Torhaus Rombergpark bleibt Städtische Galerie – Konzerte im MKK – Jugendtreff hinter dem Dortmunder U geplant

Das Torhaus im Rombergpark wird seit 1968 als Ausstellungsort genutzt. Fotos: Joachim vom Brocke
Das Torhaus im Rombergpark wird seit 1968 als Ausstellungsort genutzt. Foto: Joachim vom Brocke

Die Schließung des denkmalgeschützten Torhauses im Rombergpark wegen Problemen beim Brandschutz schlug nicht nur in der Kunstszene ein wie eine Bombe. Viele DortmunderInnen bedauerten, dass das traditionsreiche Gebäude nicht mehr genutzt werden konnte. Nun gibt es einen Lichtblick: zumindest als Galerie kann das Gebäude im April wieder öffnen. Die Idee, die Kassencontainer vor dem Dortmunder U vorübergehend als Galerie umzufunktionieren, ist vom Tisch. Sie sollen nun als (temporärer) Jugendtreff dienen.

Rauchmelder-Anlage und zusätzliche Feuerlöscher machen Nutzung möglich

Claudia Kokoschka, Leiterin des Kulturbüros, auf der engen Treppe im Torhaus Rombergpark. Bild: Roland Gorecki / Dortmund Agentur.
Claudia Kokoschka, Leiterin des Kulturbüros, auf der engen Treppe im Torhaus Rombergpark. Bild: Roland Gorecki

Das Torhaus Rombergpark am Nordeingang des Botanischen Gartens Rombergpark gehört zu den wenigen komplett erhaltenen Relikten des ehemaligen Schloss Brünninghausen, das im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. Es wird seit 1968 als städtische Kunstgalerie mit wechselnden Ausstellungen und Konzertveranstaltungen genutzt. 

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Das Torhaus ist als Baudenkmal in die Denkmalliste der Stadt Dortmund eingetragen. Doch gravierende Mängel beim Brandschutz sorgten im Januar 2019 für eine – aus heutiger Sicht – übereilte Schließung. Denn eine enge Wendeltreppe ist der einzige Flucht- und Rettungsweg – für Konzerte und größere Veranstaltungen reicht dies aber aus heutiger Sicht nicht aus.

Die Kulturbetriebe und das Bauordnungsamt der Stadt haben seitdem intensiv Möglichkeiten geprüft, in welcher Form das historische Kleinod von 1681 wieder geöffnet werden kann.  

Das Ergebnis: Die Nutzung als Ausstellungsraum bzw. als „Museum“, wie sie 1958 genehmigt wurde, ist mit einigen Auflagen weiterhin möglich. Eine Rauchmelder-Anlage sowie ein zusätzlicher Feuerlöscher werden hierfür nachgerüstet, teilte Kulturdezernent Jörg Stüdemann nach der Sitzung des Verwaltungsvorstandes mit.

Reihe „Gitarrenmusik im Torhaus“ dauerhaft in der Rotunde des MKK

Rund 100 Quadratmeter Ausstellungsfläche gab es hier - zugelassen für maximal 60 Gäste.
Rund 100 Quadratmeter Ausstellungsfläche gibt es im Torhaus – zugelassen für maximal 60 Gäste.

Nur die Nutzungen für Konzerte und die beliebten Ambiente-Trauungen können weiterhin nicht  (mehr) stattfinden.

Die beliebte Reihe „Gitarrenmusik im Torhaus“ mit jährlich acht stets ausverkauften Konzerten wird als „Gitarrenmusik in der Rotunde“ im Museum für Kunst und Kulturgeschichte fortgesetzt. Zwei Konzerte wurden dort bereits veranstaltet – auch am neuen Ort waren sie sehr gut besucht.

Ab April dürfen dann auch wieder heimische Künstlerinnen und Künstler in den historischen Mauern im Rombergpark wieder ausstellen. Den Anfang macht Mariola Laschet, deren Ausstellung am 7. April eröffnet.

Damit ist die angedachte „Notlösung“ vor dem Dortmunder U vom Tisch: Die für die Pink Floyd angeschafften Kassen-Container, die noch auf dem Vorplatz des Dortmunder U stehen, sollen nicht mehr als Ausstellungsräume genutzt werden.

Container als Jugendtreffpunkt hinter dem Dortmunder U

Allerdings sollen der Containerbau – die Stadt hat ihn erworben – für eine neue temporäre Nutzung „hinter“ dem U (auf der Westseite) genutzt werden. Auf einer der beiden Parkplatz-Flächen könnten sie zeitnah aufgestellt und als eine Art Jugendtreff genutzt werden. Dies sei in Absprache zwischen den Kulturbetrieben und dem Jugendamt erörtert worden. 

In den Containern vor dem Dortmunder U waren der Kassen- und Merchandising-Bereich der Ausstellung.

Der Grund: Das Dortmunder U erfreut sich großer Beliebtheit bei Jugendlichen. Allerdings nicht nur die 2. Etage, wo die kulturelle Jugendbildung zu Hause ist. Viele Jugendliche nutzen das Gebäude zum Chillen und abhängen. Ihnen soll durch die Containerlösung eine Aufenthaltsmöglichkeit geschaffen werden, kündigte Stüdemann an. 

Die Container mit rund 90 Quadratmeter Nutzfläche stehen allerdings nur zwei bis drei Jahre zur Verfügung, bis die Potenzialflächen bebaut werden. Dann sei es vielleicht möglich, den jugendaffinen Ort in das Neubaukonzept zu integrieren. 

Die Container sollen zeitnah vor dem U verschwinden und der Platz wieder freigemacht werden. Ob dann wieder die beliebte Reihe „Sommer im U“ stattfinden wird, dazu wollte sich Stüdemann nicht äußern. Die Container könnten übrigens 2021 wieder als Kassen- und Verkehrsraum für eine neue Großausstellung genutzt werden. „Sie wird zwar so groß, aber nicht so teuer wie die Pink Floyd-Ausstellung“, kündigte Stüdemann lachend an.

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