SERIE „100 Jahre AWO – 100 Jahre Ehrenamt“: Wenn’s passt, lässt sie für ihre Stammgäste im Treff eine Vorlesung sausen

Catharina Tölch (22) ist die jüngste AWO-Begegnungsstättenleiterin in Dortmund. Foto: Susanne Schulte
Catharina Tölch (22) ist die jüngste AWO-Begegnungsstättenleiterin in Dortmund. Foto: Susanne Schulte

Der Bundesverband der Arbeiterwohlfahrt (AWO) feiert in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen. Am kommenden Wochenende (30. August bis 1. September 2019) finden dazu die offiziellen Feierlichkeiten in Dortmund statt. In einer Serie werden wir einige Menschen, ehrenamtlich Aktive und Gruppen vorstellen – unter dem Motto „100 Jahre AWO – 100 Jahre Ehrenamt“.

Von Susanne Schulte

Kurz vor Weihnachten im vergangenen Jahr konnten die Stammgäste der AWO-Begegnungsstätte Nordwest aufatmen: Mit Catharina Tölch hatte sich eine neue Leiterin vorgestellt. Diese ist 22 Jahre alt, studiert Jura in Bochum. Sie ist die jüngste Begegnungsstättenleiterin im AWO-Unterbezirk Dortmund.

Erfolglose Suche nach einer neuen Treffleiterin – dann sagte die eigene Tochter zu

Catharina Tölch war schon damals keine Unbekannte. Über ihre Eltern Claudia und Thomas Tölch – beide sind im Ortsvereinsvorstand – kam sie früh mit der AWO in Kontakt. Sie ist durch die Familienmitgliedschaft seit 22 Jahren Mitglied, half und hilft, wie auch ihre Schwester Stephanie, stets bei Feiern mit.

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„Jahrzehntelang hat Luise das immer gemacht“, erzählt Catharina Tölch. Luise, das ist Luise Ehrbarth. „Sie hat jemanden gesucht, der die Arbeit übernimmt, und meine Eltern gefragt.“ Die wiederum fragten beim Unterbezirk nach, bei der Freiwilligenagentur und suchten auch per Zeitungsartikel nach einer Nachfolgerin oder einem Nachfolger für Luise Ehrbarth – erfolglos. „Dann haben sie mich gefragt“, so die 22-Jährige. Ihre Antwort lautete „ja.“ „Luise hat mich vor Weihnachten eingeladen, um mich vorzustellen.“ 

Die Frauen der dienstäglichen offenen Begegnung hatten nichts gegen die Jura-Studentin einzuwenden. Im Gegenteil. „Wir hatten schon in Erwägung gezogen, ins Café zu gehen“, sagt eine Frau. „Aber da kann man nicht so lange bleiben und sich so ungestört unterhalten wie hier. Da isst man Kuchen, trinkt einen Kaffee, kann aber nicht das Mensch-ärgere-dich-nicht-Spiel auspacken.“

Die Mutter fungiert als Aushilfe, wenn bei ihrer Tochter eine Klausur ansteht

Das kommt häufig auf den Tisch der Begegnungsstätte mit der Adresse Hobestadt 5 in Oestrich. Wie auch viele leckere Sachen. Am Ende eines jeden Nachmittags fragt Catharina Tölch, was es das nächste Mal zu essen geben soll. „Die sorgt schon dafür, dass wir nicht abnehmen“, meinen die Frauen und zählen als Leckereien auf: Pfannkuchen, Würstchen, gefüllte Blätterteigtaschen süß und herzhaft.

Steht für die Begegnungsstättenleiterin am Dienstag eine Klausur an, „springt meine Mutter ein“. Eine Lösung für Terminprobleme würde sich immer finden lassen. Und wenn es passt, lässt sie schon mal eine Vorlesung sausen.

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