Neuer Flughafen-Chef in Dortmund: Udo Mager (64) geht in Rente – dafür nimmt Ludger van Bebber (57) im Cockpit Platz

DSW21-Chef Guntram Pehlke (Mitte) verabschiedete den scheidenden Flughafen-Geschäftsführer Udo Mager (li.) und hieß den neuen Chef Ludger van Bebber (re.) in Dortmund willkommen. Fotos: Alex Völkel
DSW21-Chef Guntram Pehlke (Mitte) verabschiedete den scheidenden Flughafen-Geschäftsführer Udo Mager (li.) und hieß den neuen Chef Ludger van Bebber (re.) in Dortmund willkommen. Fotos: Alex Völkel

Von Alexander Völkel

Dortmund hat einen neuen Flughafen-Chef: Ludger van Bebber (57), bisher Chef des Airport in Weeze, tritt die Nachfolge von Udo Mager (64) an, der sich jetzt in den wohl verdienten Ruhestand verabschiedet. Statt einer großen Belegschaftsversammlung zur Übergabe des Staffelstabes – in Zeiten von Corona wäre dies schwierig –  ging das Duo gemeinsam auf Abschieds- und Vorstellungstour durch den Betrieb – von Arbeitsplatz zu Arbeitsplatz. Udo Mager hinterlässt ein gut bestelltes Haus – nicht nur nach Ansicht der Konzernmutter ist die Bilanz des scheidenden Chefs alles andere als „mager“. 

Zeitgleich mit der Rekordbilanz kam Corona – und der Beinahe-Absturz

Corona hat ein riesiges Loch in die Fluggast-Bilanz der Flughäfen gerissen.
Die Corona-Pandemie hat ein riesiges Loch in die Fluggast-Bilanz aller Flughäfen gerissen.

Daher ist es nach Ansicht von Guntram Pehlke, Aufsichtsratsvorsitzender des Dortmund Airport und Vorstandsvorsitzender der Konzernmutter DSW21, die Amtszeit von Udo Mager eine gute und erfolgreiche. ___STEADY_PAYWALL___

Gut 1,92 Mio. Passagiere nutzten 2013 – dem Eintrittsjahr von Udo Mager – den Dortmund Airport. 2019 waren es mit 2,72 Mio. Fluggästen nicht nur gut 40 Prozent mehr, sondern auch das beste Ergebnis, das der Flughafen jemals erzielt hat. 

Neben der Steigerung der Passagierzahlen war es Magers erklärtes Ziel, der schwarzen Null beim Betriebsergebnis so nah wie möglich zu kommen. Das Zukunftskonzept, das den Weg dahin ebnen sollte, wurde im Sommer 2019 von der EU-Kommission genehmigt.

Im selben Jahr konnte das operative Defizit auf 0,4 Mio. Euro reduziert werden. „Wenn man auf die Entwicklung sowohl der Fluggastzahlen als auch der Ergebnisse schaut, verdient Udo Mager im Zeugnis eine Eins mit Sternchen“, urteilt Pehlke.

Dann kam das Jahr 2020, das für den scheidenden Geschäftsführer wohl eines der schwersten gewesen sein dürfte. „Ich erinnere mich noch genau an den 13. März 2020. Ich habe unserem Aufsichtsrat an dem Tag das beste Jahresergebnis in der Geschichte des Flughafens vorgestellt“, so Mager. Einen Tag später wurden alle Flüge nach Polen – einer der wichtigsten Märkte des Dortmund Airport eingestellt. 

Dortmunder Flughafen startet am besten durch – bis zu 1,5 Millionen Passagiere für 2020 erwartet

Wizz Air hat im Juni 2020 in Dortmund die erste deutsche Base des Unternehmens eröffnet.

Keine Woche später sank die Passagierzahl auf unter 1.000 Fluggäste am Tag ab, alle gastronomischen Angebote, die Besucherterrasse und der Duty Free Shop wurden geschlossen. Der Krisenstab wurde einberufen. „Das waren für uns alle schwere Zeiten. Als Geschäftsführer habe ich gedacht ´Hoffentlich geht das gut!´.“ Die Passagierzahlen gingen in den Tiefflug und legten beinahe eine Bruchlandung hin. Tageweise gab es keinen einzigen Fluggast mehr.

Dann der Lichtblick: Am 18. Juni gab die ungarische Airline Wizz Air bekannt, mitten in der Corona-Pandemie eine Base am Dortmund Airport zu eröffnen. „Dass der Dortmund Airport derzeit wesentlich besser durch die Corona-Zeit kommt, als die meisten anderen Flughäfen und die Zusammenarbeit mit Wizz Air in dieser Zeit sogar noch weiter ausbauen konnte, ist ebenfalls ganz wesentlich Udo Magers Verdienst“, so Pehlke.

Daher peilen sie nun eine Rückkehr zur Normalität und steigenden Passagierzahlen an. In Summe rechnet der scheidende Flughafen-Chef für das Jahr 2020 mit einer Fluggast-Zahl zwischen 1,4 und 1,5 Millionen. Denn die Zahlen haben sich deutlich erholt: Zwischenzeitlich lag das Passagieraufkommen bei 70 Prozent des Rekord-Vorjahres. Dortmund hat sich damit schneller und besser erholt als die meisten anderen europäischen Flughäfen.

„Non-Aviation-Bereich“ soll gestärkt werden – es wird aber kein Festival wie „Parookaville“ geben

Der neue Mann an der Spitze – Ludger van Bebber – startet somit in turbulenten Zeiten. Es sind Zeiten mit massiven Umbrüchen im Flugverkehr. Guntram Pehlke glaubt, dafür mit dem bisherigen Chef des Flughafens in Weeze den richtigen Mann an der Spitze zu haben. 

Der neue Dortmunder Flughafen-Chef Ludger van Bebber. Foto: Alex Völkel
Der neue Dortmunder Flughafen-Chef Ludger van Bebber.

Dieser habe sich in einem „sehr harten Auswahlverfahren“ durchgesetzt – papiermäßig gegen 30, am Ende gegen eine Handvoll persönlich. „Er war mit Abstand der Beste. Er bringt alles mit, was wir am Flughafen gebrauchen können – ein großes Netzwerk, viel Expertise und er hat das Herz am rechten Fleck“, versieht Pehlke „den Neuen“ umfangreich mit Vorschusslorbeeren.

In Weeze hat Ludger van Bebber auch den „Non-Aviation-Bereich“ ausgebaut – dieser „ist bei uns weiter ausbaufähig. Damit haben wir genau den richtigen für diese Aufgabe“, so Pehlke weiter. Doch der Neuzugang wiegelt gleich ab: Ein großes Musikfestival will er in Dortmund nicht initiieren, dämpft er Erwartungen wie Befürchtungen gleichermaßen. 

Denn eine mehrtägige Beschallung mit elektronischer Musik und zehntauenden Besucher*innen wie beim „Parookaville-Festival“ auf dem Flughafen in Weeze, wäre sicher das falsche Signal an die Flughafen-Gegner*innen – und eine Konkurrenz zum Juicy Beats-Festival im Westfalenpark und würde sicher auch bei den Westfalenhallen für Irritationen sorgen. Daher sollen traditionellere Geschäftsbereiche gestärkt werden. In die Karten lässt sich der neue Chef dabei noch nicht blicken.

Perspektivisch will der Dortmunder Flughafen endlich schwarze Zahlen schreiben

Der scheidende Flughafen-Chef Udo Mager kann – trotz Corona – eine sehr erfolgreiche Bilanz vorweisen.

Er weiß allerdings, dass er liefern muss: „Der Flughafen in Dortmund hat sich in den letzten Jahren hervorragend entwickelt. Mich reizt die Aufgabe diesen Standort in einer prosperierenden Großstadt mit einem professionellen Team weiter zu entwickeln“, betont Ludger van Bebber, der sich mit 57 Jahren einer neuen Herausforderung „in einem urbanen Umfeld“ stellen will.

Auch er kommt nicht ohne Ziele: „Das Jahr 2021 wird sicherlich noch deutlich im Licht der Bewältigung der Folgen der Corona-Pandemie stehen. Danach ist das oberste Ziel schnellstmöglich wieder zum vorherigen Verkehrsniveau zurückzukehren und die gute wirtschaftliche Entwicklung fortzuführen“, so van Bebber.

Unabhängig von den beantragten und erwarteten Corona-Hilfen rechnet der Dortmunder Flughafen auch noch mit der Kostenübernahme für die Flugsicherung. Denn Dortmund trägt diese Ausgaben noch selbst – und sieht sich damit schlechter gestellt als andere Flughäfen, die zur Deutschen Flugsicherung gehören. Wären die Kosten von 1,6 Millionen Euro pro Jahr bereits im vergangenen Jahr übernommen worden, hätte der Airport Dortmund erstmals schwarze Zahlen geschrieben, rechnet Mager vor.

„Durch die Eröffnung der Base, die Änderung der Betriebszeiten und auch die Antragstellung zur Schwellenverlegung ist das Unternehmen zukunftsorientiert aufgestellt. Auch wenn die Luftfahrtbranche vor schwierigen Monaten oder Jahren steht, ist der Dortmund Airport deshalb gut gerüstet“, sieht sein Vorgänger Mager günstige Rahmenbedingungen.

Der Stadtwerke-Chef hat keine Angst vor schwarz-grünen Absprachen und Plänen

DSW21-Chef Guntram Pehlke holte zu einem Seitenhieb gegen die Grünen aus.
Stadtwerke-Chef Guntram Pehlke holte zu einem verbalen Seitenhieb gegen die Grünen aus.

Daran ändert auch die Vereinbarung von Grünen und CDU nicht, die sich gegen den Ausbau des Flughafens positionieren. Mal abgesehen davon, ob diese überhaupt zum Tragen kommen: Für Stadtwerke-Chef Pehlke hat diese ohnehin „keinen Neuigkeitswert“. 

Denn einen Ausbau habe die CDU auch vorher nicht geplant – und die Schwellenverlegung sieht Pehlke als Sicherheitsmaßnahme, damit der Raum für alle Maschinen reicht, um sicher in Dortmund starten und landen zu können. „Dagegen kann niemand Vernünftiges etwas haben“, so Pehlke – und die CDU habe ihm versichert, dass die Schwellenverlegung mit dem Ausbaustopp nicht gemeint sei.

Außerdem konnte Pehlke sich den Seitenhieb gegen die Grünen nicht verkneifen: „Bündnisse mit den Grünen halten nie lange, weil die immer überziehen“, betont Pehlke. Das Wahlergebnis der Stichwahl wertet er nicht als Rückenwind: „Es hat mich gewundert, dass sie nicht früher gemeinsam aufgetreten sind. Ich habe nicht verstanden, warum sie sich nicht im Vorfeld auf einen gemeinsamen Kandidaten verständigt haben, das hätte mehr Chancen geboten. Aber als Sozialdemokrat bedauere ich das nicht!“, so Pehlke, der dies ausdrücklich als „Privatmeinung“ gewertet wissen wollte.

 

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Reaktionen

  1. Karl Radek

    “The reason why legacy airlines are moving in the low-cost direction is simple: The lower the operating costs are, the easier it is to show good results. From an efficiency, market cap and growth potential standpoint, Wizz Air is now reporting the best results in the industry,” he [József Váradi] told Globes. Quelle: https://apex.aero/jozsef-varadi-chief-executive-officer-wizz-air

    „Wizz Air cuts fifth of workforce and reduces wages“ Quelle: https://www.ft.com/content/5975cfb8-d692-497b-b1e3-cb5afdd0cfde

    Das ist bestimmt, was Herr Westphal unter „guter Arbeit“ versteht, ein ungarischer Oligarch mit paar Milliarden auf der Hausbank, der gnadenlos seine Beschäftigten ausbeutet. Aber bei der SPD und seine Wackeldackel von rotlackierten Betriebsräten fällt wohl noch jeder 450,- Euro Hire and Fire Duty Free Job unter die Kategorie „gute Arbeit“. Wie sonst käme man auf die behaupteten 6.500 „gute Arbeit“ Jobs, die man am Flughafen retten müsste. Aber es fragt keiner mehr nach, wenn Prestigeobjekte der rotlackierten Stadtoligarchie von Dortmund in Frage gestellt werden.

    Stimmt, es hilft den kleinen Leuten super, dass ihre Fahrpreise im Öpnv nicht sinken, es hilft, dass jeder Bonze in seinen Porsche schneller durch Dortmund kommt, als die Untergestellten, die es wagen sich ganz ohne Smart-.Watch-IT- Leitsystem mal den Bus zu nehmen, mit Verspätung versteht sich.

    An die Kolleginnen und Kollegen, die sich haben vor den Wagen des ungarischen Oligarchen und ihrer Stadthalters in Dortmund spannen lassen: Schämt euch! Das ist keine Klassenpolitik!

  2. Dortmund Airport kommt vergleichsweise gut durch Corona-Krise – Passagierzahl sinkt im dritten Quartal um 40 Prozent (PM)

    Dortmund Airport kommt vergleichsweise gut durch Corona-Krise –
    Passagierzahl sinkt im dritten Quartal um 40 Prozent

    Insgesamt nutzen 462.252 Passagiere den Dortmund Airport im dritten Quartal 2020. Das sind 40 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Die Passagierentwicklung verlief dabei in den einzelnen Monaten sehr unterschiedlich.

    Die Erholung des Luftverkehrs, die im Juli 2020 begann, setzte sind zu Beginn des dritten Quartals fort. Im Juli nutzten 134.192 Passagiere den Dortmund Airport für ihre Reise. Das sind halb so viele, wie im Juli 2019. In den ersten beiden August-Wochen kam es durch die Base-Eröffnung der Wizz Air nochmal zu einem deutlichen Anstieg der Passagierzahlen, sodass der Dortmund Airport im gesamten August rund 71 % seiner Fluggäste (181.250) aus dem Vorjahr wieder begrüßen durften. Die Anzahl der Flüge sank im gleichen Zeitraum nur um 4 %.

    Seit dem Ende der Sommerferien, gingen die Passagierzahlen wieder deutlich zurück. Neben dem Ferienende liegt das vor allem daran, dass die Infektionszahlen in vielen Urlaubsländern steigen und das RKI stetig neue Risikogebiete ausweisen muss. Auch zahlreiche Strecken ab dem Dortmund Airport sind betroffen. Darunter beliebte Ziele wie Mallorca, Budapest, Wien und Lissabon. Andere Länder wiederrum haben Einreisesperren oder Restriktionen für Reisende aus Deutschland verhängt. Das Streichen von Verbindungen und die Ausdünnung des Flugplans sind die Folge. Im September sanken die Passagierzahlen deshalb wieder auf 56 % des Vorjahresniveaus (141.371).

    Guido Miletic, Abteilungsleiter Marketing & Sales, kommentiert die Verkehrszahlen des dritten Quartals: „Nachdem im Sommer deutlich mehr Passagiere als erwartet ab Dortmund geflogen sind, flacht die gute Entwicklung zuletzt durch neue Reisewarnungen und Restriktionen wieder ab. Der Winterflugplan deutet darauf hin, dass wir im vierten Quartal 2020 von einer Halbierung der Passagierzahl im Vergleich zu 2019 ausgehen müssen. Nichts desto trotz ist der Dortmund Airport der Flughafen in Deutschland, der momentan den geringsten prozentualen Verlust bei den Passagierzahlen im Vergleich zum Vorjahr beklagt.“

  3. Dortmund Airport startet in die Wintersaison – 42 Ziele in 25 Ländern auf dem Flugplan (PM)

    Dortmund Airport startet in die Wintersaison – 42 Ziele in 25 Ländern auf dem Flugplan

    Mit dem Ende der Herbstferien endet am Sonntag, den 25. Oktober, auch der Sommerflugplan am Dortmund Airport. Während der Wintersaison, die bis Ende März 2021 geht, werden 42 Ziele in 25 verschiedene Länder ab dem Dortmunder Flughafen angeflogen.

    Die Vielfalt der Strecken steigt in der Wintersaison 2020/2021 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (39 Ziele in 22 Ländern). Sowohl Sonnenanbeter als auch Aktivurlauber und Städte-Liebhaber werden im breiten Angebots-Portfolio fündig. Neben Metropolen wie London, Wien oder Sofia, werden auch kleinere Städte wie Riga und Vilnius angesteuert, die gerade in der Adventszeit einen besonderen Charme haben. Naturliebhaber kommen in Island und Wintersportfans zum Beispiel in Georgien auf ihre Kosten. Wer es lieber sonnig mag und den kühleren Temperaturen entfliehen möchte, kann Flugverbindungen vom Dortmund Airport nach Fuerteentura, Zypern, Italien und Griechenland nutzen.

    Die ungarische Airline Wizz Air nimmt ab dem 13. Dezember Porto neu ins Programm auf. Die Metropole des portugiesischen Nordens ist neben ihrer Traditionsverbundenheit auch ein moderner und aufstrebender Ort voller Lebensfreude. Porto lockt mit mediterranem Klima, das auch im Winter noch zum Schlendern entlang der Küste einlädt. Auch die Fluggesellschaft Ryanair hat ihr Angebot in die heimliche Hauptstadt Portugals für die Wintersaison erhöht.

    Damit steigt im Vergleich zum Winterflugplan 2019/2020 zwar die Vielfalt, allerdings rechnet der Flughafen aufgrund von verringerten Frequenzen, schlechteren Auslastungen und neuen Restriktionen und Reisewarnungen mit deutlich weniger Passagieren und Flugbewegungen. „Eine genaue Prognose, wie viele Passagiere wir während der Wintersaison am Flughafen begrüßen dürfen, ist unmöglich. Wir gehen davon aus, dass wir höchstens 40 – 50 Prozent des Vorjahresniveaus erreichen werden. Je nach Infektionsgeschehen, Teststrategie und der allgemeinen Entwicklung kann die Zahl aber sowohl deutlich darunter als auch darüber liegen. Nichtsdestotrotz freuen wir uns, dass wir unseren Fluggästen auch während der Corona-Pandemie ein vielfältiges Strecken-Angebot bieten können“, so Guido Miletic, Abteilungsleiter Marketing & Sales am Dortmund Airport. In der vergangenen Wintersaison nutzten rund 960.000 Passagiere den Dortmunder Flughafen.

    Informationen zu den geltenden Hygieneregeln und Einreisebestimmungen in den Urlaubsregio-nen gibt das Auswärtige Amt auf seiner Webseite.

    https://www.dortmund-airport.de/presse
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  4. Reisewelle in den Herbstferien blieb aus (PM Flughafen Dortmund)

    Reisewelle in den Herbstferien blieb aus

    Während der zweiwöchigen Herbstferien in Nordrhein-Westfalen nutzten 63.242 Passagiere den Dortmund Airport für ihre Reise. Das sind 51 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig sank die Anzahl der Flüge um 11 Prozent.

    „Die Ferien fanden in diesem Jahr am Airport faktisch nicht statt“, resümiert Flughafen-Chef Ludger van Bebber. „In der Regel nimmt während der Ferienzeit die Anzahl der Fluggäste im Vergleich zu den Vorwochen zu. In diesem Jahr haben wir einen umkehrten Effekt gesehen. In den zwei Wochen vor den Herbstferien nutzten noch 6 Prozent mehr Passagiere den Flughafen.“

    Die meisten Fluggäste flogen in den Herbstferien von Dortmund nach Rumänien (10.164 Passagiere) oder Polen (9.675 Passagiere). Die Verbindungen in diese beiden Länder werden hauptsächlich von Personen genutzt, die Familien und Freunde im Ausland besuchen. Als einziges touristisches Ziel erlebte Griechenland mit 8.441 Passagieren einen deutlichen Anstieg an Passagieren im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (1.356 Fluggäste). Gründe dafür sind das stark ausgebaute Angebot der Wizz Air nach Griechenland und die Tatsache, dass Griechenland nicht als Risikogebiet definiert wurde.

  5. Naturschutzverbände: Ausbau des Flughafens Dortmund ist unverantwortlich und erfordert ein öffentliches Planfeststellungsverfahren (PM)

    Naturschutzverbände: Ausbau des Flughafens Dortmund ist unverantwortlich und erfordert ein öffentliches Planfeststellungsverfahren

    Die anerkannten Naturschutzverbände (BUND, NABU, LNU) wenden sich entschieden gegen die vom Flughafen Dortmund beabsichtigte Verlängerung der Start- und Landebahn um 300 Meter durch die Verlegung der Landeschwelle 24 nach Osten. Die Umweltverträglichkeitsprüfung stammt aus dem Jahr 1996 und ist veraltet. Die Verbände fordern ein reguläres Planfeststellungsverfahren mit Öffentlichkeitsbeteiligung statt der beabsichtigten Plangenehmigung.

    Die Verbände wurden im Rahmen des (nicht öffentlichen) Plangenehmigungsverfahrens wie die Träger öffentlicher Belange von der Bezirksregierung Münster beteiligt. Diese hatte mit Hinweis auf die aus ihrer SIcht nur geringen Umweltauswirkungen der Landebahnverlängerung auf ein öffentliches Planfeststellungsverfahren verzichtet.

    In einer umfangreichen Stellungnahme (s. Anlage) kritisieren die Verbände unter anderem, dass die geplante Verlängerung den Zielen des Planfeststellungsbeschlusses aus dem Jahr 2000 widerspreche, wonach der Flughafen vorrangig dem Geschäftsreiseverkehr dient. Die Verlegung der Landeschwelle würde zu einer unverwünschten Verstärkung des Tourismusverkehrs führen.

    Die vorgelegte Vorprüfung zur Umweltverträglichkeit ist aus der Sicht der Naturschutzverbände unzureichend und vernachlässige die Belange des Klima- und Artenschutzes. Die Umweltverträglichkeitsprüfung aus dem Jahr 1996 sei veraltet. Seitdem seien wesentliche umweltplanerische Änderungen im Osten Dortmunds und im Stadtgebiet Unna zu verzeichnen. So wurden im Stadtbezirk Brackel im Jahr 2004 zwei Naturschutzgebiete (Wickeder Ostholz und Buschei) neu ausgewiesen. Mit dem neuen Landschaftsplan, den der Rat der Stadt Dortmund am 18.06.2020 beschlossen hat, wurde das Naturschutzgebiet Wickeder Ostholz um den Pleckenbrinksee erweitert und das NSG Wickeder Holz neu festgesetzt.

    In der vorgelegten Vorprüfung wurde lediglich der direkte bauliche Eingriffsbereich in einem Radius von 200 Metern berücksichtigt. Die Beeinträchtigungen durch den Flugverkehr (hier auch die Verringerung der Flughöhen insbesondere im Bereich Unna-Massen) auf die angrenzenden Schutzgebiete wurden nicht betrachtet. Das Vorkommen planungsrelevanter Arten wie Feldlerche und Wiesenpieper sowie diverser geschützter Fledermausarten erfordern aus der Sicht der Naturschutzverbände die Erstellung einer detaillierten Artenschutzprüfung.

    Die Verbände befürchten zudem eine Zunahme des Fluglärms. In Abhängigkeit zur Topographie wird derzeit der Ortsteil Massen in einer Höhe von 120 m überflogen. Mit Verlegung der östlichen Bahnschwelle reduziert sich die Überflughöhe über Unnaer Stadtgebiet um ca. 15 bis 16 Meter.

    Zum Klimaschutz verweisen die Naturschutzverbände auf eine aktuelle Studie des BUND „Regionalflughäfen – Ökonomisch und klimapolitisch unverantwortliche Subventionen“. Danach verursachten die in 2019 vom Flughafen Dortmund ausgehenden Flüge eine Klimalast von 725.000 t (CO2- Ausstoß und Summe CO2-Äquivalente). Die beantragte Verlegung der Bahnschwelle würde die Attraktivität für Billig-Fluggesellschaften steigern und die Position als Anbieter von Tourismus-Flughafen stärken. Dies stehe im Widerspruch zu allen Bemühungen der EU, des Bundes und des Landes NRW die Treibhaus-Emissionen zur Minimierung der klimabedingten Folgen zu reduzieren.

  6. Zuversicht bei den Flughäfen nach dem Luftverkehrsgipfel – Bund und Länder aufgefordert, Zusagen schnell zur Umsetzung zu bringen (PM)

    Zuversicht bei den Flughäfen nach dem Luftverkehrsgipfel – Bund und Länder aufgefordert, Zusagen schnell zur Umsetzung zu bringen

    Unter der Federführung von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer kam heute die Luftverkehrsbranche gemeinsam mit den Ländern und Gewerkschaften zu einem Spitzengespräch zusammen – das gemeinsame Ziel: Den Flughäfen in ihrer wirtschaftlichen Notlage schnell Unterstützung zukommen zu lassen.

    ADV-Präsident Stefan Schulte begrüßt die heutigen Ergebnisse des Spitzengespräches: „Heute ist ein wichtiger Tag für den deutschen Luftverkehr und insbesondere für die Flughäfen. Die ADV dankt Bund und Ländern für die grundsätzliche Bereitschaft, den notleidenden Flughäfen unter die Arme zu greifen. Jetzt ist entschlossenes Handeln gefragt. Die Flughäfen sind auf nicht rückzahlbare Zuschüsse zur wirtschaftlichen Stabilisierung angewiesen. Nur so können irreparable Strukturbrüche verhindert werden.“

    Wichtige Forderungen der Flughäfen bleiben die Übernahme der Vorhaltekosten in Höhe von 740 Millionen EUR für die Bereitstellung der Infrastruktur während der Zeit des harten Lockdowns (März bis Juni 2020) sowie die Übernahme der hoheitlichen Kosten der Flugsicherung an kleineren Flughäfen.

    Gesundheitlich verantwortliches Reisen ermöglichen

    Die Spitzen von Bund, Ländern und der Luftverkehrswirtschaft haben sich auch mit der Zukunft des Luftverkehrs unter Pandemie-Bedingungen beschäftigt. Hierzu merkt der ADV-Präsident an: „Fliegen ist sicher. Der Luftverkehr ist nicht ursächlich für den Anstieg der Corona-Neuinfektionen. Das zeigen verschiedene Studien. Die wichtigste Voraussetzung für den Luftverkehr ist jetzt eine gezielte Teststrategie bei Abflug oder Rückkehr. Hier können Schnelltests eine praktikable und sichere Lösung sein, auch für die interkontinentalen Verkehrsströme. Gemeinsames Ziel ist, in Zeiten von COVID-19 das Vertrauen für ein sicheres Reisen im Luftverkehr zu schaffen und das Fliegen wieder ein Stück zurück in die Normalität zu führen.“

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