Tierschutzzentrum Dortmund stoppt Vermittlung vor Feiertagen

Keine Haustiere unter dem Weihnachtsbaum

Sechs vernachlässigte Labradore aus Mecklenburg warten auf ein neues Zuhause. Fotos: Tierheim/Stadt Dortmund
Die Schützlinge des Tierschutzzentrums Dortmund sollen nicht als Geschenke unter dem Weihnachtsbaum landen. Archivfoto: Tierheim Dortmund

Das Tierschutzzentrum Dortmund wird von Montag, 18. Dezember 2023, bis zum 2. Januar 2024 keine Haustiere an Interessierte vermitteln. Dieser Vermittlungsstopp vor Weihnachten und zwischen den Jahren hat sich bewährt.

Die „Geschenke“ landen oft schnell wieder im Tierheim

Die Schützlinge des Tierschutzzentrums Dortmund sollen nicht als Geschenke unter dem Weihnachtsbaum landen. „Wir wollen verhindern, dass Tiere unbedacht angeschafft werden, ohne dass sich die Menschen im Vorfeld ausreichend Gedanken über die artspezifische Haltung in Haus und Wohnung machen“, sagt die Leiterin des Tierschutzzentrums, Petra Stonies.

„Auch die Zeit, die die Betreuung eines Tieres benötigt und die anfallenden Kosten sind ein wichtiger Faktor. Dies wird bei der kurzfristigen Suche nach einem Weihnachtsgeschenk oftmals nicht bedacht, und die Tiere landen häufig nach kurzer Zeit wieder bei uns im Tierheim“, so Stonies.

Entlaufene und wiedergefundene Tiere können weiter abgeholt werden

Deshalb appelliert das Tierschutzzentrum Dortmund an Unentschlossene auf der Suche nach dem richtigen Präsent zur Weihnacht: Denken Sie bitte auch im Sinne der „Geschenke“ und verzichten Sie auf Haustiere unter dem Weihnachtsbaum.

Entlaufene und wiedergefundene Tiere können selbstverständlich weiterhin an allen Tagen zwischen 12 und 13 Uhr abgeholt werden. Dies gilt auch an auch an Heiligabend, den Weihnachtsfeiertagen sowie Silvester und Neujahr.

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Reaktionen

  1. Dortmunder Politikmehrheit ohne Herz: Steuerbefreiung für Tierheimhunde abgelehnt! (PM Tierschutzpartei)

    „Wir sind sehr enttäuscht davon, dass CDU und SPD unserem Antrag nicht gefolgt sind, die Aufnahme von Tierschicksalen aus dem Tierheim finanziell zu unterstützen und so mit großer Symbolwirkung etwas für den Tierschutz in unserer Stadt zu tun!“, so Sebastian Everding, sachkundiger Bürger für die Tierschutzpartei als Teil der Fraktion Die Linke+ im Rat der Stadt Dortmund, der den Antrag zunächst im Dezember in den Ausschuss für Bürgerdienste, öffentliche Ordnung, Anregungen und Beschwerden (ABöOAB) einbrachte.

    Aufgrund der Zuständigkeit für Finanzfragen wurde der Antrag dann in die gestrige Sitzung des Finanzausschusses (AFBL) weitergeleitet und dort ausschließlich durch die eigene Fraktion sowie die Fraktionen von Bündnis 90/Die Grünen und Die Partei unterstützt. Ein Hintergrund des Antrages war die Aussage der Verwaltung, welche das städtische Dortmunder Tierheim in einer Anfrage aus dem November als „weiterhin voll ausgelastet“ beschrieb. So hat sich der Tierbestand im Tierschutzzentrum im Vergleich zum Vorjahr nochmals erhöht. Wurden im Jahr 2022 noch durchschnittlich 45 Hunde pro Tag betreut, hat sich in diesem Jahr der tägliche Durchschnitt auf 57 Hunde erhöht. Auch der Bereich der Katzen und Kleintiere verzeichnet eine deutliche Steigerung.

    Im Einzelnen baten wir um Beratung und Beschlussfassung, um die nachfolgenden Änderungen in die Hundesteuersatzung der Stadt Dortmund aufzunehmen:

    Erweiterung in § 4 Steuerbefreiung um f) (neu): Dortmunder*innen, die Hunde aus dem Tierschutzzentrum Dortmund übernehmen, erhalten eine Steuerbefreiung für einen Zeitraum von drei Jahren ab dem Zeitpunkt der Übernahme.
    Bei Hunden, die zur Pflege, Verwahrung oder zur Haltung auf Probe angeschafft werden, beginnt die Steuerpflicht erst nach einer Frist von sechs Monaten.

    „Wir sind uns bewusst, dass bei der Entscheidung ein Tier aus dem Tierheim bzw. dem Tierschutz aufzunehmen, wirtschaftliche Gründe meist nur eine untergeordnete Rolle spielen, dennoch hätte ein positiver Beschluss geholfen, die Situation im Dortmunder Tierheim zu verbessen und neue Herrchen und Frauen zu entlasten. Leider sind einige Parteien für Argumente mit sozialem oder tierschutztechnischem Hintergrund nicht zu gewinnen, wirkliche Gegenargumente wurden nicht genannt – Herzlos!“ so Michael Badura, Ratsmitglied für die Tierschutzpartei und stellvertretender Vorsitzender der Fraktion Die Linke+.

    Rechtliche Grundlage des Antrages war dabei die Auskunft des Rechtsamtes der Stadt Dortmund (zuletzt auf eine derartige Anfrage der CDU-Fraktion im Jahr 2017), nach der ein großer Handlungsspielraum des Satzungsgebers besteht. Speziell für die Aufnahme von Hunden aus Tierheimen ist die Möglichkeit einer Steuerbefreiung anerkannt, wird als rechtlich unbedenklich eingestuft und bereits in vielen deutschen Städten praktiziert.
    Auch eine Erweiterung der zweimonatigen Frist vor dem Beginn der Steuerpflicht um viel Monate stellte für die Partei eine sinnvolle Erweiterung dar, falls Tiere, beispielsweise für eine Weitervermittlung durch Aktive im Tierschutz, zur Pflege gehalten werden.

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