Urbane Kunst am Bunker im Westpark in Dortmund: Das ehemalige Museum wurde selbst zum Kunstwerk

Die Westfassade des Gebäudes zur Rittershausstraße hin gestaltete der Bremer Künstler Tobias Kröger.
Die Westfassade des Gebäudes zur Rittershausstraße hin gestaltete der Bremer Künstler Tobias Kröger.

Einst war es ein Hochbunker, nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude an der Rittershausstraße 34 am Rande des Westparks zum Stadtmuseum, schließlich zum Depot – und nun zum Kunstwerk selbst: Tomislac Topic und Tobias Kröger, zwei international aktive Street Art Künstler, haben die Vorder- und Rückseite des Gebäudes zur Leinwand für Urban Art gemacht. Im Auftrag des Museums für Kunst und Kulturgeschichte schufen Topic und Kröger in nur sechs Tagen vor den Augen der staunenden Westpark-Besucher*innen abstrakte Farbflächen und spannende Wandzeichnungen.

 Wie mit einem dicken schwarzen Filzstift aufgetragen, wirken seine amorphen Linien und Striche

Der Impuls zur Verschönerung der bislang schmucklosen, immer mal wieder von Graffiti besprühten Wandflächen kam von Dr. Jens Stöcker, Direktor des Museums für Kunst und Kulturgeschichte (MKK). „Wir sind angetreten, im Stadtraum sichtbarer zu werden. Nachdem nun das MKK an der Hansastraße nachts wunderbar illuminiert ist, sind wir mit der künstlerischen Gestaltung unseres Gebäudes am Westpark einen weiteren großen Schritt gegangen. Das Ergebnis ist überwältigend“, so Stöcker.

Die Westfassade des Gebäudes, zur Rittershausstraße hin, gestaltete der Bremer Künstler Tobias Kröger. „Ich bin besessen vom Zeichnen“, sagt Kröger, der in diesem Fall mit einer Malerrolle „gezeichnet“ hat. „Zeichnungen sind natürlich. Sie sind unvollkommen. Sie funktionieren oder nicht. Sie halten mich am Laufen.“ Wie mit einem dicken schwarzen Filzstift aufgetragen, wirken seine amorphen Linien und Striche, die einen spannungsvollen Kontrast zum umgebenden Grün, aber auch zur strengen Symmetrie des Gebäudes bilden.

Die Westpark-Seite des Gebäudes leuchtet in komplexen Verläufen in Blau-, Gelb- und Rottönen

Tomislav Topic aus Berlin ist ein Farbkünstler, der jedes Medium in eine Bühne verwandelt und die Farben inszeniert, ihnen Form und Bewegung verleiht und damit Leben einhaucht.
Tomislav Topic aus Berlin hat die Seite des Gebäudes zum Westpark hin gestaltet. Fotos: „44309 Streetart-Gallery“

Die Rückseite des Gebäudes, die vom Westpark aus sichtbar ist, leuchtet dagegen in komplexen Verläufen in Blau-, Gelb- und Rottönen. Tomislav Topic aus Berlin ist ein Farbkünstler, der jedes Medium in eine Bühne verwandelt und die Farben inszeniert, ihnen Form und Bewegung verleiht und damit Leben einhaucht.

Topics Arbeiten sind in ganz Europa, den USA und China zu sehen – und nun auch in Dortmund. Wer mehr von Tobias Kröger und Tomislav Topic sehen möchte, hat dazu derzeit Gelegenheit in der „44309 Streetart-Gallery“ an der Rheinischen Straße 16 – dort sind Installationen bzw. Zeichnungen der Künstler zu sehen.

 

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Reaktionen

  1. DERHANK

    Dieser Kommentar gehört in den Sumpf Dortmunder Unarten, demnach Kunst eine andere Form der Sozialhilfeerbittung ist. Eine Stadt, die ein bisschen was auf Kunst und Kunstverständnis hält, wertet Kunst nicht nach Stadtgrenzen (oder Bedürftigkeit), sondern fördert den künstlerischen Austausch in alle Richtungen – sogar bis nach Bremen (eine Stadt, die offenbar kurz vor New York liegen muss) . Ein solcher Kommentar ist daher auch eine Beleidigung aller Dortmunder Künstler, denen damit unterstellt wird, dass sie nur im Provinzmief Ihres Kulturamtes überleben können.

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