Multifunktionales Konzept setzt auf Nachhaltigkeit und Mobility Hub

Hafenquartier Speicherstraße bekommt grüne Quartiersgarage mit Park und Panorama-Blick

Frontansicht der Quartiersgarage an der Ecke Speicherstraßeund Bülowstraße.
Frontansicht der geplanten Quartiersgarage an der Ecke Speicherstraße und Bülowstraße. Grafik: SHA Scheffler Helbich Architekten

Wichtiger Meilenstein für die Entwicklung des neuen Hafenquartiers Speicherstraße: Auf dem rund 3.800 Quadratmeter großen Grundstück an der Ecke Speicherstraße/Bülowstraße soll eine multifunktionale Quartiersgarage mit integriertem Mobility Hub mit 212 Fahrradstellplätzen, 30 E-Scooterplätzen und 738 PKW-Stellplätzen sowie E-Ladestationen und Carsharing-Angeboten entstehen.

680 Quadratmeter großer Rooftop-Park mit unterschiedlichen Freizeitangeboten

Der auf Nachhaltigkeit ausgelegte Planungsentwurf sieht u.a. eine rund 1000 Quadratmeter große Photovoltaik-Anlage, eine vielfältige Fassadenbegrünung sowie eine viele Hektoliter fassende Zisterne zur Regenrückhaltung und Bewässerung vor. Als weiteres Highlight soll auf der Quartiersgarage ein tagsüber frei zugänglicher, etwa 680 Quadratmeter großer Rooftop-Park mit unterschiedlichen Freizeitangeboten zum Verweilen einladen.

Mit diesem gemeinsamen Konzept konnten die Gebr. Lensing Immobiliengesellschaft und SHA Scheffler Helbich Architekten die Jury, die aus der Geschäftsführung der Entwicklungsgesellschaft d-Port21 sowie Vertreter*innen der städtischen Wirtschaftsförderung und des Planungsamtes bestand, beim entsprechenden Interessenbekundungsverfahren überzeugen.

Das Grundstück soll nun von d-Port21 – Tochtergesellschaft von DSW21 und Dortmund Hafen – an die Gebr. Lensing Immobiliengesellschaft veräußert werden. Die Fertigstellung der Quartiersgarage ist voraussichtlich für 2024 vorgesehen.

Lebendiges Erscheinungsbild und ein weitgehend autofreier öffentlicher Raum

Einen „Hafen für Alle“ soll es an der Speicherstraße geben. Daran glauben aber nicht alle.
Einen „Hafen für Alle“ soll es an der Speicherstraße geben. Daran glauben aber nicht alle. Foto: Alexander Völkel für nordstadtblogger.de

„An der Speicherstraße entsteht ein Quartier für alle, das viele Jobs bringen wird. Der öffentliche Raum wird zudem weitestgehend autofrei sein und eine hohe Aufenthaltsqualität bieten“, erinnert Dortmunds OB Thomas Westphal.

Mit dem Mobility Hub an dieser zentralen Stelle, die die nördliche und südliche Speicherstraße miteinander verbindet, decken wir nicht nur einen wesentlichen Teil des vorgeschriebenen Stellplatzbedarfes ab, sondern setzen auch ein großes Ausrufezeichen hinter unsere Ambitionen. So wird das Quartier auch einem veränderten Mobilitätsverhalten der Dortmunder und Dortmunderinnen gerecht“, versprichtder Oberbürgermeister vollmundig.

Die Geschäftsführer von d-Port21, Jörg Jacoby, Uwe Büscher und Ludger Schürholz, ergänzen: „Die nun ausgewählten Ideen für die Quartiersgarage knüpfen nahtlos an den Rahmenentwurf des dänischen Planungsbüros Cobe für das gesamte nördliche Areal an. Sie weisen die gleiche architektonische Leichtigkeit und visionäre Gestaltungskraft auf und stellen dabei Aspekte der Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt. Gleichzeitig sind dabei Betrachtungen der praktischen Umsetzbarkeit und Wirtschaftlichkeit nicht außer Acht gelassen worden.“

Eine „eindrucksvoll leuchtende Kaskaden-Treppe“ geplant

Rückansicht der Quartiersgarage vom ehemaligen Knauf-Interfer-Areal aus.
Rückansicht der Quartiersgarage vom ehemaligen Knauf-Interfer-Areal aus. Grafik: SHA Scheffler Helbich Architekten

Die von der Gebr. Lensing Immobiliengesellschaft und den SHA Scheffler Helbich Architekten entworfene Quartiersgarage sieht insgesamt sieben Parkebenen vor, die über eine von der Bülowstraße ausgehende, neue zentrale Zufahrt auf der westlichen Gebäudeseite erreicht werden. Zwei Parkebenen sind dabei als Tiefgarage konzipiert.

Im Erdgeschoss sollen sich mehrere Ladenflächen befinden, die etwa für ein Café, ein Blumengeschäft, ein E-Scooter-Verleih und eine Zweirad-Werkstatt Platz bieten können. Auch das Mobility Hub ist im Wesentlichen auf dieser Ebene verortet. Neben umfangreichen Fahrrad- und E-Scooter-Stellflächen gehören u.a. Carsharing-Angebote und ggf. E-Ladestationen dazu.

Auf der südlichen Gebäudeseite an der Bülowstraße soll eine überdachte und farblich eindrucksvoll leuchtende Kaskadentreppe auf die verschiedenen oberirdischen Gebäudeebenen führen. An der gesamten Außenfassade ist eine üppig und vielseitig gestaltete Bepflanzung vorgesehen – etwa als begrünte Lamellenfassade oder als begrünte Streckmetallhaut. Die Bewässerung soll über eine Zisterne, die gleichzeitig zur Regenrückhaltung genutzt werden kann, erfolgen.

Panoramablick über den Hafen – Hochkarätige Graffiti- und Street-Art

Die alte Hafenverwaltung wurde bereits abgerissen. An ihrer Stelle wird die Quartiersgarage entstehen. Foto: Alexander Völkel für nordstadtblogger.de

Auf den abgestuften Dachebenen soll sich ein eingerücktes, transparentes Photovoltaik-Dach und ein tagsüber öffentlich zugänglicher Rooftop-Park mit verschiedenen Sport-, Grün- und Aufenthaltsflächen befinden. Von dort aus bietet sich den Besucher:innen ein eindrucksvoller Panoramablick über den ganzen Hafen.

„Nicht zuletzt besticht der Planungsentwurf durch die geschmackvoll gestalteten Grünflächen im Außenbereich sowie umfassende Rückbaumöglichkeiten, die fest im Gebäudekonzept verankert sind und eine hohe Flexibilität bei der Nutzung gewährleisten“, verspricht der sehr werblich wirkende Text von Stadt und d-Port-21.

Im neu entstehenden Quartier an der nördlichen Speicherstraße hatten Stadt Dortmund und d-Port21 erst kürzlich eine so genannte „Hall of Fame“ eröffnet. An der rund 600 Meter langen Mauer, die das Areal in westlicher Richtung umgibt, können Graffiti-Künstler*innen seit dem Frühjahr ihre kreativen Ideen aufsprühen. Die „Hall of Fame“ zählt dabei zu den längsten ihrer Art in ganz NRW. Zur Besichtigung der Kunstwerke ist die Mauer frei zugänglich. Mehr als 100 Kreative waren bereits vor Ort aktiv.

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