Theater im Depot Dortmund: Premiere von „Mistero Buffo“ – Alexander Olbrich interpretiert Dario Fo’s Klassiker neu

Schauspiel-Student Severin Mauchle schlüpft in die Rollen unterschiedlicher Charaktere.
Schauspiel-Student Severin Mauchle schlüpft in die Rollen unterschiedlicher Charaktere.

Von Carmen Körner (Text und Fotos)

Lautstarke Rufe und Gesang dringen durch die dicken Türen des Bühnenraums in das Theaterfoyer des Depots Dortmund, während Olbrich von seiner Neu-Inszenierung von „Mistero Buffo“ nach Nobelpreisträger Dario Fo berichtet.  Der 29-jährige Alexander Olbrich ist Absolvent des Regiestudiengangs der Folkwang-Universität Essen und präsentiert am kommenden Samstag (17. Februar 2018) sein neues Schauspiel im Depot Dortmund.

Die Stücke des Nobelpreisträgers galten als „Lebende Zeitung“ des Volkes

Regisseur ist der 29-jährige Alexander Olbrich. Er ist Absolvent der Folkwang-Universität Essen.
Regisseur ist der 29-jährige Alexander Olbrich. Er ist Absolvent der Folkwang-Universität Essen.

Satiriker Fo war Theaterautor und Regisseur des 20. Jahrhunderts in Italien, der sich als Kommunist mit dem Klassenkampf auseinandersetzte.

1969 veröffentlichte er sein Ein-Mann-Stück „Mistero Buffo“. Gespielt wurde es vor allem außerhalb von Theatern in Stadien oder Fabriken, um nicht länger als „Narr des Kulturdienstes“ im bürgerlichen Schauspielhaus zu dienen.

Das Original enthält neun biblische Geschichten als Monologe. Die Sequenzen zeigen Jesus’ Wirken und seine Wunder, die anschließend kommentiert und erklärt werden. Fo war es äußerst wichtig, Kritik gegenüber der katholischen Kirche auszuüben. Er wollte damit als „lebende Zeitung des Volkes“ fungieren.

Das in Deutschland unter „Obszöne Fabeln – Mistero Buffo“ veröffentlichte Buch liefert die Grundlage für eines der kontroversesten und am häufigsten gespielten Theaterstücke in Europa.

Stück wurde zeitgemäß adaptiert und thematisiert soziale Ungerechtigkeiten

Schlagzeuger Tom Hellental und Maria Trautmann an der Posaune. sorgen für die Musik.
Schlagzeuger Tom Hellental (Foto) und Maria Trautmann an der Posaune sorgen für die Musik.

Wieso Dario Fo? „Habs gefunden und fands genial!“, sagt Olbrich lachend. Ausgewählt hat er dieses Stück, weil ihm wichtig ist, auf soziale Ungerechtigkeiten hinzuweisen. In seiner Neu-Inszenierung greift er auf vier der neun ursprünglichen Episoden zurück, welche er original belässt.

Die Kommentare und Erklärungen dazwischen hat er allerdings neu verfasst, um die Sequenzen einzuleiten und zu moderieren. Das Stück beginnt mit der Auferstehung des Lazarus. Später wird auch der Kindermord in Betlehem aufgegriffen.

Das Stück besteht noch immer nur aus einem Darsteller: Schauspiel-Student Severin Mauchle schlüpft in die Rollen unterschiedlicher Charaktere. Die Herausforderung: Er fühlt sich machtlos gegenüber der Gesellschaft und versucht, seine Würde zu verteidigen.

Das Besondere ist, dass er nicht nur Sprechrollen hat, sondern auch singt. Musikalisch untermalt wird das Schauspiel von Schlagzeuger Tom Hellental und Maria Trautmann an der Posaune.

Schlagzeuger Tom Hellental und Maria Trautmann an der Posaune. sorgen für die Musik.
Schlagzeuger Tom Hellental und Maria Trautmann (Foto) an der Posaune sorgen für die Musik.

Weitere Informationen: 

  • Premiere: Samstag, 17.02.2018 um 20 Uhr
  • Eintritt Premiere: VVK 15€ / 8€ ermäßigt /AK 17€ / 10€ ermäßigt
  • Weitere Vorstellungen: 
  • Sonntag, 18.02.2018 um 18 Uhr
  • Samstag, 10.03.2018 um 20 Uhr
  • Sonntag, 11.03.2018 um 18 Uhr
  • Eintritt: VVK 14€  / 8€ ermäßigt / AK 16€ / 10€ ermäßigt
  • Ort: Theater im Depot, Immermannstraße 29, 44147 Dortmund
  • Tickets gibt es unter ticket@theaterimdepot.de oder 0231 / 98 22 336.

 

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