Nach dem Brandschutz sorgen ein defekter Aufzug und Vermüllung im Wohnpark Hackländer Platz für Schlagzeilen

Die Müllsituation am Wohnpark Hackländer Platz beschäftigt jetzt auch die Bezirksvertretung.
Die Müllsituation am Wohnpark Hackländer Platz beschäftigt jetzt auch die Bezirksvertretung. Fotos: Alex Völkel

Der Wohnpark Hackländer Platz in der Nordstadt sorgt weiterhin für Schlagzeilen. Waren es im vergangenen Jahr die Probleme mit Brandschutz und Rettungswegen sind es nun Müllberge sowie ein ausgefallener Aufzug, die für Schlagzeilen sorgen.

Die 130 Wohneinheiten gehören einem Immobilienfonds in Luxemburg

Nicht nur auf dem Grundstück, auch dem Bürgersteig lagert Müll.
Nicht nur auf dem Grundstück, auch dem Bürgersteig lagert Müll.

Der Immobilienkomplex mit 130 Wohneinheiten zwischen Münster-, Rückert- und Uhlandstraße gehört Octagon S.A.R.L. mit Sitz in Luxemburg macht nach Aussage des Mietervereins einen vernachlässigten Eindruck. Augenfällig sind die Gerüste an der Westseite des Gebäudes. Sie dienen aber nicht einer Sanierung, sondern als zweiter Rettungsweg.

Denn die Freifläche vor dem Haus – zugleich Decke der Tiefgarage – war aus statischen Gründen nicht für die Feuerwehr befahrbar. Sie ordnete die Gerüstlösung an – allerdings platzierte der Eigentümer diese direkt vor den Balkonen, die deshalb nicht mehr zu nutzen waren. Dies war bereits vor einem Jahr Thema einer Mieterversammlung, zu der der Mieterverein eingeladen hatte.

Mittlerweile sind die Sanierungsarbeiten an der Garagendecke abgeschlossen. Allerdings stehen die Gerüste immer noch – angeblich weil es noch keine Freigabe von seitens der Stadt bzw. der Feuerwehr gibt.

Sperrmüll behindert die Stellplätze für Tonnen – Müll liegt auf der Straße

Allerdings sorgt das Gebäude mittlerweile wegen einer immer größer werden Müllproblematik für Diskussionen. Vor allem im Bereich der Uhland- und Rückertstraße kommt es regelmäßig zu Vermüllungen.

Die großen Container – zumeist völlig überfüllt, stehen teils sogar auf dem Bürgersteig. Rundherum sammeln sich Müll und Sperrmüll. Die Beton-Einhausungen auf den Grundstücken, eigentlich für die Abstellung der Tonnen gedacht, liegen seit Monaten mit Sperrmüll voll. Teilweise ist der Müll so umfangreich geworden, dass er teils schon in der benachbarten Bushaltestelle landet.

Hannelore Walkenhorst und Hans-Ulrich Lenz – eine Anwohnerin  und ein Nachbar – wollen sich das nicht länger bieten lassen. Nachdem Walkenhorst als betroffene Mieterin im vergangenen Jahr erfolglos bei mehreren städtischen Ämtern vorgesprochen hatte, wandten sich die beiden nun an die Bezirksvertretung der Innenstadt-Nord und machten in der Einwohnerfragestunde ihrem Unmut Luft.

„Der Zustand ist katastrophal. Die Wege und Boxen sind vermüllt, die Tonnen stehen auf der Straße und die Ratten laufen herum“, verdeutlicht Walkenhorst. „Das sieht nicht nur gut aus, sondern wird, wenn es wieder wärmer wird, auch noch stinken.“

Große Müllproblematik beschäftigt nun auch die Bezirksvertretung der Nordstadt

Wegen der Müllsituation stellt die ed. den Wohnpark Hackländer Platz unter Beobachtung.
Wegen der Müllsituation stellt die edg den Wohnpark Hackländer Platz unter Beobachtung.

Mittlerweile würden sogar die Fußgänger behindert. „Ich fange an mich zu schämen, da zu wohnen“, so Walkenhorst. Ein Zustand, den Bezirksbürgermeister Dr. Ludwig Jörder nur bestätigen kann: „Wir haben dieses Problem auch an anderen Stellen. Hier ist es aber ein besonders prekäres.“

Er kündigte an, das Thema in den Arbeitskreis Sauberkeit zu nehmen, wo auch die edg vertreten ist. „Wir werden auch den Eigentümer ansprechen und uns um eine formelle Stellungnahme bemühen. Doch der Einfluss einer Bezirksvertretung auf Immobilienfonds in Luxemburg sind nur begrenzt“, dämpft er übertriebene Hoffnungen.

Die Nordstadtblogger haben sich mit der edg als zuständigem Entsorgungsunternehmen sowie der Hausverwaltung des Hackländer Platzes in Verbindung gesetzt. Heinz Colligs von der zuständigen Hausverwaltung „Treureal“ bestätigte die Probleme. Er kündigte an, dass es eine große Sperrmüll-Entsorgungsaktion geben sollte, um wieder Platz für die Tonnen zu schaffen. Außerdem wolle man den Verursachern nachgehen und diese abmahnen.

Auch in Sachen Aufzug sei man aktiv geworden. Allerdings nicht die Hausverwaltung, sondern die Eigentümerin. Wegen der hohen Kosten behalte diese sich vor, die Reparatur selbst zu beauftragen, so Colligs. Wann der Aufzug wieder zu nutzen sei, sei der Hausverwaltung nicht bekannt. Bisher seien nur Angebote zur Kostenermittlung eingeholt worden.

edg stellt den Wohnpark Hackländer Platz unter besondere Beobachtung

Die edg hat den Gebäudekomplex nun unter besondere Beobachtung gestellt: „Die Stellplätze für die Tonnen werden nun regelmäßig überprüft“, bestätigte Petra Hartmann den Nordstadtbloggern. Sollten die Überfüllungen weiterhin vorgefunden werden, würden sie eine Erhöhung des Tonnenvolumens anordnen.

Bereits vor zwei Jahren war der Wohnpark wegen Vermüllungen aufgefallen. Damals war die Tonnenleerung von ein Mal auf zwei Mal pro Woche erhöht worden.

Für das wenig ansehnliche Grundstück sei die edg allerdings nicht zuständig, so Hartmann. Sie würden nun Sorge dafür tragen, dass der Müll von den Bürgersteigen und an der Bushaltestelle entfernt würde. „Dafür ist unsere Straßenreinigung zuständig.“

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