
Das Beratungsangebot des Zentrums für Ethnische Ökonomie soll verlängert werden: Seit 2020 unterstützt das ZEÖ Unternehmer:innen mit Migrationshintergrund – und das mit Erfolg. Daher soll das Projekt nun für 18 Monate verlängert werden, obwohl es kein Bundesprogramm mehr gibt. Die Kosten dafür liegen bei 1,8 Millionen Euro.
Betreuung von 481 Unternehmer:innen durch das ZEÖ
Der Rat soll grünes Licht dafür geben, die Einrichtung an der Carl-Holtschneider-Straße in der Nordstadt weiterarbeiten zu lassen. Die Entscheidung darüber geht nun in die politischen Gremien. Die Beratungsstelle, die bereits 2018 als „Deutsch-Internationales Wirtschaftzentrum Nordstadt“ begonnen hat, hat bisher 31 Unternehmensgründungen begleitet.
Schon zum Start 2020 des neu formierten Zentrums für Ethnische Ökonomie hatte der Rat beschlossen, das Projekt zu verlängern, wenn messbarere Erfolge erzielt werden. Diese Erfolgsbilanz liegt nun vor: 481 Unternehmer:innen wurden und werden betriebswirtschaftlich betreut.
Neben den 31 Neugründungen wurden 418 bestehende Unternehmen begleitet und gefestigt. Zudem konnten 32 Menschen konnten im Beratungsprozess in sozialversicherungspflichtige Tätigkeiten vermittelt worden. Insgesamt wurden rund 859 Arbeitsplätze gesichert oder geschaffen. Ein überraschender Nebeneffekt: Auch Unternehmen und Gründungswillige ohne Einwanderungsgeschichte nehmen das Beratungsangebot des ZEÖ immer häufiger wahr.
Das Zentrum für Ethnische Ökonomie als starker Partner in der Pandemie

Bereits in seiner Startphase hatte das ZEÖ um Projektleiter Orhan Öcal und seine Kollegin Anja Mazur einen enormen Zulauf an beratungsinteressierten Unternehmer:innen aus dem gesamten Stadtgebiet. In der Corona-Pandemie unterstützte die Einrichtung Unternehmen dabei, Soforthilfen oder Kurzarbeit zu beantragen.
Dank der Sprachkompetenzen der Kolleg:innen im Zentrum und ihrer Vermittlung in die Verwaltung hinein erreichten Anträge und offene Fragen der Gründer:innen schnell das richtige Ziel.
„In Dortmund zählt, wo man hinwill und nicht woher man kommt“ – dieses Motto soll auch weiterhin Grundlage der Arbeit des ZEÖ sein: „Wir werden unseren Beitrag leisten, die Potenziale der ethnischen Ökonomie für die Menschen und für die Stadt Dortmund zu sichten, zu stärken und gleichzeitig Nachbarschaften und Ökonomie zu fördern“, sagt Dietmar Stahlschmidt, Teamleiter der Koordinierungsstelle „nordwärts“.
(Mehrsprachige) Infos zum Zentrum Ethnische Ökonomie gibt es unter dortmund-nordwaerts.de/zeö
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Eine Erfolgsgeschichte setzt sich fort: Beratung für migrantische Unternehmer*innen geht in Verlängerung (PM)
Das Zentrum für Ethnische Ökonomie (ZEÖ) in der Carl-Holtschneider-Straße 14 unterstützt und berät migrantische Unternehmer*innen. Nach einer vierjährigen Projektphase sollen die Leistungen des ZEÖ für ein weiteres Jahr verlängert werden. Der Rat entscheidet darüber in seiner nächsten Sitzung im Mai.
Schon zu seiner Einrichtung im Jahr 2020 hatte der Rat der Stadt Dortmund die Verlängerung des Zentrums für Ethnische Ökonomie mitbeschlossen – wenn das Projekt erfolgreich läuft. Der aktuelle Bericht, der demnächst dem Rat vorliegt, beschreibt den anhaltenden Erfolg.
Ziel des ZEÖ ist es, die lokale ethnische Unternehmenswelt in Dortmund zu stärken und mit anderen Unternehmer*innen zu vernetzen. Bereits in seiner Startphase hatte das ZEÖ einen enormen Zulauf an beratungsinteressierten Unternehmer*innen aus der gesamten Stadt. In der Corona-Pandemie erwies sich das ZEÖ als wichtiger Anlaufpunkt für Unternehmer*innen mit Zuwanderungsgeschichte. Für dutzende Unternehmen wurden Unterstützungsleistungen gewährt, etwa bei der Beantragung von Soforthilfen oder auch Kurzarbeit. Das ermöglichte den Weiterbetrieb und Erhalt der Unternehmen und damit auch der Arbeitsplätze.
Das ZEÖ in Zahlen
Aktuell blickt das ZEÖ auf insgesamt 568 Teilnehmende zurück, die in betriebswirtschaftlichen Fragen betreut wurden und zu Teilen weiterhin betreut werden. 89 Gründungen konnten realisiert werden, 475 Bestandsunternehmen wurden gefestigt, 34 Teilnehmende sind im Beratungsprozess in sozialversicherungspflichtige Tätigkeiten vermittelt worden. Im Projektzeitraum wurden rund 950 Arbeitsplätze gesichert bzw. geschaffen.
Auch innerhalb der Stadtverwaltung konnte das ZEÖ für Vereinfachungen sorgen: Die Sprachkompetenzen der Kolleg*innen des ZEÖ bauen Sprachbarrieren ab, Verständigungsproblematiken können im Vorfeld beseitigt werden. Anträge und Fragen der Gründer*innen werden so zielgerichtet entweder an die zuständigen Fachbereiche der Verwaltung weitergeleitet oder mit Unterstützung des ZEÖ direkt geklärt. Auch die Kolleg*innen aus den Fachbereichen der Verwaltung nehmen diese Kompetenzen in Anspruch und laden das Team des ZEÖ zur Vermittlung etwa zu Gesprächen mit Gewerbetreibenden oder Vor-Ort-Terminen ein.
Ausblick: Die Projektverantwortlichen haben noch viel vor
Das Team des ZEÖ um Orhan Öcal (Projektleitung) und Anja Mazur (Projektassistenz) möchte sich auch in den nächsten Jahren intensiv der ethnischen Ökonomie in Dortmund widmen. Das Motto dabei: „In Dortmund zählt, wo man hin will, nicht woher man kommt“. Das ZEÖ wird seinen Beitrag dazu leisten, die Potenziale der ethnischen Ökonomie für die Menschen und für die Stadt Dortmund zu sichten, zu stärken und dabei Nachbarschaften und Ökonomie zu fördern.
zeö-dortmund.de