Ein 80-Jähriger wurde auf der Leni-Rommel-Straße von LKW überrollt

Gedenken an verstorbenen Radfahrer: Das fünfte Ghostbike wird in Brackel aufgestellt

Das dritte Dortmunder Ghost Bike wurde an der Bornstraße aufgestellt.(Foto: Dortmunder Radverkehrsinitiativen)
Das dritte Dortmunder Ghost Bike wurde im Jahr 2018 an der Bornstraße in der Nordstadt aufgestellt. (Archivbild) Foto: Dortmunder Radverkehrsinitiativen

Nach einem tödlichen Verkehrsunfall wird am kommenden Dienstag (23. Mai) wird in Dortmund ein weiteres Ghostbike aufgestellt, um an einen tragischen Unfall in Dortmund-Brackel zu erinnern. Ein 80-jähriger Radfahrer war am 17. Mai auf der Leni-Rommel-Straße von einem LKW überrollt worden und später an den Unfallfolgen gestorben.

Das Ghostbike in der Leni-Rommel-Straße ist das fünfte seiner Art in Dortmund

Viele Radfahrende sind von dieser Nachricht betroffen. Ihre Anteilnahme mit den Angehörigen bringen sie mit der Aufstellung des fünften Dortmunder Ghostbikes zum Ausdruck. Diese weißen Fahrräder werden seit dem Jahr 2003 an Unfallorten im Gedenken an verstorbene Radfahrende aufgestellt und erinnern daran, wie wichtig sichere Radverkehrsanlagen und ein respektvolles Miteinander im Straßenverkehr sind.

Nach dem tödlichen Verkehrsunfall erinnert ein „Ghost Bike“ an den getöteten elfjährigen Radfahrer.
Nach dem tödlichen Verkehrsunfall erinnert dieses „Ghost Bike“ an den getöteten elfjährigen Radfahrer.

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, an der Gedenkveranstaltung teilzunehmen. Um 19.30 Uhr startet am Dienstag auf dem Friedensplatz eine ruhige Gedenkfahrt, die das Ghostbike zur Unfallstelle Leni-Rommel-Straße/ Oberdorfstraße begleitet. Nach zwei kurzen Ansprachen und einer Schweigeminute wird das Ghostbike aufgestellt.

Das Ghostbike in der Leni-Rommel-Straße ist das fünfte seiner Art in Dortmund. Weitere Ghostbikes befinden sich in der Rüschebrinkstraße, in der Leopoldstraße, in der Bornstraße und in der Schützenstraße.

Forderung nach mehr Sicherheit – Kritik an der aktuellen Radverkehrsstrategie

Die zeitnahe Aufstellung ist möglich durch die Zusammenarbeit von Critical Mass Dortmund, VeloKitchen Dortmund, Aufbruch Fahrrad Dortmund und VeloCityRuhr. Die Organisatoren möchten nicht nur an den verstorbenen Radfahrer erinnern, sondern auch auf die Notwendigkeit sicherer Radverkehrsanlagen aufmerksam machen.

Ghost Bike - Ghost Bike auf einem Fahrradanhänger kurz vor der Abfahrt am Friedensplatz (Foto Dortmunder Radverkehrsinitiativen)
Ein Ghost-Bike auf einem Fahrradanhänger kurz vor der Abfahrt am Friedensplatz. (Archivbild) Foto: Dortmunder Radverkehrsinitiativen

Sie kritisieren die aktuelle Radverkehrsstrategie der Stadt Dortmund, in der die Schwerpunkte für den Radverkehr in den kommenden zehn Jahren festgelegt werden. Besonders die fahrradfreundliche Gestaltung der Hauptstraßen werde dabei vernachlässigt und auf unbestimmte Zeit verschoben. Stattdessen sollen Verbesserungen an Hauptstraßen nur „anlassbezogen“ vorgenommen werden, wenn die Straße.ohnehin saniert werden müsse.

Die Leni-Rommel-Straße sei ein Beispiel für die mangelhafte Situation der Radverkehrsanlagen an Hauptstraßen. Die schmalen Radfahrstreifen mit einer Breite von nur 1,5 Metern seien teilweise zwischen parkenden Bussen und der Fahrbahn eingeklemmt und dürften so nach heutigen Standards gar nicht mehr angelegt werden. Dort und an vielen anderen Hauptstraßen bestehe dringender Handlungsbedarf, finden die Organisatoren.

Die Polizei sucht noch Zeug:innen des Unfalls

Die Polizei sucht jetzt Zeugen des Unfalls. Er ereignete sich am Mittwoch, 17. Mai 2023, gegen 14.40 Uhr auf der Leni-Rommel-Straße in Richtung Süden. In Höhe Oberdorfstraße kollidierte der Lkw mit dem vorausfahrenden Radfahrer und überrollte ihn. Insbesondere wird ein weiterer Lkw-Fahrer gesucht, der zum Unfallzeitpunkt von der Leni-Rommel-Straße links auf die Oberdorfstraße abbog.Hinweise bitte an die Polizeiwache Körne unter 0231-132-3321.

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Reaktionen

  1. Kollision mit Stadtbahn: Fahrradfahrer stirbt bei Verkehrsunfall auf der Bornstraße (PM)

    Bei einem Verkehrsunfall auf der Bornstraße am Dienstagmorgen (10. Oktober) ist ein 62-jähriger Fahrradfahrer aus Dortmund gestorben. Er kollidierte mit einer Stadtbahn.

    Der Unfall ereignete sich gegen 8.45 Uhr. Zu diesem Zeitpunkt querte der 62-Jährige ersten Zeugenangaben zufolge vom westlichen Gehweg aus die Bornstraße mit seinem Fahrrad. Er befand sich auf Höhe der Einmündung Eisenstraße.

    Gleichzeitig nahte sich eine Stadtbahn der Linie U 42 in Richtung Grevel. Deren Fahrer leitete noch eine Bremsung ein, die Bahn erfasste den Radfahrer jedoch trotzdem und schliff ihn einige Meter mit. Der Dortmunder starb noch an der Unfallstelle.

    Bis ca. 10 Uhr kam es auf der Bornstraße in Richtung Norden zu Sperrungen.

  2. #Natenom – bundesweite Schweigeminute für getöteten Radaktivisten auch in Dortmund (PM)

    Am Sonntag, den 11. Februar, schweigen tausende Radfahrende in Deutschland, um des verstorbenen Radaktivisten Andreas Mandalka („Natenom“) zu gedenken. Ein Dortmunder Aktionsbündnis aus ADFC, Aufbruch Fahrrad Dortmund, VCD, VeloCityRuhr und Velokitchen ruft gemeinsam mit zahlreichen Organisationen bundesweit zum wirksamen Schutz von Radfahrenden und zur Schaffung sicherer Fahrradinfrastruktur auf.

    Der Pforzheimer Fahrradblogger Natenom, bürgerlich Andreas Mandalka, war überregional bekannt für sei­ne Berichterstattung, in der er wiederholt auf die Gefahren durch gefährliches und verbotswidrig enges Überholen auf Landstraßen in seiner Heimatregion hinwies. Er dokumentierte, wie er auf dem Fahrrad von Autofahrenden bedroht, beschmutzt und beworfen wurde, zeigte diese Gewalt gegen ihn an, blieb bei den örtlichen Behörden damit allerdings unbeachtet und erfolglos. Natenoms Engagement für alltagstaugliche und si­chere Verkehrswege mit dem Fahrrad, auch und gerade im ländlichen Raum, nahm am Abend des 30. Januar 2024 ein tragisches Ende, als auf einer Landstraße bei Pforzheim ein Auto­fahrer mit hoher Ge­schwindigkeit von hinten auf ihn auffuhr. Er verstarb noch am Unfallort an seinen schweren Verletzungen.

    Auch in Dortmund erleben Radfahrende tagtäglich motorisierte Gewalt. Ein lokales Aktionsbündnis unter Beteiligung von ADFC, Aufbruch Fahrrad Dortmund, VCD, VeloCityRuhr und Velokitchen fühlt sich durch den Verlust ihres süddeutschen Mitstreiters dazu verpflichtet, sein Erbe fortzuführen und nun mit noch grö­ßerem Nachdruck den Schutz von Menschenleben auf Dortmunder Straßen einzufordern. „Fahrradfahren darf keinen besonderen Mut erfordern“, sagt Timm Treskatis, einer der Initiatoren der Dortmunder Kund­gebung. Peter Fricke von Aufbruch Fahrrad Dortmund ergänzt: „Schmale Radwege, die zwischen sich öffnenden Autotüren und mit 50 km/h vorbeirauschendem Kfz-Verkehr verlaufen, setzen Radfahrende einer lebensgefährlichen Bedrohung aus. Es fehlt an baulich ge­trennten Radwegen, die für alle Altersstufen sicher benutzbar sind.“ Lorenz Redicker vom VCD ergänzt: „Dortmund hat die Vision Zero auch im Radverkehr zum Leitgedanken erhoben. Über die Sicherheit von Radfahrenden darf aber nicht nur geredet und geschrieben werden, die Stadt muss dafür endlich auch etwas tun!“

    Die Dortmunder Kundgebung im Gedenken an Natenom, stellvertretend für alle Opfer motorisierter Ge­walt, beginnt am Sonntag um 12:45 Uhr auf dem Friedensplatz mit einer persönlichen Ansprache und an­schließender bundesweiter Schweigeminute um 13 Uhr. Danach fahren die Teilnehmenden gemeinsam zu exemplarischen Stellen ge­fährlicher Dortmunder Radinfrastruktur, an denen kurze Zwischenkundgebungen vorgesehen sind.

    Gleichzeitig mit der Dortmunder Gedenkfahrt versammeln sich auch in weiteren Städten Radfahrende zu ähnlichen Aktionen. Neben einer zentralen Großkundgebung in Pforzheim beteiligen sich unter anderem Berlin, Bremen, Darmstadt, Dresden, Düren, Essen, Frankfurt, Hamburg, Karlsruhe, Leipzig, Mainz, Marburg, Offenburg, Stuttgart, Ulm/Neu-Ulm, Wiesbaden und Würzburg.

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