Verkehrssituation im Kreuzviertel: der alltägliche Wahnsinn im Kampf um knappen Parkraum – Stadt sieht keine Königslösung

Parkende Autos im Kreuzviertel, hier vormittags nahe der Peter-Vischer Grundschule. Fotos (10): Thomas Engel

Das Kreuzviertel in der westlichen Innenstadt: wer hier residiert, darf getrost was auf sich halten. In der Regel zumindest; und tut es zumeist auch. Hier schlägt das Herz überwiegend fürs Ökologisch-Nachhaltige, und natürlich für Toleranz mit Stil. Den etwas flacher angeordneten Zeitgeistern dagegen ist es ein Inbegriff des lokalen, rot-grün-versifften Gutmenschentums. Welches aber auf sein Auto keineswegs verzichten will. Und allen wird eins nicht entgehen können, es ist der Makel des beliebten citynahen Wohn- und Event-Quartiers: Parken heißt hier Darben. Das ist seit vielen Jahren sicherer als das Amen in der Kirche, und scheinbar ausweglos. – Jetzt hat der Verwaltungsvorstand der Stadt Dortmund einen Sachstandsbericht zu dem Thema vorläufig zur Kenntnis genommen. Wie zu erwarten: er ist ziemlich ernüchternd. Dennoch soll etwas geschehen – und nach der Sommerpause konkreter werden. Auch eine Erhöhung des Kontrolldrucks auf den ruhenden Verkehr steht in Aussicht, wohl nicht zur Freude aller.

Kreuzviertel: beliebte wie bekannte Kulturszene im Quartier lädt zum Wohnen und Besuchen ein

Haben Sie schon einmal versucht, im Kreuzviertel einen Parkplatz zu finden? Wenn nicht, und wenn Sie schräge Herausforderungen lieben, probieren Sie es einfach frisch von der Leber weg! Vorzugsweise wochentags nach der Feierabendzeit oder an den Wochenenden! Sie werden begeistert sein! Wem das nicht reicht – da gäbe es ansonsten noch die Hardcore-Variante: einfach ins Viertel ziehen und es sich tagtäglich antun.

Der Neue Graben in Fahrtrichtung Hohe Straße/FH

Und dann bitte gleich ins Kernquartier: das sind die oft großzügig gestalteten Bestände östlich der Lindemann- bis zur Hohen Straße, von Norden nach Süden eingefasst durch Sonnen- und Kreuzstraße. – Na ja, vielleicht gehören der angrenzende Vinckeplatz und Umgebung bis zur B1 noch dazu; und die Häuserblöcke hoch vom Sonnenplatz westlich der Lindemannstraße bis zur Großen Heimstraße.

Es lohnt sich, hier zu sein, und erst recht, hier zu wohnen. Wer Dortmund im Kleid von jung-dynamischem Chic kennenlernen will, ein bisschen in hippem Rot-Grün und bunt verschränkt mit Öko-Veggie, oder sich gern gediegen zwischen Hautevolee und Schickeria irgendwo in einem der vielen Cafés verplaudert – das Quartier insgesamt ist eine der ersten Adressen in der Stadt.

Ohne Fremdverkehr: mehr gemeldete PKWs von AnwohnerInnen des Viertels als dort vorhandene Parkplätze

Soweit, so gut – scheinbar, hätte sich das nicht längst rumgesprochen. Und würden deshalb nicht unablässig wie massenhaft Näherungsversuche aus der Fremde zu den begehrten Orten dorthin unternommen, wo sich Gastronomie und Kulturevents wie kaum woanders verdichten. Mit einem Fahrzeug, das von der Größe ein Zweirad überschreitet und leider irgendwo abgestellt werden muss.

Hier geht nicht immer ein größerer Kinderwagen durch.

Dann wird es richtig eng, weil das heute noch teils gründerzeitlich geprägte, ursprünglich lediglich zum guten Wohnen konzipierte Quartier mit seinen engen Straßen und Gehwegen mitnichten dem Ansturm des Fremdverkehrs gewachsen ist.

Um genau zu sein: es reicht nicht einmal für das Gesamt der gegenwärtig dort ansässigen Leute. Weil – entgegen manchem Selbstbildnis hinter den schönen Fassaden – das praktische Umweltbewusstsein, wenn es ums eigene Auto geht, im Durchschnitt offenbar doch recht moderat ausgebildet zu sein scheint. Denn sie verpesten die Luft mit ihren CO2-Schleudern genauso wie andere, die vielleicht nicht im Öko-Laden einkaufen.

Kurzum, das Stellplatzproblem im Kreuzviertel, wie vielschichtig es auch sein mag, ist zuallererst hausgemacht und besteht darin, dass allein die dort gemeldeten BewohnerInnen selbst rein rechnerisch schon mehr Autos fahren, als es in dem Quartier überhaupt an frei zugänglichen Parkmöglichkeiten gibt. Hinzukommt der Fremdverkehr – und das kann dann freilich nicht wirklich gut enden.

Kleine Phänomenologie der Parkplatzsuche – der alltägliche Wahnsinn auf vier Rädern im Quartier

Also wird sich reingequetscht, zugeparkt, irgendwo hingestellt, auf Rad- oder Gehwege – egal, was immer irgendwie geht, wird gemacht. Für ein paar Stunden am Abend oder am Wochenende als Gast im Quartier. Als motorisierte AnwohnerIn geht es nicht ganz so dreist, weil es zumindest für eine Nacht ist, die der Wagen abgestellt werden muss.

Wenige von ihnen gehören zu den Privilegierten, die irgendwo in der Nähe einen festen Stellplatz, vielleicht sogar eine eigene Garage benutzen können. Von denen gibt es im Kreuzviertel gerade einige hundert.

Für den Rest der AutofahrerInnen beginnt der Alltagskampf um die Feierabendzeit. Dann füllt sich geschwind, was noch als einigermaßen erlaubte Parklücke benutzbar war. Danach fängt das große Kreisen an; der Parksuchverkehr verdichtet sich.

Dabei suchst Du weniger einen freien Parkplatz – den gibt es meist sowieso nicht. Sondern der Blick richtet sich stärker auf Personen, die sich einem Auto verdächtig nähern. Und es muss schnell gehen: entstehende Lücken durchs Ausparken schließen sich zu Stoßzeiten in gefühlt weniger als einer halben Minute.

Senkt sich später der Abend zur Nacht, warten Herausforderungen anderer Art. Die Strategie des rumgurkenden, lauernden Umkreisens der Häuserblöcke ist jetzt wenig ertragreich, weil sich wenig bewegt. Nun heißt es für Motorisierte, die eigenen Ortskenntnisse systematisch anzuwenden und nach und nach in größer werdenden Schleifen jene Abstellplätze abzufahren, die nicht ganz koscher sind.

Wenn für AnwohnerInnen gar nichts mehr geht: gezieltes Parken ganz am Rande der StVO

Einen vierstufigen Fahrplan hat die Planungsverwaltung für die 21 neuen Zonen vorgelegt.
Grober Plan zur stufenweisen Realisierung möglicher Anwohnerparkzonen in Dortmund von 2017. Für das Kreuzviertel (in blau unten links) wäre es zum gegenwärtigen Zeitpunkt ein unrealistisches Vorhaben.

Das sind Orte, etwas versteckt oder als mögliche Stellfläche nicht auf den ersten Blick wahrnehmbar, wo das Parken eigentlich nicht statthaft ist. Wo der fließende Verkehr und vor allem schwächere VerkehrsteilnehmerInnen aber nicht behindert werden. So dass die Karre es dort unbehelligt von der Polizei bis zum nächsten Morgen schaffen wird, ohne abgeschleppt zu werden.

Nach einigen Jahren im Kreuzviertel kennen interessierte AnwohnerInnen solche einschlägigen Stellplätze, wo die Strategie erfahrungsgemäß gut funktioniert. Auch, weil die für den ruhenden Verkehr zuständigen MitarbeiterInnen des Ordnungsamts, die genauer hinschauen, nur tagsüber in zwei Schichten und nicht nachts unterwegs sind.

Hilft das alles nichts, denn die Nachbarschaft kennt solche Stellen auch, werden genervte AutofahrerInnen auch Mal in der Pampa parken müssen; etwa um den Westpark herum und weiter Richtung Rheinische Straße – um danach einen nächtlichen Fußweg zur eigenen Wohnung zu unternehmen. Hat was. Muss aber nicht sein und geht auf Dauer nicht.

Regelmäßiger Parkplatz-Gau: Großveranstaltungen jenseits der B1 um Westfalenhallen und Stadion

Die Querstraße nahe der Fußgängerquerung über die B1 Richtung Westfalenstadion. Hier tobt bei Heimspielen der Bär.

Das wahre Hauen und Stechen aber findet regelmäßig bei Großveranstaltungen statt. Wenn Zehntausende in den nahe gelegenen Westfalenhallen oder ins Westfalenstadion wollen, kommt es nochmal zu einer erheblichen Verschärfung der Nutzungskonkurrenz um freien Parkraum.

Vor einem Heimspiel des BVB etwa fahren ganze Kolonnen durch die engen Straßen des Quartiers und parken jeden Quadratzentimeter zu, bis wirklich gar nichts mehr geht. Weniger als ungefähr drei Stunden vor dem Spiel als AnwohnerIn im Kreuzviertel einen Parkplatz in der festen Hoffnung zu verlassen, kurz darauf einen anderen zu finden, ist schlechterdings naiv.

Obwohl all dies niemand braucht, was da fast täglich im Kreuzviertel in unterschiedlicher Intensität vonstatten geht, wird es leider auch in Zukunft kaum vermeidbar sein. Warum? – Weil sich grundlegend nichts ändern wird. Das hat vor allem zwei Gründe. Erstens gibt es keine überzeugende Konzeption, die Infiltration von gebietsfremden Verkehren in das Quartier und die damit verbundene erhöhte Parkraumnachfrage signifikant zu beschränken.

Wegen Anzahl quartierseigener PKWs: Umwandlung des Viertels in Bewohnerparkzone ist sinnlos

Anwohner müssen für den Parkausweis 30,70 Euro bezahlen - den gesetzlich erlaubten Maximalbetrag.
Anwohnerparken im Saarlandstraßenviertel – umsonst ist es im Übrigen nicht: 30,70 Euro müssen jährlich für den Parkausweis bezahlt werden. Foto: Alexander Völkel

Denn: wie sollte die eigentlich aussehen? Fremdverkehre wird es in einem gewissen Umfang immer geben, solange das Quartier als Vergnügungsviertel gilt. Unabhängig von einschlägigen Großveranstaltungen hinter der B1, den dort zur Verfügung stehenden Parkkapazitäten bzw. Engpässen und entsprechenden Verdrängungseffekten. Daher müsste das Kreuzviertel selbst als potentieller Parkraum weitgehend für den Fremdverkehr geschlossen werden.

Dies könnte theoretisch dadurch bewerkstelligt werden, dass eine Bewohnerparkzone „Kreuzviertel“ eingeführt wird, die den AnwohnerInnen eine Parkbevorrechtigung garantiert, wie es sie etwa im Klinik- oder Saarlandstraßenviertel gibt. Das Problem, weshalb dies ein recht sinnloses Unterfangen wäre: erwähnte Disparität von verfügbaren öffentlichen Stellplätzen und Fahrzeugen aus dem Viertel selbst.

Es könnten also – ganz abgesehen von dem Widerstand, den es im Quartier gab, als solche Pläne in der Vergangenheit angedacht wurden – gar nicht so viele Anwohnerparkausweise ausgestellt werden, wie es den PKW-Anmeldungen zufolge Berechtigte gibt.

Alternativer Ansatz: Erweiterung der öffentlichen Parkmöglichkeiten im Kreuzviertel selbst?

Prinzipiell wäre für die missliche Lage ein anderer Lösungsansatz denkbar. Statt Regulierung der Parkraumnachfrage bzw. Beschränkung des Parkangebots für den gebietsfremden Verkehr: eine Erweiterung der Stellkapazitäten vor Ort. Es müssten dann in dem begehrten Viertel selbst neue Parkgelegenheiten geschaffen werden.

Und hier liegt der zweite Grund, weshalb sich auch in Zukunft die Situation für genervte AnwohnerInnen kaum bedeutsam verändern kann.

Denn eine Königslösung für den notorischen Mangel an PKW-Stellflächen innerhalb des Szene-Quartiers – die gibt es schlichtweg nicht. Und wird es auch nie geben, weil dessen Bestandsstruktur, die engen Räume dafür keinerlei realistische Möglichkeiten bieten. Weder zur Schaffung von Freiflächen, noch zu deren Umnutzung in einem nennenswerten Umfang. Es kann hier und da allenfalls ein wenig an einigen Stellschrauben gedreht, dadurch etwas Erleichterung geschaffen werden. Weitergehende Handlungsspielräume sind augenblicklich nicht erkennbar.

Das zumindest ist ihrem Gehalt nach der Inhalt einer Pressemitteilung der Stadt Dortmund aus der vergangenen Woche. Sie basiert auf der vorläufigen Kenntnisnahme des Sachstandsberichts über die Parksituation in dem Quartier durch die kommunale Verwaltungsspitze. Darin wird vorgeschlagen, bereits bestehende Garagen im Kreuzviertel anders bzw. besser zu nutzen. Das war’s: mehr geht nach gegenwärtigem Erkenntnisstand leider nicht.

Gewinnung von Stellkapazitäten durch Umnutzung und Verdichtung vorhandener Garagen

Auch für Fahrräder wird es eng.

Der Stellflächengewinn innerhalb des Quartiers betrüge im Falle einer solchen Maßnahme nach Einschätzung der Stadt im günstigsten Fall etwas über 300 Parkplätze; in Wirklichkeit werden es vermutlich sehr viel weniger sein.

Im Detail: von den insgesamt ca. 600 vorhandenen Garagen werden laut Sachstandsbericht aktuell rund 120 lediglich als verlängerter Keller genutzt. Das soll nicht so bleiben.

„Hier ist zu erwägen, die Garagen durch geeignete Maßnahmen zurückzugewinnen“, heißt es in der Verlautbarung des Verwaltungsvorstandes. Nur wie? Durch eine quasi „kalte Enteignung“, indem Druck erzeugt wird? Welche Mittel stünden der Stadt in diesem Zusammenhang zur Verfügung?

Erfreuliche Perspektive bei dieser Handlungsoption für die Kommune: einzelne EigentümerInnen oder MieterInnen könnten beim Versuch einer Rückgewinnung der Stellflächen als Garage nie soviel Macht aufbauen wie börsennotierte Kapitalgesellschaften, die ganze Wohnblöcke – etwa den Hannibal II in Dorstfeld – über Jahre haben verkommen lassen können.

Nichtsdestotrotz: Kapazitäten der so evtl. hinzukommenden Parkflächen bleiben überschaubar

Die Arneckestraße zur S-Bahn-Trasse bzw. Möllerbrücke: Wohnen in bester Lage – mit Parkgelegenheiten, die 24/7 gegen Null tendieren.

Daneben gibt es aus der Verwaltungsspitze heraus den Gedanken, den vorhandenen Garagenbestand zu verdichten. Hierbei solle „darauf hingewirkt werden, dass dort künftig Doppelstockparker eingerichtet werden. Hier sieht die Verwaltung ein Potential von 150 bis 200 Stellplätzen“, erklärt die Stadtspitze nach Kenntnisnahme des Sachstandsberichts.

Auch bei dieser Option bleibt aktuell unklar, wie und mit welchen Anreizen die Kommunalverwaltung gedenkt, die EigentümerInnen von baulich geeigneten Garagen davon zu überzeugen, sie in einen zweistöckigen Stellraum umzuwandeln.

Wenn nach der Sommerpause im September das Thema „Parken im Kreuzviertel“ noch einmal (zusammen mit dem jetzt noch unveröffentlichten Sachstandsbericht) auf den Tisch kommt, sind Präzisierungen der jetzt angedachten Maßnahmen zu erwarten. Andere quartiersinterne wie -externe Optionen stehen konkretisierter gegenwärtig auch nicht zur Verfügung, werden aber bis dahin weiter geprüft werden. So etwa im Rahmen des PuLS-Projekts (Parken und Laden in der Stadt).

Handlungsdruck wegen fortgesetzter Missachtungen verkehrsrechtlicher Vorschriften

Eins macht der Verwaltungsvorstand der Stadt unmissverständlich klar: das Fehlen öffentlich zugänglicher Stellplätze im Kreuzviertel ist für ihn nicht nur – und wohl auch nicht in erster Linie – ein Problem abgenervter AutofahrerInnen.

Denn durch das Unterangebot käme es mitunter zu einem Parkverhalten, dass „neben einschneidenden Gefährdungen der schwächeren Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer auch zu Behinderungen der Rettungskräfte und einer hohen Beschwerdesituation“ führe.

Und an diesem Punkt ist eben Schluss mit lustig. Wenn Behindertenparkplätze zugestellt werden, genauso wie Fahrradwege oder Gehsteige, dass für keinen größeren Kinderwagen mehr Platz ist, geschweige denn Rettungswagen eine Straße nicht mehr passieren können, weil schräg parkende Autos die Spur zu sehr verengen. Nicht auszudenken, dass unter Umständen ein Mensch stirbt, weil deswegen die gerufenen SanitäterInnen drei Minuten zu spät eintrafen.

Ein Blick in so manche Straße des Kreuzviertels bestätigt andererseits: parkten hier – manchmal entgegen der ursprünglichen Parkflächenkennzeichnung – nicht alle Wagen einmütig und unter Duldung des Ordnungsamtes schräg, es gingen auf einen Schlag weitaus mehr Stellflächen verloren, als die Stadt nun mit ihrer Verdichtungs- und Umnutzungsstrategie bei den Garagen zu gewinnen hofft.

Stadt Dortmund schafft zwölf neue Stellen im Ordnungsamt zur Überwachung des ruhenden Verkehrs

Solche Parkroutinen führen in sowieso sehr engen Straßen – wie der Vinckestraße beispielsweise – unter Umständen dazu, dass hier beim besten Willen und entgegen aller Vorschriften – vor allem nachts – kein Rettungswagen mehr durchfahren könnte, weil es an irgendeiner Stelle für ihn zu eng würde.

Die Vinckestraße mit Blick Richtung Vinckeplatz – aufgenommen an einem Vormittag. Gegen Abend wird es dann richtig gruselig.

Nicht umsonst wird in einer weiteren Mitteilung der Stadt aus der letzten Woche eine Verstärkung des Vollzugsdrucks gegenüber Falschparkern angekündigt. Hierbei geht es allerdings nicht nur um das Kreuzviertel, sondern um das problematische Parkverhalten in den Dortmunder Vororten überhaupt.

Wie die Verwaltungsspitze am vergangenen Dienstag beschloss (wir berichteten), sollen deshalb bald zwölf neue Stellen im Außendienst des Ordnungsamtes und eine weitere zur Koordination des ruhenden Verkehrs geschaffen werden.

Doch macht sich die Stadt freilich keine Illusionen: „Auch durch verstärkte Kontrollen der Verkehrsüberwachung des Ordnungsamtes werden keine zusätzlichen Parkräume in der vorhandenen Infrastruktur geschaffen“, bekräftigt sie in ihrer Verlautbarung. Erhöhter Kontrolldruck soll offenbar hauptsächlich jene ärgsten Verstöße eindämmen, die die Sicherheit der Verkehre gefährden. Auch deshalb wird das Knöllchen-Schreiben vor allem im Kreuzviertel einiges an Fingerspitzengefühl erfordern.

 

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Reaktionen

  1. Kreuzviertelbewohner

    Die Situation im Kreuzviertel ist grotesk. Fast so grotesk wie der Unwille der meisten Bewohnerinnen und Bewohner die simplen Zusammenhänge zu begreifen. Es gibt schlicht zu viele Autos für zu wenig Raum. Da sich der Raum nicht vermehren lässt, muss die Anzahl der Autos sinken.

    Es gibt mit dem öffentlichen Raum und den Parkplätzen eine im Wesentlichen nicht vermehrbare Ressource nach der eine hohe Nachfrage besteht. In der Regel würde in einem funktionierenden Markt deswegen der Preis stark anziehen bis die Nachfrage zurückgeht. Das geschieht aber nicht, weil die Bewohnerinnen und Bewohner eine vollkommen verquere Anspruchshaltung auf einen kostenlosen Parkplatz vor der eignen Haustüre haben. Vor allem die Politik aber auch die Verwaltung geben diesem Scheinanspruch nur allzu gern nach, um es sich mit den „netten“ Bildungsbürgern im Viertel nicht zu verscherzen.

    Solange das Parken kostenlos bleibt, wird sich an der Situation also höchstens kosmetisch etwas ändern, weil die Anzahl der Fahrzeuge nicht sinken wird. Die Nutzung des Autos ist und bleibt schlicht zu bequem als dass die Menschen im Kreuzviertel freiwillig umsteigen oder darauf verzichten würden. Eine vorausschauende Verkehrsplanung würde alle Parkplätze im Kreuzviertel rund um die Uhr bewirtschaften. Außerdem müssten Verstöße, bei denen die Sicherheit von Menschen gefährdet ist (Rettungswege, Sichtdreiecke an Kreuzungen und Querungen), konsequent geahndet werden.

    Nur wenn das Autofahren und Parken im Viertel unbequemer wird, geht auch die Zahl der Autos zurück und das Problem Parken lindert sich. Ich wage zu behaupten, dass wir das in den nächsten 20 Jahren nicht erleben werden.

  2. Hein

    Ich kenne EINEN im Kreuzviertel, der sein Auto vernünftigerweise abgeschafft hat und diesen Wahnsinn nicht mehr mitmacht. Der Rest: typische Besserverdiener, die glauben, es reicht, Grün zu wählen und sich einen Greenpeace-Aufkleber ans SUV-Fenster zu Pappen.

  3. Ingrid

    Was ist mit dem Parkhaus an der Hohen Straße / Ecke Sonnenstr.? Ist doch direkt am Kreuzviertel… Weiss die Stadt mehr über die Auslastung? Kann es mehr Fahrzeuge vertragen?

  4. Dortmunder

    Durch die konsequente Umwandlung aller Straßen des Viertels zu Einbahnstraßen, könnte Parkraum geschaffen und Anwohner entlastet werden.
    Die Schillingstr. wie die Sonnenstr. von Osten nach Westen. Neuer Graben und Essener Str. von Westen nach Osten. Weissbach und Liebigstr. von Süden nach Norden, Arneckestr. und Redtenbacher/Poppelsdorfer von Norden nach Süden.

  5. DOPARK – Neue Parkmöglichkeit im Kreuzviertel (PM)

    DOPARK – Neue Parkmöglichkeit im Kreuzviertel

    Für Anwohnerinnen und Anwohner sowie Unternehmen und Gewerbetreibende im Dortmunder Kreuzviertel gibt es ab 01. Juni 2021 eine neue Parkmöglichkeit: DOPARK vermietet insgesamt 189 PKW-Stellplätze in der Tiefgarage eines Verwaltungsgebäudes an der Hohen Straße 80 (Einfahrt über Landgrafenstraße). Die Stellplätze verfügen über einen Zugang mit Aufzug und sind rund um die Uhr erreichbar.

    Ein Stellplatz kostet bei einer Mindestmietdauer von drei Monaten 75 Euro monatlich. Die Stellplätze stehen zunächst bis mindestens Ende 2022 zur Verfügung, eine anschließende Weiternutzung ist nicht ausgeschlossen.
    Weitere Infos und Anmietung unter http://www.dopark.de oder 0231/56224625.

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