Bilanz für 2022: 218,9 Millionen Euro flossen in Wohnungsneubau

Dortmund baut 2.121 neue Wohnungen – Die IG BAU fordert „Booster für den Neubau“

Der Schlüssel zum Neubau - in Dortmund wurden im vergangenen Jahr mehr als 2000 Wohnungen fertiggestellt.
Der Schlüssel zum Neubau – in Dortmund wurden im vergangenen Jahr mehr als 2000 Wohnungen fertiggestellt.

Neues Wohnen in Dortmund: Im vergangenen Jahr wurden in Dortmund insgesamt 2.121 Wohnungen neu gebaut – darunter 228 in Ein- und Zweifamilienhäusern. Das sind 617 Wohnungen mehr als im Vorjahr. Ein- und Zweifamilienhäuser, Reihen- und Mehrfamilienhäuser: Insgesamt investierten die Bauherren im vergangenen Jahr in Dortmund rund 218,9 Millionen Euro für den Wohnungsneubau. Das teilt die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt mit. Die IG BAU Bochum-Dortmund beruft sich dabei auf aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamtes.

Die Kaufpreise beim Neubau sind „aus den Fugen geraten“

Für das laufende Baujahr warnt die IG BAU-Bezirksvorsitzende Gabriele Henter vor einem Abwärtstrend: „Bauvorhaben werden auf Eis gelegt. Denn hohe Baukosten treffen auf hohe Zinsen und hohe Hürden beim Bauen durch staatliche Auflagen und Vorschriften. Das ist ein toxischer Mix für den Wohnungsbau.“ Die Kaufpreise beim Neubau seien längst „aus den Fugen geraten“ und die Mieten „klettern enorm nach oben“ – vor allem bei neu gebauten Wohnungen.

Entscheidend sei jetzt, was gebaut werde: „Die Wohnungen müssen zur Lohntüte der Menschen passen. Es kommt darauf an, vor allem bezahlbare Wohnungen und Sozialwohnungen zu bauen“, sagt die Vorsitzende der IG BAU Bochum-Dortmund, Gabriele Henter.

Gebraucht werde jetzt ein „Booster für den Neubau“ von sozialen und bezahlbaren Wohnungen. Henter appelliert an die heimischen Bundestagsabgeordneten, sich in Berlin für ein „massives Aufstocken der Fördergelder“ stark zu machen. Aber auch das Land Nordrhein-Westfalen sei mehr gefordert.

Sondervermögen von 50 Milliarden Euro für sozialen Wohnungsbau gefordert

Gabriele Henter ist Bezirksvorsitzende der IG BAU Bochum-Dortmund.
Gabriele Henter ist Bezirksvorsitzende der IG BAU Bochum-Dortmund.

„Für mehr Sozialwohnungen und für mehr bezahlbare Wohnungen muss der Staat – müssen Bund und Länder – bis 2025 mindestens 72 Milliarden Euro in die Hand nehmen“, sagt Gabriele Henter. Die Gewerkschafterin beruft sich dabei auf Berechnungen von zwei Wohnungsbau-Studien, die die IG BAU beim Pestel-Institut (Hannover) und beim Bauforschungsinstitut ARGE (Kiel) mit in Auftrag gegeben hat.

Konkret werde ein Sondervermögen von 50 Milliarden Euro für den sozialen Wohnungsbau benötigt. „Nur dann kann es noch klappen, bundesweit 100.000 Sozialwohnungen pro Jahr zu bauen“, so die IG BAU-Bezirkschefin. Zusätzlich seien 22 Milliarden Euro für den Neubau von 60.000 bezahlbaren Wohnungen dringend erforderlich. Davon profitiere schließlich auch Dortmund.

Außerdem drängt die IG BAU auf ein „schlankeres Baugesetzbuch“: „Es geht um das Durchforsten von Gesetzen, Verordnungen und Normen, auf das die Branche seit Jahren wartet. Das muss jetzt passieren – und nicht irgendwann im nächsten Jahr“, fordert Henter.

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