Nachbarschaftstreff Spähenfelde: PC-Kurse eröffnen Senioren eine neue Welt und bereichern das Familienleben

Der Nachbarschaftstreff im Spähenfelde ist sehr beliebt. Foto: Dietmar Wäsche
Der Nachbarschaftstreff im Spähenfelde ist sehr beliebt. Foto: Dietmar Wäsche

Der Nachbarschaftstreff im Spähenfelde ist ein gelungener Gegenentwurf zum anonymen Großstadtleben: Menschen, die Tür an Tür leben, lernen sich kennen und leisten sich bei Bedarf gegenseitig wertvolle Unterstützung. Die Angebotsstruktur ist stark: Vom Frauenfrühstück und Seniorentreff am Morgen, den Spiel- und Betreuungsangeboten für Kinder und Jugendliche sowie Hausaufgabenhilfe am Nachmittag bis zu den Kursangeboten am Abend.

Nachrichten-Suche und Familienbilder-Tauschbörse für Senioren

„Ich bin zum Internet-Kurs gekommen“, sagt Ar Nihal „Ich bin damit sehr zufrieden – ich habe sehr schön gelernt“, sagt die 75-Jährige. Ihr Nachbarinnen nicken. Bei Tee, Kaffee und Kuchen sitzen sie zusammen. Im türkischen Kulturzentrum hat sie erstmalig den Computer benutzt. Doch da geht es nur gegen Geld. Im Nachbarschaftstreff Spähenfelde hat sie daher mal bei einer Schnupperstunde vorbeigeschaut und ist geblieben. „Das Internet ist eine große Welt. Da kann man sich besser informieren und Nachrichten finden.“ Für die Rentnerin ist das heute keine große Sache mehr und bereichert das Familienleben. Auch bei Facebook ist sie dabei: Hier könne man ganz einfach Bilder bekommen, zum Beispiel von den Verwandten in der Türkei. Ganz abgesehen davon, dass sie gerne zum Damenfrühstück in die Einrichtung des Planerladens und Spar und Bauvereins kommt.

 Ehemalige Osterholz-Lehrerin kommt jeden Tag in den Nordstadt zurück

Fethiye Alkan  ist ebenfalls Stammgast. Dabei ist sie gar keine Bewohnerin. 30 Jahre war sie an der Oesterholz-Grundschule Lehrerin, wohnt aber in Hombruch. „Ich vermisse die Nordstadt – die Herzlichkeit, die Menschlichkeit.“ Sie ist quasi täglich da: „Wir frühstücken, nähen und kochen hier.“ Aber auch die Exkursionen und Vorträge, beispielsweise zum Thema Umgang mit Alzheimer, interessiert sie. Ganz abgesehen davon, dass sie hier auf ehemalige Schülerinnen und Schüler trifft. Bei der Hausaufgaben-Hilfe hilft sie heute deren Kindern. Auch Zöhre, Kücük kommt regelmäßig. Sie hat zwei Jahre lang den PC-Kurs besucht und nimmt zudem am „Lese- und Schreib-Angebot“ teil.

„Sie haben sich durch ein Seniorenprojekt kennengelernt. Doch mittlerweile gibt es keine Hemmungen mehr – sie kommen zu allem, was wir anbieten“, freut sich Selda Şirin. Daher nehmen Mütter und Großmütter auch gerne mal an der Hausaufgabenbetreuung teil – weil sie auch noch etwas lernen wollen.

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