Aktion Umverteilung: Spenden für Energiekosten gesucht

Explodierende Heizkosten: Soziales Zentrum e.V. sorgt sich um die eigenen Mieter:innen

Die energetische Sanierung des Sozialen Zentrums an der Westhoffstraße dauert noch bis zum nächsten Jahr. Die mehr als 60 Mieterinnen können schon jetzt die Energiekosten kaum noch bezahlen.
Die energetische Sanierung des Sozialen Zentrums an der Westhoffstraße dauert noch bis zum nächsten Jahr. Die mehr als 60 Mieterinnen können schon jetzt die Energiekosten kaum noch bezahlen. Foto: Soziales Zentrum e.V.

Das Soziale Zentrum in der Westhoffstraße in Dortmund bittet unter dem Stichwort „Umverteilung“ um Spenden für die Energiekosten der eigenen Mieterinnen. Insgesamt befinden sich im Gebäude 60 kleine Sozialwohnungen für zumeist ältere oder bedürftige Menschen. „Wir haben fest versprochen, allen Mieter:innen aktiv dabei zu helfen, die notwendigen Anträge zu stellen“, so Vorständin Isabel Cramer. „Gleichzeitig sehen wir aber auch, dass es einige Mieter:innen gibt, die keine Transferzahlungen erhalten. Ihr persönliches Guthaben ist so gering, dass sie sich die erhöhen Energiekosten nicht mehr leisten können“.

Die Gas- und Stromkosten vervielfachen sich für die Bedürftigen

Während einer Versammlung für die Mieter:innen vor etwas mehr als zwei Wochen hatte Isabel Cramer die gestiegenen Energiekosten vorgestellt. Statt bisher 30.000 Euro pro Jahr müsse das Soziale Zentrum ab Januar 144.000 Euro pro Jahr an den Gasversorger zahlen. Ähnlich sieht es beim Strom aus. Statt 17.000 Euro pro Jahr sind in der Zukunft 70.000 Euro pro Jahr an den Anbieter zu zahlen.

Für die Mieter:innen bedeute das Heizkosten in Höhe von bis zu 400 Euro pro Monat statt durchschnittlich 80 Euro – zuzüglich der Miete. „Als Vermieter gehen wir hier in Vorleistung gegenüber dem Stromversorger, aber als verhältnismäßig kleiner Sozialer Träger sind wir nicht in der Lage, die Differenzbeträge auf Dauer auszugleichen“, erklärt Isabel Cramer. Der einmalige Energiezuschuss des Bundes sei für die Erstattung der Energiekosten ein sprichwörtlicher „Tropfen auf den heißen Stein“.

„Wir haben uns nun entschieden, aktiv nach Spenderinnen zu suchen, die in der Lage sind, die Not der Seniorinnen aufzufangen. Wir denken schon, dass es eine Reihe von engagierten Dortmunder:innen gibt, die etwa die vom Bund gewährte Energiepreispauschale nicht benötigen“, erklärt Heike Heymann-Pfeiffer, zweite Vorständin des Sozialen Zentrums. Diese können durch die „Umverteilung“ eine soziale Gerechtigkeit herstellen.

Der Anstieg der Energiekosten gefährdet schon jetzt die soziale Arbeit

Vorständin Isabel Cramer
Vorständin Isabel Cramer Foto: Soziales Zentrum e.V.

„Unsere große Herausforderung ist, mit den Energiekosten in Vorleistung gehen zu müssen. Wir suchen unentwegt nach Wegen und Lösungen, um am Ende einigen Mieter:innen aufgrund der vielleicht entstehenden Schulden nicht kündigen zu müssen“, beschreibt sie das Ziel der Aktion.

Die möglichen Spender:innen seien schon jetzt herzlich eingeladen, sich vor Ort über die Situation der Mieter:innen zu informieren. „Wir stellen den Kontakt gerne her“, so Vorständin Cramer. Gleichzeitig könne man dabei vor Ort zeigen, welche Bemühungen das Soziale Zentrum aktuell betreibe, mehr noch als bisher Energie einzusparen, ohne das die Kaltmiete steigen soll. „Die Baustelle der energetischen Sanierung unseres Gebäudes wird noch bis etwa Mitte des Jahres 2023 andauern“, fügt Cramer hinzu.

„Wir hoffen sehr, in den nächsten Monaten eine einvernehmliche Lösung finden zu können. Der jetzige Anstieg der Energiekosten gefährdet schon jetzt die soziale Arbeit, die wir in der Dortmunder Nordstadt leisten“, formuliert Vorständin Cramer die aktuelle Situation deutlich.

Spendenkonto:
 
Mögliche Spenden können auf das folgende Konto der Sparkasse Dortmund gerichtet werden: IBAN DE76 44050199 0281 0074 67, SWIFT-BIC DORTDE33XXX, Spendentext: Umverteilung. Natürlich werde den Spender:innen dafür auch eine steuerabzugsfähige Spendenquittung ausgestellt. 

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