Bereits heute Buchvorstellung zu Walt Whitman an der TU Dortmund

Armin Mueller-Stahl zeigt als Künstler seine Serie „Jüdische Freunde“ im MKK Dortmund

Armin Mueller-Stahl (Jahrgang 1930) ist mit der Vielschichtigkeit seiner künstlerischen Ausdrucksweisen eine Ausnahmeerscheinung in der Kunst des 21. Jahrhunderts.
Armin Mueller-Stahl (Jahrgang 1930) ist mit der Vielschichtigkeit seiner künstlerischen Ausdrucksweisen eine Ausnahmeerscheinung in der Kunst des 21. Jahrhunderts. Foto: Roland Gorecki für die Dortmund-Agentur

Im Museum für Kunst und Kulturgeschichte Dortmund ist vom 24. November 2022 bis 29. Januar 2023 Armin Mueller-Stahls jüngster Werkzyklus „Jüdische Freunde“ zu sehen. Ausgestellt werden 30 Gemälde auf Papier – ausschließlich Porträts jüdischer Personen aus der BRD, der DDR und den USA, denen sich der Künstler verbunden fühlt, darunter Woody Allen, Hannah Arendt, Susan Sontag oder Franz Kafka. Die Bilder sind sowohl Charakterstudien als auch persönliche Hommagen – sie laden ein zu einem Streifzug durch Armin Mueller-Stahls bewegtes, großes Leben.

In seiner Vielschichtigkeit ist er eine Ausnahmeerscheinung in der Kunst

Armin Mueller-Stahl (Jahrgang 1930) ist mit der Vielschichtigkeit seiner künstlerischen Ausdrucksweisen eine Ausnahmeerscheinung in der Kunst des 21. Jahrhunderts. Die unterschiedlichen künstlerischen Aktivitäten des Malers, Musikers, Schauspielers und Schriftstellers beeinflussen einander.

Armin Mueller-Stahl: Die unterschiedlichen künstlerischen Aktivitäten des Malers, Musikers, Schauspielers und Schriftstellers beeinflussen einander.
Armin Mueller-Stahl: Die unterschiedlichen künstlerischen Aktivitäten des Malers, Musikers, Schauspielers und Schriftstellers beeinflussen einander. Foto: Roland Gorecki für die Dortmund-Agentur

So bedingt das schauspielerische Interesse, Charakterzüge zu ergründen und sich in sie hineinzuversetzen, eine hohe Affinität zum Zeichnen und Malen der subtilen Nuancen menschlicher Gesichter und der in ihnen verborgenen Wesenszüge.

Der Bildband „Armin Mueller-Stahl. Jüdische Freunde. Schicksale, Weggefährten, Porträts“ erschien 2022 bei Hatje Cantz (38 Euro). In einem Podiumsgespräch am Donnerstag, 24. November, 18 Uhr spricht Armin Mueller-Stahl in der Rotunde des MKK über sein Schaffen als bildender Künstler.

Im MKK zu sehen sind Porträts von: Artur Brauner, Hanna Maron, Artie Shaw, George Tabori, Billy Wilder, Woody Allen, Hans Jonas, Walter Benjamin, Susan Sontag, Hannah Arendt, Hans Blumenberg, Martin Buber, Paul Celan, Lion Feuchtwanger , Franz Kafka, Marcel Reich-Ranicki, Hans Mayer, Hilde Spiel, György Konrád, Jakob Gimpel, Leonard Bernstein, Wolf Biermann, Yehudi Menuhin, Isaac Stern, Franz Lederer, Ilse Bing, Cordelia Edvardson, Walter Rathenau, Eli Wiesel, David Oistrach.

Armin Mueller-Stahl (Jahrgang 1930) ist mit der Vielschichtigkeit seiner künstlerischen Ausdrucksweisen eine Ausnahmeerscheinung in der Kunst des 21. Jahrhunderts.
Foto: Roland Gorecki für die Dortmund-Agentur

Mehr Informationen:

  • Armin Mueller-Stahl. Jüdische Freunde
  • 24. November 2022 – 29. Januar 2023
  • Museum für Kunst und Kulturgeschichte (inneres Foyer), Hansastr. 3, 44137 Dortmund
  • Eintritt frei

Armin Mueller-Stahl und Walt Whitman an der TU Dortmund

Armin Mueller-Stahl mit Prof. Walter Grünzweig (Mitte) und Dr. Jens Stöcker, Direktor des MKK Dortmund.
Armin Mueller-Stahl mit Prof. Walter Grünzweig (Mitte) und Dr. Jens Stöcker, Direktor des MKK Dortmund. Foto: Roland Gorecki für die Dortmund-Agentur

Bereits am heutigen Mittwoch (23. November, 16 Uhr) ist Armin Mueller-Stahl für eine Buchvorstellung zu Gast an der Technischen Universität Dortmund: Sein Porträt des US-amerikanischen Dichters Walt Whitman ziert das Cover des Lyrikbands „Leaves of grass“ / „Grashalme“). Das Buch ist Ergebnis eines studentischen Übersetzungsprojekts der Amerikanistik an der TU Dortmund.

Walt Whitman schockierte durch seine reimlosen, freirhythmischen Gedichte, aber auch durch seinen freien Umgang mit Fragen von Gesellschaft und (Homo-) Sexualität. Die erste deutsche Übersetzung der Erstausgabe des Gedichtbands aus dem Jahr 1855 stammt von über 70 Studierenden der Amerikanistik an der TU Dortmund unter der Leitung von Prof. Walter Grünzweig.

Armin Mueller-Stahl malte für das Buch ein Porträt, das die komplexe Persönlichkeit des Lyrikers thematisiert. In der Podiumsdiskussion am 23. November im Audimax der TU Dortmund wird der deutsche Hollywoodstar u.a. über seine künstlerische Arbeit und seine transatlantischen Erfahrungen sprechen.

Mehr Informationen:

  • tu-dortmund.de/grashalme
  • dortmund.de/mkk
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  1. Zweisprachige Neuauflage von Walt Whitmans Lyrik – Armin Mueller-Stahl bei Buchvorstellung an der TU Dortmund (PM)

    Acht Jahre lang haben fast 80 Studierende und Wissenschaftler*innen der TU Dortmund rund um Prof. Walter Grünzweig die erste Ausgabe des Gedichtbands „Leaves of Grass“ des amerikanischen Autors Walt Whitman, die im Jahr 1855 erschien, übersetzt. Gemeinsam mit dem Hollywood-Schauspieler und Künstler Armin Mueller-Stahl wurde das zweisprachige Buch am Mittwoch, den 23. November, im gut besuchten Audimax vorgestellt. Mueller-Stahl malte das markante Autorenportrait, das auf der ersten Seite der neu erschienenen Auflage zu sehen ist.

    Die Erstausgabe der Gedichtsammlung von Walt Whitman (1819-1892) aus dem Jahr 1855 lag lange nicht in deutscher Originalübersetzung vor – alle deutschsprachigen Versionen basierten auf späten Veröffentlichungen Whitmans. Die erste Ausgabe ist jedoch von großer Bedeutung, weil sie Whitmans radikales lyrisches Programm besonders deutlich zeigt. 79 Personen, die meisten von ihnen Studierende aus insgesamt vier Seminaren, waren an der Übersetzung der Erstausgabe beteiligt. „Diese Vielstimmigkeit der Übersetzung reflektiert die inhaltliche und strukturelle Vielschichtigkeit von Whitmans Texten und betont auch die Bedeutung von Übersetzungsprozessen als Spielart literarischer Interpretation“, erklärt Prof. Walter Grünzweig, Initiator des Projekts und Professor für amerikanische Literatur und Kultur an der Fakultät Kulturwissenschaften der TU Dortmund. Die neue Übersetzung wurde vom Aachener Rimbaud Verlag veröffentlicht.

    Ein Leitmotiv der Buchvorstellung und des anschließenden Podiumsgesprächs, aber auch Whitmans Lyrik selbst, ist die Demokratie. So betonte Grünzweig: „Whitmans Lyrik verweist auf die tiefe Wahrheit, dass die Demokratie immer wieder aufs Neue interpretiert und verteidigt werden muss. Die Demokratie bleibt ein Experiment.“ Die Erstausgabe von 1855 bedeutete einen tiefen Einschnitt in der Weltliteratur. Whitmans damals neuartige Lyrik zeichnete sich durch die Abwesenheit von Reimen, regelmäßigem Rhythmus und Strophenstruktur aus und drücke damit, so Grünzweig, die Befreiung des Menschen durch die Demokratie aus. Der Künstler Armin Mueller-Stahl zog eine ähnliche Parallele zwischen dem amerikanischen Autor und seinem eigenen gesellschaftlichen Verständnis: „Wären wir uns als 20-Jährige begegnet, wären wir Freunde geworden. Wir hätten uns ausgetauscht zur Fragilität der Demokratie und hätten sie als beste Form anerkannt, wenn sie auch nicht überall vollkommen ist.“

    Armin Mueller-Stahl kreierte eigens für das neue Buch ein „malerisches Update“ eines frühen Portraits Whitmans, das ihn mit Hut und offenem Hemd zeigt und sich damit vom bekannten Portrait des alten, bärtigen Autors drastisch unterscheidet. Wie die Erstübersetzung dieses Werks bietet auch Mueller-Stahls Neuinterpretation der Abbildung einen neuen Zugang zu Whitman für Leser*innen im deutschsprachigen Raum, ohne seinen vielschichtigen Charakter zu verlieren. Auch der Künstler selbst kam dem amerikanischen Autor durch den Prozess des Malens näher: „Durch das Projekt habe ich Whitman schätzen und lieben gelernt. Er ist eine verwandte Figur, die die Welt kennenlernen und ihren Gegenwind spüren will. Eine robuste, klare Figur, die in die Zukunft schaut. Eine Figur, die mich fasziniert.“

  2. Labello und Picasso: Vortrag über Oscar Troplowitz im MKK (PM)

    Vor mehr als 130 Jahren übernahm der Pharmakologe und promovierte Geisteswissenschaftler Oscar Troplowitz (1863 – 1918) die Firma Beiersdorf. Mit seinen wegweisenden Erfindungen machte er sie zu einem florierenden Konzern – Produkte wie NIVEA-Creme, Labello und tesa-Film existieren noch heute.

    Der sozial ausgerichtete jüdische Unternehmer wurde später zu einem bedeutenden Kunst-Mäzen und Unterstützer junger Kunsttalente – u.a. war er der erste deutsche Sammler, der einen Picasso erwarb. In einem Vortrag „Oscar Troplowitz. Sozialer Unternehmer und Kunstmäzen“ am Dienstag, 6. Dezember, 18 Uhr im Museum für Kunst und Kulturgeschichte (Hansastr. 3) erinnert MKK-Sammlungsleiter Dr. Christian Walda an eine Persönlichkeit, der nicht nur die Kunstwelt viel zu verdanken hat.

    Der Vortrag gehört zum Begleitprogramm der Ausstellung „Jüdische Freunde“ von Armin Mueller-Stahl. Der Eintritt ist frei.
    dortmund.de/mkk

  3. Walt Whitman-Experte zu Gast: TU Dortmund verleiht Ehrendoktorwürde an Professor Ed Folsom von der University of Iowa (PM)

    Am Mittwoch, 6. Dezember, erhält Professor Ed Folsom, einer der führenden US-amerikanischen Literaturwissenschaftler, die Ehrendoktorwürde der TU Dortmund. Prof. Folsom forscht an der University of Iowa und hat sich in seiner Forschung auf den Lyriker Walt Whitman (1819-1892) spezialisiert. Er gilt als einer der weltweit führenden Whitman-Forscher*innen.

    Die Ehrendoktorwürde erhält er darüber hinaus für sein herausragendes Engagement für die Partnerschaft zwischen der University of Iowa und der TU Dortmund, die er auf amerikanischer Seite seit fast 30 Jahren leitet. Zur Verleihung ist auch die interessierte Öffentlichkeit eingeladen.

    Ed Folsom lehrte 1996 als Fulbright-Professor an der TU Dortmund. Der Aufenthalt legte den Grundstein für eine seither aktive Kooperation der TU Dortmund mit der University of Iowa im mittleren Westen der USA im Bereich der Amerikanistik. Die „Whitman Week“, die fortgeschrittene Studierende und Whitman-Spezialist*innen zusammenbringt, gründete Folsom mit internationalen Wissenschaftler*innen. 2008 fand sie zum ersten Mal in Dortmund statt und wird seitdem jährlich an Universitäten auf der ganzen Welt organisiert.

    Whitmans Werke sind durch ihren Bezug zu Themen wie Demokratie und Gesellschaft besonders aktuell und in Dortmund seit Jahren präsent: Im Rahmen des Projekts „Gedankenzüge“ verzieren Whitman-Zitate die Dortmunder U-Bahnen und letztes Jahr hat die Fakultät Kulturwissenschaften eine Neuübersetzung des Lyrikbands „Leaves of Grass“ präsentiert. Zu diesem Anlass war der Schauspieler Armin Mueller-Stahl, der für dieses Projekt das Portrait des Autors malte, auf dem Campus. Ed Folsom hat die Neuübersetzung ebenfalls als Berater unterstützt.

    Die Ehrendoktorwürde verleihen der Rektor der TU Dortmund Prof. Manfred Bayer und Prof. Patricia Ronan, ehemalige Dekanin der Fakultät Kulturwissenschaften. Prof. Christopher Merrill, Direktor des International Writing Program an der University of Iowa, hält die Laudatio auf den Literaturwissenschaftler.

    Verleihung der Ehrendoktorwürde an Prof. Ed Folsom
    am Mittwoch, 6. Dezember um 17 Uhr
    im Audimax der TU Dortmund, Vogelpothsweg 87, 44227 Dortmund.

  4. Walt Whitman-Experte zu Gast in Dortmund: TU Dortmund verleiht Ehrendoktorwürde an Professor Ed Folsom von der University of Iowa (PM)

    Am Mittwoch, 6. Dezember, hat Professor Ed Folsom, einer der führenden US-amerikanischen Literaturwissenschaftler, die Ehrendoktorwürde der TU Dortmund erhalten. Prof. Folsom forscht an der University of Iowa und hat sich in seiner Forschung auf den Lyriker Walt Whitman (1819-1892) spezialisiert. Auf Initiative der Fakultät Kulturwissenschaften erhielt er die Ehrendoktorwürde für sein herausragendes wissenschaftliches Engagement für die Partnerschaft zwischen der University of Iowa und der TU Dortmund, die er auf amerikanischer Seite seit fast 30 Jahren leitet.

    TU-Rektor Prof. Manfred Bayer hieß die Gäste seitens der Universität willkommen, während Manfred Sauer, ehemaliger Bürgermeister der Stadt Dortmund, die Besucher*innen im Namen der Stadt begrüßte. Beide bedankten sich bei Prof. Ed Folsom und Laudator Prof. Christopher Merrill aus Iowa und freuten sich sehr, den Walt-Whitman-Experten in die „TU Family“ aufnehmen zu dürfen. Ed Folsom lehrte 1996 als Fulbright-Professor an der TU Dortmund. Sein Aufenthalt legte den Grundstein für eine seit damals sehr aktive Universitätspartnerschaft der TU Dortmund mit der University of Iowa in Iowa City in vielen Bereichen. Folsom gründete mit internationalen Wissenschaftler*innen die „Whitman Week“, die fortgeschrittene Studierende und Whitman-Spezialist*innen zusammenbringt. Sie fand 2008 zum ersten Mal in Dortmund statt und wird seitdem jährlich an Universitäten auf der ganzen Welt organisiert.

    „Ich freue mich, Prof. Folsom nun einen von uns nennen zu dürfen“, sagte Prof. Walter Grünzweig von der Fakultät Kulturwissenschaften, der seit fast 40 Jahren persönlich mit dem neuen Ehrendoktor kooperiert. „Wir schätzen Ed Folsom für seine außerordentliche Forschung und Lehre sowie seinen Umgang mit Studierenden und anderen Wissenschaftler*innen. Wir blicken auf eine jahrzehntelange Zusammenarbeit zwischen der TU Dortmund und der University of Iowa zurück, für die wir uns herzlich bedanken möchten.“ Prof. Folsom unterstützte auch die Neuübersetzung von Whitmans Werk Leaves of Grass, die Amerikanistik-Studierende der TU Dortmund Ende letzten Jahres gemeinsam mit dem Schauspieler Armin Mueller-Stahl der Öffentlichkeit präsentierten.

    Prof. Christopher Merrill, Direktor des International Writing Program an der University of Iowa, würdigte in seiner Laudatio auf seinen langjährigen Freund und Kollegen Ed Folsom dessen revolutionäre Studien von Whitmans Werk. Insbesondere erwähnte er Folsoms Mitbegründung des digitalen Whitman Archivs und seine zahlreichen wissenschaftlichen Publikationen über den Lyriker.

    Der Literaturwissenschaftler bedankte sich in seiner Rede bei seinen Dortmunder Kolleg*innen. Die Stadt Dortmund habe für ihn, seit er 1996 als Fulbright-Professor hierherkam, eine besondere Anziehungskraft. Hier stoße Whitmans frühes Engagement für demokratische Werte und die Auseinandersetzung mit dem Thema Diversität auf großes Interesse. In diesem thematischen Zusammenhang sei Whitman seit Jahren in Dortmund präsent: Im Rahmen des Projekts „Gedankenzüge“ fahren Whitman-Zitate unter dem Titel „Experiment Demokratie“ seit 2022 in 68 Dortmunder U-Bahnen.

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