Aktuell fehlen in ganz Dortmund knapp 400 Schulplätze

Aktion: Gemeinsam gegen Bildungs- und Teilhabe-Benachteiligung in der Nordstadt! 

Der Nordmarkt lädt mit seinen vielen Bänken – mittlerweile von „Nordstadt gegen Nazis“ gestaltet – zum verweilen ein. Jetzt kommen 400 Stühle dazu – aus Protest. Foto: Alexander Völkel für die nordstadtblogger.de

Der Nordmarkt lädt vor allem bei schönem Wetter zum Verweilen ein. Am kommenden Donnerstag (4. Mai 2023) bekommt das Thema Verweilen eine ganz neue Dimension. Von 10.30 bis 13 Uhr werden 400 Stühle aufgestellt. Der Hintergrund der Aktion des Planerladens ist ein ernster. Denn es ist eine Aktion gegen Bildungs- und Teilhabebenachteiligung in der Nordstadt.

Aktuell fehlen in ganz Dortmund knapp 400 Schulplätze

Die Nordstadt als Ankunftsstadtteil übernimmt eine gesamtstädtisch zentrale Funktion als Ankunftsstadtteil. Doch wie sehen hier die Startvoraussetzungen für Kinder und Jugendliche derzeit aus? Aktuell fehlen in ganz Dortmund knapp 400 Schulplätze, so dass zahlreiche Kinder und Jugendliche unbeschult bleiben. Hiervon sind insbesondere Kinder und Jugendliche aus der Nordstadt betroffen.

Über die Versorgungslücken mit Schulplätzen hinaus fehlen ausreichend außerfamiliäre Betreuungsplätze wie in Kitas, der Tagespflege usw. und nicht zuletzt adäquate gesundheitliche Versorgung wie z.B. eine ausreichende Anzahl von Kinderärzt*innen. Die Stadt Dortmund und das Land NRW haben bereits diverse Projekte angeschoben, um dem Mangel entgegenzuwirken. Aber: Die allerorten laufenden Maßnahmen werden noch Jahre andauern und sind wiederum mit zusätzlichen Herausforderungen verbunden.

Aktion will das öffentliche Bewusstsein stärken und zum Austausch einladen

Um auf diese Missstände aufmerksam zu machen, werden am 4. Mai 2023 Uhr auf dem Nordmarkt 400 Stühle aufgestellt. Die Zahl 400 greift hierbei einerseits die in der Presse genannte Größenordnung in Bezug auf fehlende Schulplätze auf, ist jedoch angesichts ständiger Schwankungen und Entwicklungen eher symbolisch für die vorhandenen Bedarfe zu betrachten.

Dies soll einen Anstoß geben, das Thema stärker ins öffentliche Bewusstsein zu rücken und mit relevanten Akteur:innen und Betroffenen in den Austausch zu kommen.

Die teilnehmenden Akteur:innen aus dem Stadtteil stehen während der Veranstaltung als Ansprechpartner:innen an Infoständen zur Verfügung bzw. bieten Mitmach-Aktionen an, und es gibt kurze Inputs bzw. Redebeiträge, in denen die Thematik aufgegriffen wird. Außerdem werden viele Teilnehmende ihre Botschaften in Form von Plakaten und ähnlichem präsentieren.

Die Aktion findet statt im Rahmen des Forschungsprojekts ReROOT (rerootproject.eu), das die Zusammensetzung und die Wirkung ankunftsspezifischer Infrastrukturen in neun europäischen Stadtgebieten – darunter die Dortmunder Nordstadt – untersucht.

Unterstütze uns auf Steady

Mehr zum Thema bei nordstadtblogger.de:

Die Stadt Dortmund investiert rund 1,9 Milliarden Euro in ihre Immobilien – rund 1,4 Milliarden Euro fließen allein in Schulen

Anmeldezahlen: Voraussichtlich 5.947 Kinder starten im Sommer an 88 Grundschulen 

Schulentwicklung bis 2029: Zahl der Schüler:innen wird in Dortmund weiter deutlich steigen

Fehlende Grundschulplätze: Nordstadt-BV fordert sofortigen Aufbau einer „Containerschule“

Print Friendly, PDF & Email

Reaktion schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert