Gedenken an tödlichen Unfall - Hoffen auf bessere Radinfrastruktur

Nach Unfall: Ghostbike in Brackel aufgestellt

Am Unfallort an der Leni-Rommel-Straße in Dortmund-Brackel gab es eine Schweigeminute. Karsten Wickern | Nordstadtblogger

Ein Ghostbike erinnert jetzt an einen in der vergangenen Woche in Brackel tödlich verunglückten Radfahrer. Der 80-Jährige war mit seinem Rad von einem LKW auf der Leni-Rommel-Straße erfasst worden und in der Nacht danach im Krankenhaus verstorben. Gemeinsam haben Farradinitativen am Dienstag eine Gedenkfahrt veranstaltet und das Ghostbike aufgestellt. Neben dem Gedenken gab es auch Kritik an der Radverkehrsinfrastruktur.

In Brackel steht mittlerweile das fünfte Dortmunder Ghostbike

Foto: Leopold Achilles Karsten Wickern | Nordstadtblogger

Rund 80 Menschen haben sich zusammengefunden, um dem Radfahrer zu gedenken und auch um die Gefahren für Radfahrende zu kritisieren. Eine Gedenkfahrt startete auf dem Friedensplatz und führte zu der Leni-Rommel-Straße. Hier war der 80 Jährige am 17. Mai 2023 von einem LKW erfasst worden und später an den Unfallfolgen gestorben.

Am Unfallort stellten die Organisator:innen ein Ghostbike auf. Es ist bereits das fünfte in Dortmund. Das letzte wurde 2018 an der Schützenstraße aufgestellt. Schon damals hatte Axel Ricke von der Velokitchen gesagt, „Ghostbikes sind scheiße“. Eine Aussage, die er nun erneut treffen musste.

„Denn mit jedem Ghost Bike müssen wir uns klar sein, hier ist ein Menschenleben genommen worden“, führte Axel Ricke bewegt aus. Es sei sein ganz großer Wunsch, dass es das letzte Ghostbike sei, welches in Dortmund aufgestellt werden müsse. Doch dafür brauche es sichere Radinfrastruktur als Schutz.

„Keine Partei, die sich glaubwürdig für den Radverkehr einsetzt“

Karsten Wickern | Nordstadtblogger

Die individuelle Schuldfrage des Unfalls war am Abend nicht das Thema. Auch Peter Fricke von Aufbruch Fahrrad will nicht spekulieren. Fest stehe aber, dass eine Hauptstraße heute nicht mehr so aussehen dürfe wie am Unfallort.

Er kritisiert, dass die Radverkehrsstrategie das Radfahren hauptsächlich auf Nebenstraßen vorsehe. Die gefährlichen Stellen an Hauptstraßen blieben so für die nächsten 10 bis 15 Jahre unangepackt, kritisiert er. Bewegung vermisst er im Austausch mit der Politik dazu.

„Wir hatten da zum wiederholten Mal den Eindruck, dass es in Dortmund keine Partei gibt, die sich glaubwürdig für den Radverkehr einsetzt“, zieht Fricke eine bittere (Zwischen-) Bilanz. Teil des Gedenken vor Ort war auch eine Schweigeminute. Vor dem Ghostbike stellten Menschen Grablichter auf. Das Rad wurde fest angeschlossen und erinnert sowie mahnt zukünftig alle, die daran vorbeikommen.

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