Klassik trifft in Dortmund auf Leidenschaft: Der neue und der alte Chef stellen das Programm für das Konzerthaus vor

Neu im Konzertprogramm für 2018/2019 ist die Zeitinsel „Klang der Seidenstraße“.
Neu im Konzertprogramm für 2018/2019 ist die Zeitinsel „Klang der Seidenstraße“. Foto: Konzerthaus

Von Joachim vom Brocke

Sein letztes geplantes Programm für 2018/2019 stellte Konzerthaus-Intendant Benedikt Stampa vor. Nach 13 Jahren ist Schluss für ihn in Dortmund – er wechselt ans Festspielhaus in Baden-Baden. Dr. Raphael von Hoensbroech wird sein Nachfolger, der im Juli mit seiner Familie von der Spree an die Ruhr und Emscher ziehen wird.

Benedikt Stampa zieht es nach Baden-Baden: „Ein Abschied in großer Dankbarkeit“

Die Leitung im Konzerthaus Dortmund wechselt: Intendant Bendikt Stampa (rechts) geht nach Baden-Baden, aus Berlin kommt Dr. Raphael von Hoensbroech (links). Foto: Joachim vom Brocke  
Die Leitung in Dortmund wechselt: Intendant Bendikt Stampa (re.) geht nach Baden-Baden, aus Berlin kommt Dr. Raphael von Hoensbroech. Foto: J.v.Brocke

Noch ist von Hoensbroech Geschäftsführender Direktor des Konzerthaus Berlin, gelegen an einem der schönsten Plätze der Hauptstadt, dem Gendarmenmarkt. Am neuen Programm hat Dr. Raphael von Hoensbroech bereits mitgewirkt. Die neue Staffel mit acht „Junge Wilde“-Musiker für die nächsten drei Jahre ist bereits unter Dach und Fach.

Benedikt Stampa sprach rückblickend von einem „Abschied in großer Dankbarkeit“: „Ich durfte in einem der schönsten Konzertsäle, die je für klassische Musik gebaut wurden, hunderte von Konzerten hören, die mein Team und ich mit Liebe, Hingabe und ökonomischem Bewusstsein programmiert und organisiert haben“. Seinem Nachfolgeteam wünschte Stampa „viel Mut, Gelassenheit und eine Portion westfälischer Dickköpfigkeit“.

„Klang der Seidenstraße“ neu im Programm

Viermal kommt Exklusivkünstler Andris Nelsons in die Brückstraße. Foto: Gert Mothes
Viermal kommt Exklusivkünstler Andris Nelsons in die Brückstraße. Foto: Gert Mothes

Neu im Konzertprogramm für 2018/2019 ist die Zeitinsel „Klang der Seidenstraße“. Sie beschäftigt sich mit der klassischen Musik Zentralasiens. Die reiche asiatische Musiktradition ist im Westen weitgehend unbekannt. Zu hören und erleben gibt es für  westliche Ohren eher ungewöhnliche Klänge, gespielt auf historischen Instrumenten.

Erhalten bleibt die Reihe der Konzertanten Opern, diesmal mit La Traviata, Elektra und The Rake’s Progress. Ein Sonderkonzert gibt es am 7. Dezember 2018 mit Cecilia Bartoli.

Die Sängerin ist eine  Koloratur-Mezzosopranistin, die auf vielen Bühnen der Welt zuhause ist. Diesmal möchte Cecilia Bartoli Werke von Antonio Vivaldi vorstellen.

Stelldichein zahlreicher Klassik-KünstlerInnen im Konzerthaus in Dortmund

Porträtkünstler ist auch Thomas Hengelbrock, Stammgast im Konzerthaus. Foto: Florence Grandidier
Porträtkünstler ist auch Thomas Hengelbrock, Stammgast im Konzerthaus. Foto: Florence Grandidier

Viele große Dirigenten, Orchester, Pianisten, Geiger, Streichquartette, Chöre und Cellisten, Weltmusiker und Jazzer werden sich auch in der nächsten Spielzeit ein Stelldichein im Konzerthaus geben. Viermal kommt Exklusivkünstler Andris Nelsons in die Brückstraße. Dabei dirigiert der neue Gewandhauskapellmeister sein Gewandhausorchester.

Die ersten beiden Konzerte bilden mit den Sinfonien 1 und 5 einen Mahler-Schwerpunkt. Im Neujahrskonzert kommt Beethovens Neunte zur Aufführung. Bei der Saisonabschlussgala – zugleich Nelsons Abschied als Exklusivkünstler – gesellen sich Kristine Opolais und Thomas Hampson mit einem italienischen Opernprogramm hinzu.

Porträtkünstler ist auch Thomas Hengelbrock, Stammgast im Konzerthaus. Im Mittelpunkt steht das Mozart-Requiem mit seinen Balthasar-Neumann-Ensembles. Erstmals dirigiert Hengelbrock in Dortmund das Royal Concertgebouw Orchestra. Werke von Schubert und Schumann stehen auf dem Programm.  Außerdem dabei die Pianistin Yuja Wang, die als „Junge Wilde“ bereits früher ein Star war und nun  als Superstar zurückkehrt.

Tim Fischer präsentiert seine schönsten Lieder

Tim Fischer stellt seine „alten, schönen Lieder“ vor. Foto: Jim Rakete
Tim Fischer stellt seine „alten, schönen Lieder“ vor. Foto: Jim Rakete

Im Bereich Cabaret + Chanson gibt es ein Solo von Max Raabe, der sich von seinem Pianisten Christoph Israel begleiten lässt. Hagen Rether stellt sein Programm „Liebe“ vor und Tom Gaebel lässt es zusammen mit dem WDR Funkhausorchester swingen.

„Cirque“ heißt das Programm von Mnozil Brass, sieben Herren mit typischer Blasmusik, Schlager, Jazz und Pop, Oper und Operette. Tim Fischer stellt mit Thomas Dörschel am Klavier seine „alten, schönen Lieder“ vor. Jazznights wird es mit dem Vijay Iyer Sextet geben, dem Brandford Marsalis Quartett und den All Stars.

 Mehr Informationen:

  •  Mehr als 120 Seiten hat das dicke Programmheft des Konzerthauses. Es ist im Konzerthaus sowie anderen öffentlichen Auslagestellen kostenlos zu haben.
  •  Detaillierte Informationen gibt es zum Karten-Service und den Abonnement-Möglichkeiten. Darüber hinaus gibt es einen Saalplan.
  •  Ganz besonderes dankte der scheidende Intendant Benedikt Stampa den zahlreichen Sponsoren und Förderern für ihre Unterstützung.
  •   www.konzerthaus-dortmund.de

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