. „Wir ermitteln in alle Richtungen und suchen noch Zeugen“, betont die zuständige Staatsanwältin Sandra Lücke.

Hinweise, dass es sich um ein Hassverbrechen gehandelt hat – gibt es allerdings nicht. Erst am vergangenen Sonntag hatte es einen heimtückischen Brandanschlag auf zwei obdachlose Männer in Berlin-Schöneweide gegeben.

Polizei und Staatsanwaltschaft in Dortmund bitten daher Zeuginnen und Zeugen, die Angaben zu der Tat oder den Tätern machen können, sich bei dem Polizeipräsidium Dortmund unter der Rufnummer 0231-132-7441 – oder bei jeder Polizeidienststelle – zu melden.

 

UPDATE  (26. Juli 2018)

Die weiteren Ermittlungen haben Hinweise auf einen möglichen Zeugen ergeben, der sich ebenfalls regelmäßig auf dem ehemaligen Tankstellengelände aufgehalten haben soll, so auch in der Nacht vom 23. auf den 24.07.2018. Der Zeuge soll „Michal“ heißen, ca. 35 Jahre alt und 165 bis 175 cm groß sein, ca. 65 kg wiegen, nur noch zwei bis drei Vorderzähne im Mund haben und stets eine Baseballkappe tragen.

Der Zeuge soll bei einer „Magda“ wohnen und sich häufiger bei dem Lidl an der Borsigstraße (bei Hornbach), an einem Kiosk am Borsigplatz oder auf den Bänken vor der Spielothek am Borsigplatz aufhalten.

Polizei und Staatsanwaltschaft bitten den Zeugen bzw. Zeugen, die Angaben zu der Person oder dem Aufenthaltsort von „Michal“ machen können, sich bei dem Polizeipräsidium Dortmund unter der Rufnummer 0231-132-7441 oder bei jeder Polizeidienststelle zu melden.

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