Stadt plant weitere Plätze an Gymnasien, Grund- und Gesamtschulen 

Schulentwicklung bis 2029: Zahl der Schüler:innen wird in Dortmund weiter deutlich steigen

Insgesamt 16 Container-Klassen wurden bisher in der Nordstadt aufgestellt - vier allein ander Nordmarktschule.
Trotz zahlreicher Anbauten, mobiler Erweiterungen und Neubauten reichen die Kapazitäten an den Dortmunder Schulen nicht aus. Leopold Achilles | Nordstadtblogger

Die Zahl der Schulkinder in Dortmund wächst, zum einen durch Geburten, zum anderen durch die Zuwanderung nach Dortmund. Deshalb hat die Stadt die Schulentwicklungsplanung fortgeschrieben. Für den Grundschulbereich reicht sie nun bis zum Schuljahr 2028/29, für weiterführende Schulen bis 2029/30. Der Rat der Stadt wird über den Bericht und die daraus folgenden Maßnahmen im Juni beraten.   

Die Zahl der Grundschulkinder wird um acht Prozent auf knapp 24.500 steigen

Der Fachbereich Schule erwartet, dass die Zahl der Grundschulkinder zum Schuljahr 2028/29 um acht Prozent auf knapp 24.500 steigt. Damit alle Kinder einen Platz in einer Schule erhalten können, hat die Stadt in den vergangenen Jahren bereits viele Grundschulen erweitert und Neugründungen auf den Weg gebracht. Da Neu- und Umbauten lange Vorlaufzeiten haben, sind viele der angestoßenen Erweiterungen zurzeit noch in der Umsetzung. 

Monika Nienaber-Willaredt leitet das Dezernat 4 mit den Fachbereichen Schulverwaltungsamt, Jugendamt und dem Eigenbetrieb FABIDO.
Monika Nienaber-Willaredt leitet das Dezernat 4 mit den Fachbereichen Schulverwaltungsamt, Jugendamt und dem Eigenbetrieb FABIDO. Foto: Alexander Völkel für nordstadtblogger.de

Bei der aktuellen Fortschreibung des Schulentwicklungsplans wurden die in der Vergangenheit festgestellten Bedarfe nun bestätigt und aufgrund der jüngsten Entwicklungen erweitert: Der Bericht schlägt vor zu prüfen, ob an insgesamt vier Standorten in der Innenstadt-Nord, Scharnhorst, Hombruch und Huckarde dauerhaft weitere Kapazitäten geschaffen werden können. 

Geschaffen werden sollen diese durch Erweiterungen von bestehenden Grundschulen: „Damit würde sich die Zahl der Schulzüge im Primarbereich um 18 auf 259 erhöhen. Bereits zum Schuljahr 2021/22 waren 12 Züge hinzugekommen“, berichtet Monika Nienaber-Willaredt.

Plätze an Gymnasien und vor allem an Gesamtschulen reichen nicht aus

Bei den weiterführenden Schulen macht sich der Geburtenanstieg mit einer zeitlichen Verzögerung von vier Jahren (für die Zeit des Grundschulbesuchs) bemerkbar. Die verschiedenen Schulformen sind unterschiedlich stark von dieser Entwicklung betroffen.

Wohl dem, der hier einen Platz bzw. Schrank bekommt. Vor allem die Anne-Frank-Gesamtschule muss viele Schüler:innen abweisen. Foto: Alexander Völkel für Nordstadtblogger.de

Während die besonders beliebten Schulformen Gymnasium und Gesamtschule den größten Anstieg verzeichnen werden, reichen die vorhandenen Real- und Hauptschulkapazitäten gesamtstädtisch betrachtet bis zum Ende des Prognosezeitraums aus. 

Bei Gesamtschulen und Gymnasien sieht die Stadt Handlungsbedarf. An beiden Schulformen wurden in den vergangenen Jahren bereits Erweiterungen beschlossen: Die Gymnasien wuchsen um acht Schulzüge, die Gesamtschulen um 14 Züge. Mit Blick auf die Geburtenentwicklung und die anhaltend starke Zuwanderung zeigt sich nun, dass weitere temporäre und dauerhafte Kapazitäten an beiden Schulformen geschaffen werden müssen.

Nötig sei dies zum einen, um Ablehnungen zu vermeiden und mehr Kindern den gewünschten höheren Bildungsgang mit direkter Abituroption zu ermöglichen, zum anderen, um für weitere Zuwanderung aufgrund von Krisen in der Welt gerüstet zu sein, so Nienaber-Willaredt. „Die Stadt Dortmund prüft deshalb nun alle Möglichkeiten, weitere Kapazitäten zu schaffen.“

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Reaktionen

  1. Cornelia Wimmer

    Hab ich was überlesen? – Ich vermisse die eigentliche Nachricht. Und die besteht darin, dass es in der Nordstadt 400 (!) Kinder gibt, denen zum kommenden Schuljahr kein wohnortnaher Schulplatz angeboten werden kann. Schulbuslinien sollen Kinder nach Berghofen, Aplerbeck Hörde, Hombruch… bringen, – eine haarsträubende Belastung für ein I-Männchen oder – Mädchen und für dessen Familie.
    Damit sollen nicht die Anstregungen der Stadt, Lösungen zu finden, gering geschätzt werden. Die Stadt hat aufgrund hohen Zuzugs wirklich Schweres zu bewältigen.- Dennoch muss hier ein Krisenmanagement her mit dem Ziel, eine andere Lösung herbeizuführen.
    Die BV Innenstadt Nord hat sich mindestens eine halbe Stunde streitbar und konstruktiv zum Thema ausgetauscht. Erwägenswerte Vorschläge zur Krisenbewältigung waren auch dabei. Es wäre schön, hier darüber zu lesen statt nur mehr oder weniger die offiziellen Mitteilungen der Stadt vorgesetzt zu bekommen. – Möchte nicht der Nordstadtblogger ganz vorne sein im Ranking der kommunalpolitisch informativen Medien?

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