43 statt 39,9 Millionen Euro im Jahr 2020 ausgeschüttet

Die Stadt Dortmund konnte mehr Geld für öffentlich geförderten Wohnungsbau geben

2018 steht dem sozialen Wohnungsbau für Neubauten und Sanierungen 30 Millionen Euro zur Verfügung. Foto: NSB-Archiv
2020 flossen 43 Millionen in den sozialen Wohnungsbau – für Neubauten und Sanierungen. Archivbild: Simon Bierwald

Wenn man 43 von 39 Millionen Euro ausgibt, klingt das zunächst schräg und als ein Indiz für eine wenig solide Haushaltsführung. Bei der Wohnraumförderung ist das aber eine gute Nachricht. Denn wegen des großen Interesses von Bauwilligen in Dortmund konnte die Stadt Dortmund im vergangenen Jahr nicht nur die 39,9 Millionen Euro, die ihr in Form eines frei verfügbaren Globalbudgets zur Verfügung stehen, sondern auch noch einen Nachschlag von 3,1 Millionen Euro ausschütten, die in den öffentlich geförderten Wohnungsbau geflossen sind.

Im vergangenen Jahr wurden fast 800 Wohnungen öffentlich gefördert 

Basierend auf die Zielvereinbarung zur Umsetzung eines Globalbudgets für die Wohnraumförderung standen der Stadt Dortmund für das Jahr 2020 insgesamt 39,9 Millionen Euro für Maßnahmen im öffentlich geförderten Wohnungsbau zur Verfügung. Unter Berücksichtigung von zusätzlich zugewiesenen Fördermitteln konnten im Bewilligungsjahr 2020 insgesamt 26 Wohnungsbaumaßnahmen mit einem Gesamtvolumen in Höhe von rund 43 Millionen Euro bewilligt werden. 

Mit diesen Darlehen werden insgesamt 799 Wohnungen öffentlich gefördert. Im Gegensatz zu den Vorjahren 2018 und 2019, in denen der Neubau von Mietwohnraum den deutlichen Förderschwerpunkt gebildet hat, liegt der Schwerpunkt im Förderjahr 2020 im Bereich der Modernisierung von Bestandsimmobilien, was auch als wichtiges Ziel im Gesamtpaket zu sehen ist, machte Planungsdezernent Ludger Wilde deutlich. Denn die modernisierten Wohnungen bleiben somit in der Zweckbindung – und die Mieten können nicht so drastisch steigen wie auf dem freien Markt.

Das Angebot zur Förderung von studentischem Wohnraum ist mit dem Förderprogramm 2020 insoweit gestärkt worden, als dass nunmehr auch die Modernisierung von Wohnheimen für Studierende einbezogen werden kann. Die Tatsache, dass diese Anpassung den Förderschwerpunkt im Jahr 2020 bildet, zeigt, wie wichtig und sinnvoll die Einbeziehung dieses Bausteins für die Zielgruppe der Studierenden und Auszubildenden ist.

Vorhaben verteilen sich auf neun Stadtbezirke – neue Anträge liegen schon vor

Globalbudget „überzogen“: Für öffentlich geförderten Wohnungsbau gibt Planungsdezernent Ludger Wilde gerne mehr Geld aus als geplant. Archivbild: Klaus Hartmann

Erfreulich ist nach Ansicht von Ludger Wilde, dass sich die Maßnahmen auf insgesamt neun Stadtbezirke – Aplerbeck, Brackel, Eving, Hörde, Hombruch, Innenstadt-Nord, Innenstadt-West, Mengede und Scharnhorst – verteilen und somit eine breite Streuung im Stadtgebiet zu sehen ist.

Das gute Ergebnis bekräftige das Ziel der Stadt Dortmund, den Wohnungsbau insgesamt, insbesondere aber den Neubau und die Modernisierung von preiswertem und bezahlbarem Wohnraum zu stärken. Die Möglichkeiten der Wohnraumförderung stellten dabei eine wichtige Flanke dar, betont die Stadt Dortmund.

Aufgrund der häufig sehr umfangreichen Planungsprozesse im Rahmen der Realisierung von größeren Neubaumaßnahmen hat sich die Verbesserung der Förderkonditionen für den Neubau bisher noch nicht signifikant ausgewirkt. Dem Amt für Wohnen liegen aber bereits zu Beginn des Bewilligungsjahres 2021 Förderanträge in Höhe von knapp elf Millionen Euro vor. Darüber hinaus befinden sich bereits etwa 20 Bauvorhaben in der Planungs- und Qualifizierungsphase bzw. sind weitere Neubaumaßnahmen von Investierenden und der Wohnungswirtschaft angekündigt worden.

Die Stadt Dortmund geht deshalb davon aus, dass der Fokus in diesem Jahr wieder auf der Qualifizierung und Bewilligung der zwingend notwendigen Neubaumaßnahmen liegen wird und das Globalbudget auch in 2021 ausgeschöpft werden kann, hofft zumindest Ludger Wilde. Und falls mehr Geld für öffentlich geförderten Wohnungsbau benötigt wird, wird die Stadt erneut beim Land versuchen, „mehr Geld abzugreifen“….

 

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