Die Anne-Frank-Gesamtschule hatte den Experten eingeladen

Prof. Aladin El-Mafaalani spricht in der Nordstadt mit „Generation Superdivers”

Schüler:innen und Lehrkräfte der Anne-Frank-Gesamtschule mit dem Schulleiter Bernd Bruns und Aladin El-Mafaalani
Schüler:innen und Lehrkräfte der Anne-Frank-Gesamtschule mit dem Schulleiter Bernd Bruns und Aladin El-Mafaalani Mirko Kube/AFG

In zwei Wochen arbeitet Aladin El-Mafaalani wieder da, wo er sich sowieso die meiste Zeit aufhält und wo er ja für Ortsansässige auch hingehört: in Dortmund. Der Professor und Autor von erfolgreichen Sachbüchern wie „Mythos Bildung“ wechselt von der Universität Osnabrück an die TU Dortmund. An der Anne-Frank-Gesamtschule gab er jetzt einem jungen Publikum eine kurze Einführung in seine Forschungen mit dem Schlüsselkonzept der „superdiversen Gesellschaft”. 

Schüler:innen blieben aufmerksam und neugierig

Schulleiter Bernd Bruns begrüßte Aladin El-Mafaalani mit den Worten: „Ich sollte nichts spoilern, das tu’ ich auch nicht” und fasste sich kurz. „Ich mach mal so einen kleinen Schnelldurchlauf”, kündigte El-Mafaalani an. Der dauerte dann doch eine knappe Stunde, aber der „Gastdozent” hatte durchgehend die Aufmerksamkeit der Q2, der zwei Jahrgänge, die sich an der Gesamtschule aufs Abitur vorbereiten.

Im Dialog mit den Zuhörer:innen
Im Dialog mit den Zuhörer:innen Anna Tenholt | Nordstadtblogger

Die Schüler:innen ließen sich auch nicht von der Schulglocke oder den lärmenden Klassen auf dem Schulhof beirren. Dafür versuchte der prominente Gast sowohl während des Vortrags als auch im Anschluss alle Fragen der Schüler:innen zu beantworten.

Die Sowi-Kurse hatten Fragen an den Wissenschaftler vorbereitet, manche nutzten aber auch die Gelegenheit, nach seinen politischen Ambitionen und seiner Begegnung mit Friedrich Merz zu fragen.

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„Erstmals spreche ich vor der Generation, die ich meine“

Dieser Termin sei „eine spezielle Ausnahme“, machte er direkt zu Beginn klar. Am meisten freute er sich darüber, das Konzept der Superdiversität in diesem Rahmen vorzustellen: „Erstmals spreche ich vor der Generation, die ich meine, also vor der Generation Superdivers”. Und er stimmte die Jugendlichen optimistisch: „Seit Ewigkeiten hatte keine Generation so gute Jobaussichten wie ihr. Für euch gibt es historische Chancen. Ihr habt jetzt zufällig Glück. Das Glück, was kommt, muss man dann auch ergreifen.” 

Anna Tenholt | Nordstadtblogger

Eine Frage, die die grundsätzlichen Themen und Ausgangspunkte in El-Mafaalanis Forschung ansprach, war die Frage nach Ungleichheit. Alle Schüler:innen stimmten der Aussage zu: Wer mehr leistet, soll mehr bekommen.

„Leistungsgerechtigkeit, das ist ein wichtiger Wert in unserer Gesellschaft. Das ist ein sehr moderner Gedanke. Wenn das die Grundlage unseres Handelns ist und unserer Bewertung, dann muss Ungleichheit da sein. Unsere Gesellschaft wünscht sich Ungleichheit.” Ähnliche Zustimmung erhielt die Frage, ob denn alle die gleichen Chancen haben sollten.

El-Mafaalani hob Leistungsprinzip und Chancengleichheit als zentrale Werte hervor: „Es gibt kaum etwas, was in unserer Gesellschaft so einheitlicher Konsens ist.” Es solle gerecht zugehen, aber wie in einem Fußballspiel müsse jemand gewinnen. „Keiner will, dass jedes Spiel unentschieden ausgeht. Wir wollen, dass jemand gewinnt. Wir wollen aber, dass die Rahmenbedingungen fair sind.”

Benachteiligung kann reduziert werden, Ungleichheit nicht 

Bildungstrichter 2020
Bildungstrichter 2020 Creative Commons by-nc-nd/3.0/de Bundeszentrale für politische Bildung, 2020

Wenn man nun aber die Situation, insbesondere das Bildungssystem in Deutschland in Relation zu anderen Ländern setze, dann müsse er feststellen: „Es gibt ganz schön viele Länder, wo die Benachteiligung geringer ist als in Deutschland. Man kann es besser machen.“ Was hier aktuell passiere, in Bezug auf die Schulpolitik, würde nur verhindern, dass alles noch schlimmer werde.

Zu diesem Thema lieferte vor allem der Bildungstrichter die entsprechenden Daten. Es ist zu sehen, dass der Anteil von Kindern aus Nicht-Akademikerfamilien stärker sinkt, je höher der Bildungabschluss ist, den man betrachtet. An jeder Übergangsstelle, beispielweise von der Schule zur Uni, vom Bachelor zum Master oder zum Promotionsstudium, werden sie weniger.

Nele von Soosten (Mitte) ist zuständig für das Talentscouting an der Schule
Nele von Soosten (Mitte) ist zuständig für das Talentscouting an der Schule Mirko Kube/AFG

Aber mit steigendem Alter sei die Unsicherheit der Kinder und Jugendlichen auschlaggebend: „Schaffe ich das wirklich? Traue ich mir das zu? Man muss was machen, was niemand in der Familie vorher gemacht hat“, beschrieb El-Mafaalani.

Heutzutage sei aber schon eine positive Veränderung spürbar. Die Möglichkeiten zur Beratung seien gestiegen und vor allem der Einsatz von Talentscouts hätte einen „krassen Effekt” zur Folge gehabt. Das habe selbst er so nicht erwartet.

Hier an der Gesamtschule ist Nele von Soosten als Talentscoutin der Fachhochschule im Einsatz. Mit dieser Veränderung werde ersichtlich, dass die Ungleichheit zu einem begrenzbaren Teil mit Können und ganz viel mit den Rahmenbedingungen zu tun habe. „Am stärksten hängt es zusammen mit Bildungsniveau und Einkommen der Eltern, also mit den Ressourcen, die die Eltern haben”. 

Migration ist international „kein großes Thema” 

„Schätzt mal, wieviel Prozent aller Menschen auf der Welt sind Migranten?”, forderte der Soziologe sein Publikum auf. Die Frage wird auch an der Gesamtschule in der Nordstadt heiß diskutiert. Um einen Anhaltspunkt zu geben, stellte El-Mafaalani den Zuhörer:innen noch eine Frage: wer ist nicht in Deutschland geboren?

Aladin El-Mafaalani über Migration weltweit und in Deutschland
Aladin El-Mafaalani über Migration weltweit und in Deutschland Anna Tenholt | Nordstadtblogger

„Hier im Raum ist es jeder Dritte gewesen, sagen wir 30%. Das Erste, was man jetzt überlegen müsste, ist: Ist es wohl weltweit mehr oder weniger als hier im Raum? Darüber müsste man sich einmal Gedanken machen.” Wilde Spekulation setzte ein: 75%, 9%, 67%, 85%? Als einer der Schüler mit „Drei” antwortet, entgegnete El-Mafaalani: „Haste gegoogelt? Es sind unter 4%”. Das sind immerhin 280 Millionen Menschen.

Weltweit ist Deutschland auf dem zweiten Platz, hinter den USA. Mit etwa 20% liegen wir prozentual auf dem Niveau von Kanada, nur Australien hat einen höheren Anteil Migrant:innen. „Migration ist weltweit kein besonders krasses Thema bei 4%. In Deutschland ist es ein großes Thema, international nicht.”

Er lieferte auch noch eine Erklärung für den niedrigen Wert: bevölkerungsreiche Länder wie China, Indien und Japan, die kaum Einwanderung haben, senken den Durchschnittswert: „Alles ist globalisiert. Wenn man wissen will, was ist noch nicht im Zeitalter der Globalisierung angekommen, ist es globale Migration.” 

Deutschlands Bevölkerungsentwicklung: ein Sonderfall 

Die hohe Zuwanderung nach Deutschland sei einer von drei Faktoren, die Deutschlands Situation ausmachten. Einzeln seien diese Faktoren in vielen Ländern weltweit zu finden, aber nur in Deutschland kämen alle drei zusammen: „Das Zusammenspiel der drei Faktoren ist einzigartig.” Neben der Zuwanderung sei die relativ homogene Bevölkerung ein Faktor, denn „Diversität wurde vernichtet durch Völkermorde und Vertreibung” während des Nationalsozialismus. 

Hinzu kam dann ein starker Geburtenrückgang in den 1960ern, unter anderem wegen einfach erhältlichen Verhütungsmitteln wie der Pille. Inzwischen ist die Geburtenzahl seit langem niedriger als die Sterbezahl. Und bereits seit den 1960er gibt es auch viel Zuwanderung. Deshalb wurde inzwischen extra ein Wort geschaffen, ein „verrücktes Wort” so El-Mafaalani: Migrationshintergrund. Nebenbei bemerkte er, dass die „Erfinderin” des Wortes sich heute ärgere, da sie es nur einmal benutzt habe und diese Ausbreitung des Begriffs nicht vorhersehen konnte. 

Deutschlands Nachwuchs ist extrem divers 

Der Begriff erfasse nur die zweite Generation „Jetzt frage ich mal nach der dritten: wer hier im Raum hat nicht Eltern, die zugewandert sind, sondern Großeltern? – Ihr zählt als ohne Migrationshintergrund. Die dritte Generation wird statistisch nicht erfasst. Ihr selber würdet wahrscheinlich sagen, alle von uns haben Migrationshintergrund.” Über 50% aus dieser Bevölkerungsgruppe gingen noch zur Schule. Daher seine Feststellung mit dem Blick ins Publikum: „So sieht Deutschland in Zukunft aus.“

Die Schüler:innen stehen teilweise kurz vor dem Abschluss
Die Schüler:innen stehen teilweise kurz vor dem Abschluss Anna Tenholt | Nordstadtblogger

Bisher würden nur Zahlen zum Migrationshintergrund erfasst. Das Schulministerium erfahre also beispielsweise, 15 Kinder von 25 haben Migrationshintergrund. Mit dieser vereinfachten Kategorie bekomme man, und damit sind wohl vor allem Entscheidungsträger gemeint, kein Gefühl dafür, was das insgesamt bedeute.

El-Mafaalani ist eindeutig kein Fan des verrückten Wortes: „Migrationshintergrund ist ein schwieriger Begriff.” Das Wort fasse Menschen zu einer Gruppe zusammen, die gar keine Gruppe sei. „Diese Gruppe, Menschen mit Migrationshintergrund, ist viel unterschiedlicher, viel diverser als die ohne Migrationshintergrund.”

El-Mafaalani ging auf einzelne Merkmale ein, die innerhalb dieser Gruppe verschieden seien: Sprache, Religion, Generationszugehörigkeit, sozioökonomischer Status. Diskriminierungserfahrung werde mit dem Begriff nicht abgebildet, Diversität auch nicht und die häufigsten Bildungsabschlüsse seien sowohl das Abitur als auch der Hauptschulabschluss.

Dies gelte für migrierte Menschen mit und ohne die deutsche Staatsbürgerschaft. „Es zeigt, was der Effekt ist, wenn man eine Gruppe bildet, die aber keine Gruppe ist. Wir machen eine Kategorie Migrationshintergrund. Und die haben irgendwie nichts gemeinsam.” 

Schlimm sei, dass sogar die AfD das inzwischen verstanden habe: „Die haben nämlich verstanden, wenn keine Migration mehr kommt, wenn man dafür sorgt, dass niemand mehr einwandert, ändert das nichts daran, dass das hier in Zukunft die Erwachsenen sind. Und deshalb denken sie darüber nach, jetzt eingebürgerte, also deutsche Staatsbürger, nach bestimmten Kriterien auszuweisen. Sie haben verstanden, dass Superdiversität die Realität ist. Dass man ohne Zwangsmaßnahmen, ohne Gewalt, Deutschland nicht mehr so hinbekommt, wie sie es gerne hätten.“

Superdiversität statt Migrationshintergrund

Und wegen dieser Diversifizierung von Diversität, wie er es nennt, brauche es neue Konzepte. Er freute sich sichtlich, hier sein neues Thema vorstellen zu können: „Jetzt müsst ihr aufpassen. Was ich jetzt erzähle, ist das Alleraktuellste im Bereich Migrationsforschung, das wirklich Alleraktuellste.” Und er machte direkt klar, dass mit „Super“ in diesem Fall nicht toll gemeint sei, sondern „eine extreme Sache”. In diesem Fall also extreme Diversität. „Das trifft für die wenigstens Länder zu, aber Deutschland ist dabei sehr superdivers zu werden.” 

Schüler:innen richten Fragen an den Professor, der auch aus Fernseh-Talkshows bekannt ist
Schüler:innen richten Fragen an den Professor, der auch aus Fernseh-Talkshows bekannt ist Anna Tenholt | Nordstadtblogger

In einem multinationalen Unternehmen seien weniger Nationen vertreten als an einer Bochumer Grundschule: bei 190 Schüler:innen käme die Schule auf 50 Länder, 24 Sprachen und innerhalb einer Klasse machten die Bildungsforscher:innen 17 Länder und acht Konfessionen aus. „Ich bin mir ganz sicher, wenn das die Perspektive wäre, die wir seit 20 Jahren hätten, dann wäre unser Schulsystem nicht ganz in dem Zustand, in dem es ist. Was es bedeutet, dass eine Schule mehrsprachig ist.” 

„Ihr gehört zu den unter 20-Jährigen, da haben wir derzeit in Deutschland 38%, die Migrationshintergrund haben. Bei Kindern sind es 42%. Ost- und Westdeutschland zusammen, Münsterland und Ruhrgebiet”. Es sei anzunehmen, dass es in westdeutschen Großstädten mehr als 50- 60% sind. Und El-Mafaalani untersucht, was das im Alltag an den Schulen bedeutet: „Mein Job ist das Schönste, was man sich vorstellen kann. Ich besuche jeden Monat mehrere Grundschulen und sehe, wie die Grundschulen von sich aus mit dieser Diversität umgehen.”  

Lehrerinnen gehen an ihre Belastungsgrenzen und darüber hinaus 

El-Mafaalani und Team machen einerseits die Best Practice Beispiele aus den Grundschulen bekannter, wollen aber auch Sensibilität schaffen: dafür, dass die Rahmenbedingungen ziemlich beschissen sind, wie er sagt. Er sprach begeistert von der Kreativität einzelner Lehrkräfte, die die superdiversen Klassen unterrichten. Für die Wissenschaftler:innen sei klar, dass die Lehrerinnen so engagiert, wie sie das gerade machen, nicht gesund in den Ruhestand gehen werden. Sie ließen die Lehrkräfte auch bei ihrer Arbeit ungestört, da diese so viel in Bewegung seien, dass sie ins Schwitzen kämen.

Beispielweise würde eine Klasse wichtige Worte in allen Sprachen lernen, die die Kinder sprechen. Oder ein Kalender werde von der Schule ausgegeben an die Eltern, in den sie wichtige religiöse Feste eintragen. Dann lernten die Kinder darüber und feierten die Feste gemeinsam. Wertschätzend werde mit dieser Vielfalt gearbeitet. Und das Engagement der Lehrerin habe in diesem Fall dazu geführt, dass zu Terminen alle Eltern in die Schule gekommen seien: Sie hatten die verrückte Lehrerin kennenlernen wollen, die so viel über sie wissen wollte. Interesse zu zeigen und Fragen zu stellen hatte sich als zielführend erwiesen. 

Konkrete Vorschläge für Verbesserung des Bildungssystems

Auf eine Frage danach, wie man den Ruf des Lehrerberufs verändern könne, beschränkte El-Mafaalani sich auf gestaltbare Rahmenbedingungen: auf der einen Seite könne Deutschland sehr viel von anderen Ländern lernen, wenn es um Schulgebäude und die Ausstattung gehe: „Das ist ganz was anderes. Da funktioniert alles. Die Schule ist die beste Immobilie in der Stadt. Kinder gehen lieber in die Schule als zuhause zu sein. Schule ist ein cooler Raum.” Und dann seien auch schon die Menschen, die dort arbeiteten, etwas cooler.  

Aladin El-Mafaalani mit den Lehrerinnen Anna Frings (links) und Sinthujah Ravindra
Aladin El-Mafaalani mit den Lehrerinnen Anna Frings (links) und Sinthujah Ravindra Mirko Kube/AFG

Für die Lehrerausbildung brachte er die Idee eines dualen Lehramtsstudiums ins Spiel. Am Anfang könnten die Studierenden drei Tage Vorlesungen an der Uni besuchen und die restliche Woche an der Schule sein, mit Verlauf des Studiums dann längere Zeit an den Schulen und weniger an der Uni. Und auch für andere Studiengänge könnte ein Einblick in die Arbeit an Schulen sehr sinnvoll sein, mehr Menschen könnten sich am Ende für diesen Beruf entscheiden.  

Als dritten Punkt listete El-Mafaalani die Überarbeitung des Fortbildungssystems auf. Denn auch das, was er selbst vor zehn Jahren gemacht habe, sei jetzt völlig veraltet. Lehrkräfte müssten durchgehend fortgebildet werden zu den wichtigsten Themen wie Benachteiligung, Migration, Digitalisierung.  

An die Jugendlichen gerichtet, die noch die Abiturprüfungen vor sich haben, riet Aladin El-Mafaalani zu Beginn lachend: „Versucht irgendwie, an die TU Dortmund zu kommen”. Einen ernstgemeinten Rat konnte er ihnen aber auch nahelegen: „Gebt euch Mühe, macht das, was ihr mögt und was ihr gut könnt. Eine Kombination daraus, die richtigen Entscheidungen treffen, sich Mühe geben dann kann nichts mehr schief gehen.” Er selbst habe eine besondere Lektion gelernt, verriet er mit einem Lächeln im Gesicht: „Merkt euch, wenn man in irgendwas voll erfolgreich ist, kann man damit nicht mehr aufhören- Das ist auch ein Problem. Also ein kleines Problem, kein schlimmes. Ich bin ein glücklicher Mensch, also das ist alles Ordnung.” 

El-Mafaalani sprach über Bildung und die Situation an deutschen Schulen Anna Tenholt | Nordstadtblogger

Mehr Informationen: 

Das Konzept „ Superdiversität” stellte Aladin El-Mafaalani auch in Vorträgen in Berlin und Bochum vor, die online veröffentlicht wurden:


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Reaktionen

  1. Professor El-Mafaalani im Polizeipräsidium Dortmund – Volle Aula zum Thema „Potenziale, Herausforderungen und Spannungsfelder in einer superdiversen Gesellschaft“ (PM)

    Am Mittwoch (10. April 2024) fand im Polizeipräsidium Dortmund eine Auftaktveranstaltung zum Thema „Potenziale, Herausforderungen und Spannungsfelder in einer superdiversen Gesellschaft“ statt. Insgesamt nahmen 140 interessierte Kolleginnen und Kollegen des Polizeipräsidiums Dortmund teil.

    „Ich bin sehr froh, dass wir Herrn Prof. Dr. El-Mafaalani mit seiner gefragten wie geschätzten Expertise für uns gewinnen konnten.“ Mit diesen Worten eröffnete Polizeipräsident Gregor Lange die Veranstaltung in der Aula des Polizeipräsidiums Dortmund.

    Prof. Dr. Aladin El-Mafaalani ist Soziologe im Bereich der Migration und Bildung, Bestsellerautor, Bundesverdienstkreuzträger und seit Februar 2024 an der TU Dortmund in der Fakultät Sozialwissenschaften. In der Zeit von 13 Uhr bis 15 Uhr hielt er seinen Vortrag mit dem Titel „Spannungsfelder für die Polizeiarbeit vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Veränderungen“.

    „Die Zusammenarbeit in einem Projekt mit Prof. Dr. Aladin El-Mafaalani bietet der Polizei Dortmund eine sehr gute innovative Basis für die täglichen Herausforderungen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, so Polizeipräsident Gregor Lange.

    „In einer sich stetig weiterentwickelnden und zunehmend diverser werdenden Gesellschaft trägt die Polizei eine besondere Verantwortung. Die Erwartung an die Polizei hinsichtlich der Wirkung in der Öffentlichkeit und der konkreten Aufgabenwahrnehmung verändert sich. Zugleich erhöhen sich die Anforderungen an die Transparenz polizeilichen Handels und die situationsangemessene Kommunikation. Beides entfaltet Wirkung in unterschiedlichen Bereichen und insbesondere im direkten Kontakt zwischen einzelnen Bürgerinnen und Bürgern und der Polizei. Für eine erfolgreiche Polizeiarbeit ist das Vertrauen der Bevölkerung notwendig, denn nur über Vertrauen und Akzeptanz, sowie das Mittragen von Entscheidungen staatlicher Institutionen durch die Bevölkerung kann die Grundidee demokratischen Zusammenlebens auch künftig gesichert werden“, machte der Polizeipräsident deutlich.

    Das Polizeipräsidium Dortmund widmet sich bereits langjährig und intensiv dem Dialog und der Vertrauensförderung mit einer diversen Gesellschaft. Darüber hinaus werden Begegnungsformate mit der Zivilgesellschaft seit einiger Zeit aktiv gefördert, wie beispielsweise die AG Dialog. Außerdem war Prof. Dr. El-Mafaalani bereits an verschiedenen Veranstaltungen mit der Polizei Dortmund beteiligt. Darunter der Tag der Werteorientierung, die Führungskräftetagung und verschiedene weitere Formate mit den Partnerinnen und Partnern der AG Dialog.

    Des Weiteren konnte die Polizei Dortmund Prof. Dr. El-Mafaalani für eine fortlaufende Projektarbeit und Kooperation gewinnen. „Wir sind überzeugt, dass uns seine ausgezeichnete Fachexpertise dabei unterstützt, geeignete Konzepte und Methoden zu entwickeln, um im direkten Zugang zur Bevölkerung Verständnis und Akzeptanz für unseren Rechtsstaat zu fördern“, so Gregor Lange. Hierbei stehen insbesondere Kinder und Jugendliche im Fokus der Betrachtung. Um diese junge Zielgruppe effektiv und persönlich zu erreichen, sollen in Zukunft Besuche an Schulen zum gemeinsamen Gespräch und Austausch mit der Polizei intensiviert werden.

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