„Türkei. Erdogans Griff nach der Alleinherrschaft“: Ein Problem auch für das Zusammenleben hierzulande?

Jürgen Gottschlich, Auslandskorrespondent in Istanbul, stellt in Dortmund sein Buch und seine Thesen vor.
Jürgen Gottschlich, Auslandskorrespondent in Istanbul, stellt in Dortmund sein Buch und seine Thesen vor.

„Das ist die Türkei, hier ist alles möglich“ – so lautete die Prämisse, unter der sich Jürgen Gottschlich, seit mehr als 20 Jahren Korrespondent in Istanbul, seinem Gastland immer genähert hat. Doch er wurde wie alle Beobachter vom gescheiterten Putschversuch des Militärs im Juli 2016 überrascht.

Einfluss auf die türkeistämmige Community und das Zusammenleben in Deutschland

Weniger verwunderlich war für ihn die nachfolgende Säuberungsaktion des Militärs, der Schulen, Universitäten, Verwaltungen und Medien von Erdogan-Kritikern. Schließlich bestimmen harte innenpolitische Auseinandersetzungen schon länger den Kurs des Landes.

Jürgen Gottschlich beschreibt kenntnisreich Erdogans Griff nach der Alleinherrschaft, die mehr und mehr islamische Ausrichtung des Staates, den Konflikt mit der kurdischen Minderheit, aber auch den Alltag des Landes sowie seine Kultur und Lebensformen. Die türkische Politik hat auch Einfluss auf die türkeistämmige Community und auf das Zusammenleben in Deutschland.

Gottschlich, Jahrgang 1954, Studium der Philosophie und Publizistik in Berlin, war 1979 Mitbegründer der taz und bis 1993 dort als Journalist tätig. Ab 1980 hat er regelmäßige Reportagereisen in die Türkei unternommen, bevor er seit 1998 Korrespondent für verschiedene Zeitungen in Istanbul, Autor zahlreicher Sachbücher wurde.

Dialogforum mit Experten als Plattform zum Austausch über Migrations- und Integrations-Themen

Eine Lesung und Dialog mit Jürgen Gottschlich zum Thema „Türkei. Erdogans Griff nach der Alleinherrschaft – Ein Problem auch für das Zusammenleben hierzulande?“ findet am morgigen Donnerstag, 4. Mai 2017, um 18 Uhr im großen Saal der Auslandsgesellschaft NRW, Steinstr. 48, 44147 Dortmund, statt. Der Eintritt ist frei.

Die Veranstaltung wird im Rahmen des Projektes KODIAQ als Dialogforum durchgeführt. Diese vom Planerladen e.V. initiierten Dialogforen haben das Ziel anhand von Filmvorführungen, Lesungen oder Podiumsdiskussionen mit Experten eine Plattform zu schaffen, bei der verschiedene Meinungen und Ansichten über migrations- und integrationsrelevante Themen ausgetauscht werden können.

Diese sollen einer besseren Verständigung in der Stadt(teil)bevölkerung dienen und das Miteinander fördern. Sie wird in Kooperation mit Planerladen e.V. und der Deutsch-Türkischen Gesellschaft in der Auslandsgesellschaft NRW e.V. organisiert.

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