DGB-Podiumsdiskussion zum Thema „Die Renten rauf!“

Arm im Alter in Dortmund: Mehr als 21.000 Menschen über 65 Jahre sind armutsgefährdet

In der Reinoldikirche gab es bereits eine Aktion zu "Armut in Dortmund". Foto: Schuetze/VKK
Altersarmut ist in Dortmund kein Randgruppenthema, sondern droht immer mehr Menschen. Foto: Schuetze/VKK

In Dortmund leben rund 122.000 Menschen über 65 Jahre. Als von Armut gefährdet gelten in NRW alleinstehende Menschen mit weniger als 1166 Euro monatlich. In Dortmund betrifft dies über 21.000 der über 65-Jährigen, über 9.200 erhalten die Grundsicherung im Alter. Grund genug, dass der DGB eine Podiumsdiskussion zum Thema organisiert. Die Botschaft: „Die Renten rauf!“

Arm im Alter: Jobben und Tafelbesuche als Folge

Frauen, die im Jahr 2021 in Rente gingen, erhielten in Westdeutschland durchschnittlich 809 Euro –  Männer im Durchschnitt 1218 Euro Rente. Für Menschen mit Grundsicherung müssen 5,80 Euro für drei Mahlzeiten pro Tag reichen. Jeder Cent wird gezwungenermaßen dreimal umgedreht.

Damit das Geld bis zum Monatsende reicht, jobben schon jetzt viele Rentner:innen in Dortmund – Tendenz steigend. Und immer mehr Rentner:innen versorgen sich bei den Tafeln mit Lebensmitteln.

Die diesjährige Rentenerhöhung in Höhe von 4,39 Prozent im Westen und 5,86 Prozent im Osten bedeutet vor dem Hintergrund einer hohen Inflation einen klaren Verlust an Kaufkraft und Lebensqualität bei Millionen von Rentner:innen in Deutschland. „Diese Rentenanpassung ist angesichts extrem gestiegener Mieten, Energiekosten und Lebensmittelpreise unzureichend!“ kritisiert der DGB.

 Forderung: Eine armutsfeste Rente, welche den Lebensstandard im Alter sichert

Nicht erst seit gestern fordern die Gewerkschaften eine Korrektur in der Rentenpolitik. Foto: Thomas Engel

Daher werden Ingo Schäfer (Referatsleiter Alterssicherung beim DGB-Bundesvorstand), Florian Blank (Referat Sozialpolitik des WSI der Hans-Böckler-Stiftung) und Gerhard Bäcker (u.a. Mitglied im Sozialpolitischen Ausschusses des SoVD – angefragt) über das Thema diskutieren.

Es wird um eine armutsfeste Rente, welche den Lebensstandard im Alter sichert, sowie die Notwendigkeit zu einem steuer-, abgaben- und anrechnungsfreien Inflationsausgleich gehen. Außerdem wollen sie über alternative Rentenmodelle wie zum Beispiel in Österreich sprechen, wo dem Einzelnen unter dem Strich eine sehr viel höhere Rente gezahlt wird.

Die Veranstaltung findet am 15. November 2023 um 18.30 Uhr im Wilhelm-Hansmann-Haus, Märkische Str. 21, in Dortmund statt. Es handelt sich dabei um eine Veranstaltung des Rentennetzwerks Dortmund.

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