Stadt Dortmund mit Experimentalprojekt am Fredenbaumpark Gewinnerin bei „Naturstadt – Kommunen schaffen Vielfalt“

Scheckpräsentation nach erfolgreicher Bewerbung: OB Thomas Westphal (l.) und Heiko Just (stellv. Leiter des Grünflächenamts). Foto (2): Roland Gorecki

Die Stadt Dortmund bekommt als eine von 40 Kommunen im bundesweiten Wettbewerb „Naturstadt – Kommunen schaffen Vielfalt“ für ihre Projektidee zur Förderung von Stadtnatur und Insekten im Siedlungsraum einen Preis. Oberbürgermeister Themas Westphal und Heiko Just, stellvertretender Leiter des Grünflächenamts, präsentierten den symbolischen Scheck im Wert von 25.000 Euro.

Experimentum mundi: „Natur ohne Mensch – Obst von Anderswo – Wiesen für Insekten“

Im Wettbewerb mit Projekten aus 310 Kommunen konnte Dortmund mit seinem Vorhaben überzeugen. Jetzt wird schon Anfang 2021 am Rande des Fredenbaumparks ein neuer Experimentierraum entstehen: „Natur ohne Mensch – Obst von Anderswo – Wiesen für Insekten“. Unter dieser Überschrift wird ein schon bestehender, wenig anspruchsvoller Grünbereich komplett umgestaltet. ___STEADY_PAYWALL___

Der Fredenbaumpark in der Dortmunder Nordstadt.

Bestehende Intensiv-Rasenflächen werden mit blütenreichem Regio-Saatgut eingesät und zukünftig insektenfreundlich durch einen reduzierten und versetzten Mährhythmus gepflegt, um so wichtige Nahrungsquellen für Insekten sicherzustellen. Nistplätze für Wildbienen und andere Insekten werden durch verschiedene Naturmaterialien geschaffen. Ein Sandarium (Sandbeet) zeigt anschaulich, dass der überwiegende Teil aller Wildbienen in Deutschland unterirdisch nistet und von den kommerziellen künstlichen Nisthilfen nicht profitiert.

Zusätzlich werden Streuobstinseln mit Obst- und Nussbaumarten wie Esskastanie, Walnuss, Haselnuss, Quitte, Mirabelle, Mandel, Pfirsich, Mispel, Maulbeerbaum, Feige und Granatapfel angelegt. Diese in Südeuropa beheimateten Arten werden in Dortmund hinsichtlich der fortschreitenden Klimaerwärmung auf ihre Tauglichkeit für unsere Obstwiesen untersucht – daher auch für diesen Bereich der Titel „Obst von Anderswo“.

Endlich mal ohne die allerorts lästigen Menschen: Natur meets Anarchie

Außerdem ist ein Wildnis-Gebiet geplant, das für Menschen unzugänglich eingezäunt und der natürlichen Sukzession überlassen wird. Hierdurch wird die Beobachtung einer natürlichen Entwicklung der Vegetation auch in der Stadt möglich („Natur ohne Menschen“). Umweltbildungsangebote und ein Aussichtsturm bereichern dieses Teilprojekt. Das Naturmuseum, das nicht weit entfernt liegt, hat bereits großes Interesse an einer Zusammenarbeit bekundet.

Der Wettbewerb „Naturstadt – Kommunen schaffen Vielfalt“ wird vom Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt e.V.“ durchgeführt und im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit gefördert.

Eine Preisverleihung im herkömmlichen Sinne war in diesem Jahr pandemiebedingt leider nicht möglich, sodass die ausgezeichneten Kommunen ihre Urkunden virtuell überreicht bekamen.

 

Grußwort an die ausgezeichneten Kommunen von Bundesumweltministerin Svenja Schulze:

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Laudatio, speziell auch für das Dortmunder Projekt, von Robert Spreter (Bündnis biologische Vielfalt):

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