Diskussion um neuen Radwall im Stadtrat von Dortmund geht los – Beschluss der Nordstadt-BV wird überstimmt

Emissionsfreie Innenstadt mit den Leitthemen: City – (Rad-)Wall – Achsen – Quartier. Quelle (3): Stadt Do

Die Dortmunder Innenstadt soll emissionsfrei werden, so lautet der ambitionierte Plan angesichts der Klimakrise. Oder besser: Vision. Denn der Weg ist steinig. Ein Beispiel: das Teilprojekt „Radwall“. Das heißt: dessen langfristiger Umbau zur Reduktion des fließenden KFZ-Verkehrs, um die CO2-Ausstoß zu reduzieren. Vier Möglichkeiten werden dafür gegenwärtig in Betracht gezogen, die allesamt dieses Ziel verfolgen. Dagegen sträubt sich die CDU, während die Bezirksvertretung Innenstadt-Nord Verkehrsverlagerungen in die Nordstadt befürchtet, wenn ein Teil des Wallrings für motorisierten Privatverkehr ganz geschlossen wird. – Am Ende votiert der Dortmunder Stadtrat dafür, alle Optionen offenzuhalten.

Reduzierung des fließenden KFZ-Verkehrs am Wallring ist alternativlos

Im Rahmen des Mega-Projektes „Emissionsfreie Innenstadt“ soll der Dortmunder Wall zum Radwall umgestaltet werden. Dazu gehört nach Ratsbeschluss von Mai 2019 eine Verkehrsuntersuchung einschließlich öffentlicher Beteiligung.

Radwall entlang des Adlerturms: Bild aus einem Animationsfilm der Stadt Dortmund.

Neben dem Umbau der Radwegeinfrastruktur am Schwanen- und Ostwall ist diese Teilmaßnahme quasi ein Großangriff auf die gesamte Mobilitätsstruktur des Wallrings zur angestrebten Verkehrswende, um eine signifikante und nachhaltige Reduzierung der CO2-Emissionen zu erreichen. ___STEADY_PAYWALL___

Ziel der Analyse ist es, die Vor- und Nachteile bei der gebotenen Umverteilung von Verkehrsflächen zugunsten des Rad- und Fußverkehrs, von Aufenthaltsmöglichkeiten und Begrünung zu bestimmen. Klar dabei ist: Es wird zwingend zu einer Reduzierung des fließenden KFZ-Verkehrs kommen – denn dies ist der entscheidende Sinn des Projekts: Emissionen zu reduzieren. Einzuschätzen wäre demnach ebenfalls, welche Verlagerungseffekte auf benachbarte Verkehrsnetze zu erwarten sind.

Auf dem Tisch liegen mittlerweile vier von einem Ingenieursbüro in Abstimmung mit der Verwaltung ausgearbeitete Planfälle, mit denen vier mögliche Umsetzungsstrategien für die Umbauabsichten näher bezeichnet werden (wir berichteten). Hinzugekommen sind mittlerweile zwei weitere Vorschläge: Der eine stammt von der Dortmunder CDU, der andere von der Bezirksvertretung Innenstadt-Nord.

Fahrradachsen statt Radwall? – CDU möchte Fahrradachsen durch Innenstadt als Alternative prüfen

Mehr Rücksicht auf den Radverkehr fordern die Umweltverbände bei Bauarbeiten. Foto: Alex Völkel
Das soll sich ändern. Foto: Alex Völkel

Die Christdemokrat*innen möchten eine Fahrradachse: „Statt den Radverkehr um den Wall herumzuführen, sollte auch geprüft werden, inwieweit sich eine direkte Radverkehrsführung von Ost nach West und Nord nach Süd in der Innenstadt realisieren lässt“, formulierten sie ihr Begehr bereits im Ausschuss für Mobilität Anfang Dezember.

Nicht erst in der vergangenen Sitzung des Dortmunder Stadtrats am Donnerstag (17. Dezember) wird deutlich: Während die CDU ihren Vorschlag als Alternative zu den vier Planfällen verstanden wissen möchte, um dem KFZ-Verkehr auf dem Wall nicht in die Quere zu kommen, sehen andere die Achsenoption für Radler*innen einzig als (eine ohnehin vorgesehene) Ergänzung zum Umbau des bisherigen Walls zum Radwall.

Ingrid Reuter (Bündnis 90/Die Grünen) betont daher in der Ratssitzung: Fahrradachsen, wie von der CDU vorgeschlagen: ja. Aber das sei eben kein Ersatz für den Fahrradwall. Zumal: Die Fahrradachsen sind ebenso wie der Radwall eines von 16 Teilprojekten des Vorhabens „Emissionsweise Innenstadt“. Ergo: von „statt“ Radwall, wie von der CDU anvisiert, wird eh nie die Rede sein können.

Vielleicht erhoffen sich die Christdemokrat*innen: Gäbe es erst einmal Radquerungen durch die Innenstadt, wird die Insistenz, mit der ein „zusätzlicher“ Radwall gefordert werden kann, an politischem Momentum verlieren. Allerdings: Den Befürworter*innen einer radikalen Umgestaltung geht es nicht nur ums Radeln etc. am und um den Wall. Sondern ebenso darum, dass da de facto weniger Autos fahren.

Bezirksvertretung Innenstadt-Nord möchte Planfall 4 nicht weiter in Erwägung ziehen

Andere Bauchschmerzen gibt es bei der BV-Innenstadt-Nord. Die hatte auf Antrag der Linken mit großer Mehrheit beschlossen, zu empfehlen, das Konzept, wie in Planfall 4 karikiert, ganz fallen zu lassen.

Der Planfall 4 – Schließung des Wallrings für private KFZ zwischen Bahnhofstraße und Freistuhl – wird in der Nordstadt kritisch beäugt.

In der Beschlussvorlage für den Stadtrat zur Verkehrsuntersuchung wird zu dieser potentiellen Option zunächst ausgeführt: „Dieser Planfall hat seine Stärken v.a. durch den Gewinn von Platz- und Verkehrsfläche zwischen Hauptbahnhof, Fußballmuseum und Bibliothek.“ Doch es gibt vielleicht einen Rattenschwanz.

Die speziellen Bedenken aus der Nordstadt dazu erläutert von Utz Kowalewski, Fraktionssprecher Linke+ im Rat. Dort wird nämlich befürchtet, dass besagter Planfall, der eine Unterbrechung des motorisierten Individualverkehrs an der nördlichen Wallseite – zwischen Bahnhofstraße und Freistuhl – vorsieht, im Falle seiner Realisierung eine erheblich höhere Umweltbelastung an der Grünen Straße im nördlichen Bahnhofumfeld nach sich zöge.

Auch die Beschlussvorlage bestätigt zu dieser Option: „Die Verlagerung von Kfz-Verkehren betrifft v.a. die nördliche Ausweichroute (Grüne Straße / Steinstraße).“ – Die Bewohner*innen hinter dem Nordausgang des Hauptbahnhofs müssten gewissermaßen jenen Teil des Miefs einatmen, der durch Teilsperrung des Walls für den regulären KFZ-Verkehr aus der Innenstadt verbannt würde. Daher möchte die Linke+ in der Verwaltungsvorlage zur Verkehrsuntersuchung Planfall 4 gar nicht mehr berücksichtigt wissen.

Dagegen: Stadtrat möchte alle vorliegenden Umbauoptionen weiter diskutieren

Bahnhofsumfeld hinter dem Nordausgang des HBF. Hier wird unter Umständen ein erhöhtes Verkehrsaufkommen befürchtet. Foto: Thomas Engel

Doch die Bedenken aus der Dortmunder Nordstadt stoßen im Stadtrat – zumindest gegenwärtig – kaum auf offene Ohren. Unterstützung für die Verwaltungsvorlage (mit allen Planfällen) kommt von allen drei großen Fraktionen, SPD, CDU wie den Grünen (die sich damit übrigens pikanterweise gegen die Mitstreiter*innen aus der Nordstadt stellen). Zur weiteren Beratung soll in den Planungsausschuss überwiesen werden, dessen turnusmäßige Sitzung in der letzten Woche coronabedingt ausgefallen war.

Was die Ergänzungen der CDU bzw. der Linken beträfe, so könnten diese ja bei der Bürgerbeteiligung diskutiert werden, erklärt Veronika Rudolf (SPD). Reuter kann die Nordstadt-Befürchtungen zwar durchaus nachvollziehen, möchte aber die öffentliche Diskussion darüber nicht schließen.

Ende Januar kommenden Jahres wird sich dies (auch) in Form einer digitalen Bürgerbeteiligung vollziehen. Dann werden alle Interessierten die Gelegenheit haben, zu den (dann sechs) Vorschlägen Stellung zu nehmen. Im Vorfeld solle noch näher informiert werden, erläutert Planungsdezernent Ludger Wilde während der Ratssitzung. Und es wird einen Nachlauf geben: 14 Tage könne dann noch Stellung genommen werden.

Benachteiligung der Anwohner*innen im Bereich Nordausgang des Hauptbahnhofs?

Sonja Lemke, Linke+, sieht in diesem Zusammenhang ein anderes Problem: Kommt es im Januar zu der anvisierten Beteiligung, dann passierte dies (erfahrungsgemäß) ohne die Anwohner*innen an der Grünen Straße. Die beteiligten sich nicht. Faktisch entschiedenen dann die Leute aus der Südstadt. In einer Angelegenheit, die sie gar nicht beträfe – so ihr Argument sinngemäß.

OB Thomas Westfall sieht das anders: Es handele sich hier ja um Planfälle, die zur Diskussion stünden. Da könne wohl niemand sagen, was da konkret herauskäme – auch wenn einzelne dies vielleicht vermeinten. Zudem: Eine Volksabstimmung zu den verschiedenen Optionen sei nicht vorgesehen. Daher ist die Annahme, hier bestimme der Süden, in seinen Augen gegenstandslos. Die Entscheidung trifft der Stadtrat.

 

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Reaktionen

  1. Joh. Hohnfeldt

    Unglaublich, was hier so unverhofft für Bürger- und Stadt-Klima aufpoppt. Ich bin gespannt, wie die Verkehrs-Ströme aus der gesamten Stadt herausgedacht werden! Bish. gab es ja nur zögerliche Konkretisierungen – aber planen kann man ja mal, um die Gemüter besänftigt zu beschäftigen. Was der ZOB ja erst beweisen muss, ist dass der Bürgerverkehr für auto-lose Nordstädter wirklich mehr Fußläufig und auch für den angestrebten Interurbanen Radwegenetzausbau gedacht wird.
    ( Ich halte hier eine Rad- & Fußgängerzone vom Nordausgang über die „Grüne“ Straße als Anschluss über die Uhland- bis zu einem Nord-Zubringer für Radfahrer auf die Evinger-Str. usw für unausweichlich.
    Hier gilt es den verbleibenden Autoverkehr nicht durch Park- und Bürger-Ströme einer neuen Lebens-Qualität zu führen, sondern eine Bus-Anbindung aus Bahnhofsnähe „Kinder- & Alten-Gerecht“ aus den Wohngebieten heraus zu leiten?
    LG:JH

  2. VCD fordert Gesamtkonzept für nachhaltigen Verkehr in der City – Verband ruft Bürger*innen zur Teilnahme am digitalen Dialog zur Umgestaltung des Wallrings auf (PM VCD Kreisverband Dortmund-Unna)

    VCD fordert Gesamtkonzept für nachhaltigen Verkehr in der City – Verband ruft Bürger*innen zur Teilnahme am digitalen Dialog zur Umgestaltung des Wallrings auf

    Der VCD begrüßt, dass die Stadt Dortmund die Meinung der Öffentlichkeit in die geplante Umgestaltung des Wallrings mit einbeziehen will – und fordert die Bürger*innen in und um Dortmund auf, sich am digitalen Dialog zum Wallring am Donnerstag (28.1.2021, ab 18 Uhr)
    rege zu beteiligen.

    „Die Mobilitätswende bekommen wir nur mit, nicht gegen die Bürger*innen hin. Deshalb sind solche Beteiligungsverfahren wichtig“, sagt Lorenz Redicker, Vorsitzender des VCD-Kreisverbandes Dortmund-Unna. Der VCD verbindet mit der Beteiligung der Öffentlichkeit eine Hoffnung: „Solche Dialogverfahren können der Mobilitätswende einen Schub geben, denn die Bürger*innen sind in dieser Frage meist offener, als Politik und Verwaltung vermuten“, so der VCD-Sprecher. Es dürfe aber nicht beim Reden bleiben, die Ergebnisse müssten konsequent und zeitnah umgesetzt werden.

    Was die Planungsideen zum Wallring angeht, gibt sich der VCD zurückhaltender: „Grundsätzlich ist ein Umbau des Wallrings wichtig und sinnvoll. Dass die Stadt dieses Vorhaben nunmehr angeht, begrüßen wir. Notwendig ist aber ein Gesamtkonzept für die ganze City“. Aus Sicht des VCD heißt das:

    1. Fußgänger*innen brauchen mehr Platz in der City, auch abseits der großen Achsen, das heißt in den vielen kleinen Straßen, die heute noch meist vom ruhenden Verkehr dominiert werden.

    2. Für Radfahrer*innen muss die City auf den drei zentralen Nord-Süd- und Ost-Westachsen (Hansastraße und Kleppingstraße/Kuckelke sowie Brüderweg/Kampstraße/Westentorallee) ganzjährig ohne Behinderung durchquerbar sein.

    3. Der ruhende Autoverkehr muss in die bestehenden und längst nicht ausgelasteten Tief- und Hochgaragen verlagert werden. Das schafft den nötigen Platz für die Fußgänger*innen und für
    Außengastronomie, Ruhebereiche etc. Die City könnte damit enorm an Aufenthaltsqualität und Attraktivität zurückgewinnen. Das würde nicht zuletzt auch dem gebeutelten Einzelhandel helfen.

    4. Auf dem Wall selbst sollte der Autoverkehr keine Priorität mehr genießen. Tempo 30, wie jetzt nächtens im Kampf gegen die Raser- und Tunerszene eingeführt, sollte grundsätzlich auf dem Wall gelten – zum Schutz von Fußgänger*innen, Radfahrer*innen und der Anwohner*innen.

    5. Bus- und Bahnverkehr in der City beschränkt sich aktuell weitestgehend auf die drei U-Bahnstationen Kampstraße, Reinoldikirche und Stadtgarten. Nötig ist aus Sicht des VCD für die
    Zukunft auch Busverkehr auf dem Wallring, um die City umfassend ÖPNV-freundlich zu erschließen und etwa auch die Kliniken oder die Thier-Galerie direkt an den Hauptbahnhof anzuschließen. Auch insgesamt müsse das ÖPNV-Angebot ausgebaut werden, um hochwertige Alternativen zum Auto zu schaffen

    6. Für eine fuß- und radverkehrsfreundliche Erschließung der City ist die Querung des Walls wichtig. Der Wallring stellt heute eine starke Barriere für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen dar; nötig ist eine barrierefreie und sichere Querbarkeit auch für Mobilitätseingeschränkte in einem Zug.

    Aus all dem folgt für den VCD: Die autofreie Innenstadt – über den Wallring hinaus – muss wieder ein Thema sein. Im Sinne einer fuß- und radverkehrsfreundlichen City, die Chancen bietet
    auch für den Handel.

  3. „Fahrradachsen“ in der City: CDU startet neuen Anlauf für Nord-Süd-Querung (PM)

    „Fahrradachsen“ in der City: CDU startet neuen Anlauf für Nord-Süd-Querung

    Die Fraktionen von CDU und Bündnis90/Die Grünen fordern die Stadt Dortmund auf, die Einrichtung einer „Fahrradachse“ in nord-südlicher Richtung durch die Innenstadt zu prüfen. Ein zunächst einjähriger Testbetrieb über die Kleppingstraße oder die Hansastraße soll weitere Erkenntnisse liefern. Der gemeinsame Antrag wird in der nächsten Sitzung des Ausschusses für Mobilität, Infrastruktur und Grün am 9. März beraten.

    Reinhard Frank, Sprecher der CDU-Fraktion im Ausschuss für Mobilität, Infrastruktur und Grün, zu dem Anliegen:
    „Mit der Einrichtung einer zentralen Fahrradachse wollen wir die Radmobilität in der Dortmunder City nachhaltig verbessern. Die fahrradfreundliche Gestaltung des Wallrings ist richtig und wichtig. Für eine moderne Mobilität müssen jedoch auch Möglichkeiten, die Innenstadt auf direktem Weg mit dem Rad zu queren, stärker in den Blick genommen werden. Nicht als Ersatz, sondern als Ergänzung der bisherigen Planungen. Mit unserem Antrag unterstützen wir die Forderungen der Fahrradverbände nach einer direkten Querungsmöglichkeit.“

  4. Bauarbeiten zum Radwall beginnen – Schwanen- und Ostwall erhalten einladende Rad- und Fußwege (PM)

    Bauarbeiten zum Radwall beginnen – Schwanen- und Ostwall erhalten einladende Rad- und Fußwege

    „Die intensiven Vorbereitungen zum Bau des Radwalls sind abgeschlossen, sodass wir am 29. März mit den Arbeiten an einer zeitgemäßen und einladenden Rad- und Fußwegeführung in der Dortmunder Innenstadt starten können“, freut sich Sylvia Uehlendahl, die Amtsleiterin des Tiefbauamtes der Stadt Dortmund. Schwanen- und Ostwall werden innerhalb der nächsten 14 Monate umgebaut, um Lücken im Radverkehrsnetz zu schließen, Mängel der Trassenführung zu beheben und die Radverbindung um den Wall zu verbessern. Zusätzlich wird der Fußverkehr gefördert. Dabei bleiben die Hauptfahrspuren für den Kfz-Verkehr auf dem Wallring in ihrem derzeitigen Bestand erhalten. Damit ist der Radwall nach der P+R-Anlage Kley die zweite von 16 Baumaßnahmen, die im Rahmen des Förderprojektes Emissionsfreie Innenstadt umgesetzt wird.

    Nach der Fertigstellung werden Radfahrer*innen abschnittsweise auf baulich angelegten, von Fußgänger*innen getrennten Radwegen geführt. Die Radwegebreite von 3,25 m zuzüglich 0,75 m Sicherheitsstreifen zu parkenden Autos setzt neue Maßstäbe innerhalb des Stadtgebietes für Radwege im Zweirichtungsverkehr entlang von Hauptverkehrsstraßen. Gerade für schnellere und breitere Fahrräder wie Pedelecs und Lastenfahrräder sind die Breiten ein echter Gewinn. Über große Strecken des Umbaubereichs werden auf beiden Seiten des Walls (innen und außen) Radwege mit diesen zeitgemäßen Dimensionen für den Zweirichtungsverkehr geschaffen. Wo eigenständige, bauliche Lösungen nicht möglich sind, wird der Radverkehr in den Nebenfahrbahnen als Fahrradstraßen bevorrechtigt. In den Kreuzungsbereichen werden Fuß- und Radverkehr sicher geleitet.

    Arbeit in sieben Bauabschnitten

    Die Arbeiten am Radwall sind in sieben Bauabschnitte unterteilt. Das Tiefbauamt der Stadt Dortmund beginnt mit den Bauabschnitten 3 und 7. Die Bauarbeiten an diesen Abschnitten werden vom 29.03.2021 bis voraussichtlich Anfang Juli 2021 durchgeführt.

    In dem innenliegenden Bauabschnitt 3, von der Olpe in Höhe des Schüchtermann-Denkmals bis zum Adlerturm, wird der Radverkehr im Knotenpunkt der Olpe auf den heute vorhandenen jedoch umgebauten Geh- und Radweg geleitet. Der Raum für den Geh- und Radweg wird so neu aufgeteilt, dass der Radverkehr in beiden Richtungen komfortabel fahren kann und gleichzeitig der Fußverkehr ausreichend Gehwegbreite behält. Die Oberflächenbefestigung im Bereich des Radweges wird dabei aus rotem Asphalt erneuert und im Bereich der Gehwegflächen aus Betonsteinpflaster errichtet. Im Verlauf des Radweges werden Einmündungsbereiche und Übergänge barrierefrei umgebaut. Die Nebenfahrbahn des Ostwalls ist somit in diesem Abschnitt nicht von den Bauarbeiten betroffen.

    Barrierefreiheit im Fokus

    Der außenliegende Bauabschnitt 7 führt von der Arndtstraße über die Kaiserstraße bis zum Brüderweg. Ab dem Überweg Arndtstraße wird der Radverkehr auf der zur Fahrradstraße umgestalteten Nebenfahrbahn des Walls geführt. In den Übergangsbereichen liegt das Augenmerk aufgrund des Kreuzens von Fußgänger- u. Radverkehr besonders auf der Barrierefreiheit. Außerdem werden im Übergangsbereich Arndtstraße zur Klimaverbesserung zwei neue Baumscheiben errichtet.

    Die Gehwege werden in grauem Betonsteinpflaster befestigt. Die Zufahrts- u. Ausfahrtsbereiche von der Hauptfahrbahn zur Nebenfahrbahn werden zum Schutz der Radfahrenden baulich verändert. Zusätzlich werden Schwellen aus Einfahrtssteinen und Asphalt eingelassen. Die Oberfläche des Parkplatzes wird mit einer Asphaltdecke befestigt.

    Neben den Bauarbeiten zum Wallumbau bestehen derzeit noch Baustellen der DEW21 zum klimafreundlichen Fernwärmeausbau am Schwanen- und Ostwall.

    Erreichbarkeit für Anlieger

    Während der Bauarbeiten werden Stellplätze temporär wegfallen. Die Durch- u. Anfahrt für Anlieger ist gegeben. Nur während der Asphaltarbeiten ist eine Zufahrt zeitweise nicht möglich. Die fußläufige Erreichbarkeit der Hauseingänge und Geschäfte bleibt stets gewährleistet. Der Zugang für Feuerwehr und Einsatzkräfte ist sichergestellt. Die Stadt Dortmund hat die Anwohner*innen per Hauswurfsendung vorab informiert.

    Der Bauablauf wird regelmäßig auf der Projektwebsite http://www.dortmund.de/radwall dokumentiert und veröffentlicht.

    Wer den geplanten Radwall schon vor Baubeginn sehen möchte, kann mit der Videosimulation virtuell auf das Fahrrad steigen und den Zweirichtungsradweg des Radwalls zwischen Schwanen- und Ostwall genießen: https://www.youtube.com/watch?v=u3aWM9FqQI0

    Förderung durch EU und Land NRW

    Das Investitionsvolumen des Radwalls zwischen Schwanen- und Ostwall mit der Begrünung des Wallrings beträgt ca. 3 Mio. Euro. Der Umbau wird zu 80% mit Mitteln der Europäischen Union und des Landes NRW gefördert. Die Stadt hätte den Baubeginn des Radverkehrsprojektes gerne gebührend gefeiert, aufgrund der Pandemie musste davon aber leider Abstand genommen werden.

  5. Radwall-Baustelle muss zwei Wochen pausieren (PM Tiefbauamt)

    Radwall-Baustelle muss zwei Wochen pausieren

    Wenn auf der Baustelle des Radwalls im Bereich des Schwanen- und Ostwalls in den nächsten 14 Tagen keine Bauarbeitenden zu sehen sein werden, hat das bedauerlicherweise einen speziellen Grund: „Bei vor Ort eingesetzten Mitarbeitenden der bauausführenden Firma wurden Corona-Infektionen nachgewiesen“, berichtet Sylvia Uehlendahl, die Leiterin des Tiefbauamtes. „Alle Kontaktpersonen der Kategorie 1 – auch betroffene städtische Kräfte – wurden in Quarantäne geschickt, so dass die Bautätigkeit unterbrochen werden muss.“

    Das bedeutet, dass nach den heute vorliegenden Informationen die Bauarbeiten frühestens am 10. Mai 2021 wieder aufgenommen werden können. Generell gelten auch auf Baustellen strenge Corona-Regeln, die in der Regel auch gut funktionieren und Schutz bieten. Beispielsweise herrscht bei Besprechungen im Außenbereich eine Maskenpflicht. Finden Absprachen in Baubüros (zum Beispiel in Containern) statt, so gelten hier die gebotenen Abstände und offene Fenster sorgen für Luftdurchzug.

  6. Radwall – Baubeginn zwischen Stiftsstraße und Brüderweg aufgrund von Lieferschwierigkeiten auf Anfang August verschoben (PM)

    Radwall – Baubeginn zwischen Stiftsstraße und Brüderweg aufgrund von Lieferschwierigkeiten auf Anfang August verschoben

    Die Bauarbeiten des Tiefbauamtes der Stadt Dortmund für den Radwall zwischen Schwanen- und Ostwall werden sich verschieben. „Auch der Markt für Baustoffe ist von Corona nicht verschont geblieben. Der Lieferant hat uns mitgeteilt, dass die Materialien für die Oberflächenentwässerung erst später geliefert werden können“, erklärt Bauleiter Torsten Jahnke die Pause.

    Neuer Baubeginn voraussichtlich Anfang August

    Anfang August kann voraussichtlich mit den Arbeiten begonnen werden. Dass sich das Warten auf das neue Entwässerungssystem lohnt, zeigen die Starkregenereignisse in diesem Jahr. „In Zukunft werden Radwall, Parkplatzanlagen und Nebenfahrbahn auch größere Niederschlagsmengen kanalisieren können“, erklärt Tiefbauamtsleiterin Sylvia Uehlendahl.

    Baumaßnahme zwischen Stiftstraße und Brüderweg

    Zwischen Stiftsstraße und Brüderweg wird vorerst bis Mitte November gearbeitet. Nach der Winterpause werden die Arbeiten wieder aufgenommen und voraussichtlich im Frühjahr 2022 abgeschlossen.

    In diesem Abschnitt entsteht für den zukünftigen Radverkehr am äußeren Rand der heutigen Parkplatzanlagen vor dem Reinoldinum ein ganz neuer und eigenständiger Zweirichtungsradweg mit einer Breite von ca. vier Metern. Die Oberfläche des neuen Radweges wird mit rotem Asphalt befestigt. Er wird von zwölf neuen Baumscheiben flankiert. Dafür werden die zwei vorhandenen Großparkplätze neu geordnet und gestaltet. Während dieser Zeit sind Einfahrten in die Nebenfahrbahn zeitweise nicht möglich. Stellplätze stehen nicht zur Verfügung.

    Der Radwall

    Schwanen- und Ostwall werden voraussichtlich bis Herbst 2022 umgebaut, um Lücken im Radverkehrsnetz zu schließen, Mängel der Trassenführung zu beheben und die Radverbindung um den Wall zu verbessern. Zusätzlich wird der Fußverkehr gefördert. Dabei bleiben die Hauptfahrspuren für den Kfz-Verkehr auf dem Wallring in ihrem derzeitigen Bestand erhalten.

    Nach der Fertigstellung werden Radfahrer*innen abschnittsweise auf baulich angelegten, von Fußgänger*innen getrennten Radwegen geführt. Die Radwegebreite von 3,25 m zuzüglich 0,75 m Sicherheitsstreifen zu parkenden Autos setzt neue Maßstäbe innerhalb des Stadtgebietes für Radwege im Zweirichtungsverkehr entlang von Hauptverkehrsstraßen. Gerade für schnellere und breitere Fahrräder wie Pedelecs und Lastenfahrräder sind die Breiten ein Gewinn. Über große Strecken des Umbaubereichs werden auf beiden Seiten des Walls (innen und außen) Radwege mit diesen zeitgemäßen Dimensionen für den Zweirichtungsverkehr geschaffen. Wo eigenständige, bauliche Lösungen nicht möglich sind, wird der Radverkehr in den Nebenfahrbahnen als Fahrradstraßen bevorrechtigt. In den Kreuzungsbereichen werden Fuß- und Radverkehr sicher geleitet.

    Erreichbarkeit für Anlieger

    Während der Bauarbeiten werden Stellplätze temporär wegfallen. Die Durch- u. Anfahrt für Anlieger ist gegeben. Nur während der Asphaltarbeiten ist eine Zufahrt zeitweise nicht möglich. Die fußläufige Erreichbarkeit der Hauseingänge und Geschäfte bleibt stets gewährleistet. Der Zugang für Feuerwehr und Einsatzkräfte ist sichergestellt. Die Stadt Dortmund hat die Anwohner*innen per Hauswurfsendung vorab informiert.

    Der Bauablauf wird regelmäßig auf den Projektwebsites dortmund.de/radwall und umsteigern.de dokumentiert und veröffentlicht.

    Wer den geplanten Radwall schon vor Baubeginn sehen möchte, kann mit der Videosimulation virtuell auf das Fahrrad steigen und den Zweirichtungsradweg des Radwalls zwischen Schwanen- und Ostwall genießen: https://www.youtube.com/watch?v=u3aWM9FqQI0

    Förderung durch EU und Land NRW

    Der Umbau des Schwanen- und Ostwalls zum Radwall ist eine von 16 Maßnahmen des EU-Förderprojektes „Stadtluft ist (emissions-) frei – Dortmunds Einstieg in eine emissionsfreie Innenstadt“. Die Europäische Union und das Land Nordrhein-Westfalen unterstützen das Förderprojekt aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).

    Weitere Informationen zum Radwall werden laufend aktuell veröffentlicht auf den Projektwebsites dortmund.de/radwall und umsteigern.de

    Aktuelle Informationen zu Dortmunder Baustellen sind unter baustellen.dortmund.de abrufbar.

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