Die Jubiläumsausgabe ist am 28. August im Baukunstarchiv NRW:

Das Forum Stadtbaukultur thematisiert seit 20 Jahren gutes Planen und Bauen in Dortmund

Baukunstarchiv NRW ist Veranstaltungsort für das „Forum Stadtbaukultur“ – und war selbst schon Thema. Archivbild: Alexander Völkel für nordstadtblogger.de

Das „Forum Stadtbaukultur“ feiert Jubiläum: Es ist genau 20 Jahre her, dass das Gremium zum ersten Mal über gutes Planen und Bauen in Dortmund diskutierte. Als die Politik 2003 die Einrichtung des Forums beschloss, befand sich die Stadt im Aufbruch. Überall waren städtebauliche, wirtschaftliche und soziale Wandlungsprozesse im Gang. Das neue Format sollte eine Plattform für den Austausch und das Ringen um Grundsätze und beste Ideen werden. Die Ziele: den Wandel in der Stadt offen und mit kritischem Blick begleiten. Dies hat das Forum innerhalb kürzester Zeit erreicht. Es wird von Stadtverwaltung, Berufsverbänden und Hochschulen gemeinsam veranstaltet.

Jubiläumveranstaltung des Forums am 28. August um 18.30 Uhr

„Das Forum Stadtbaukultur ist aus dem fachlichen Diskurs zu aktuellen Themen der Dortmunder Stadtentwicklung seit langem nicht mehr wegzudenken“, unterstreicht Planungsdezernent Stefan Szuggat. „Es schärft maßgeblich das Bewusstsein für unsere lokale Baukultur und all die Themen, die dazu gehören. Denn eines ist klar: wir müssen und sollten einen hohen Anspruch an unsere gebaute Umwelt haben.“

Die Jubiläumsausgabe des Forum Stadtbaukultur am 28. August um 18.30 Uhr im Baukunstarchiv NRW (Ostwall 7, 44135 Dortmund) wirft einen Blick zurück und nach vorn. Zunächst geht es um die großen Themen der vergangenen zwei Dekaden. Reiner Nagel von der Bundesstiftung Baukultur in Potsdam legt den Fokus auf Stadtplanung und Architektur heute.

Im Anschluss diskutieren Ullrich Sierau, ein maßgeblicher Initiator des Forums, der derzeitige Planungsdezernent Stefan Szuggat sowie Landschaftsarchitektin Christine Wolf zu relevanten Themen aktueller Stadtplanung. Interessierte können sich noch bis zum 24. August 2023 per Mail (forum-stadtbaukultur@dortmund.de) anmelden. Der Eintritt ist frei.

Fachpublikum und Stadtgesellschaft treffen sich

Die Veranstaltungen des Forums bieten eine ausgewogene Mischung aus fachlich fundierten Impulsvorträgen, Raum für den Diskurs – und die Möglichkeit, zu aktuellen Themen und Projekten der Stadtentwicklung mit Expert*innen und Beteiligten ins Gespräch zu kommen. Dabei kommen sie ganz ohne die Regularien formeller Planungsinstrumente aus.

„Die Diskussion auf Augenhöhe ist ein wichtiges Anliegen, damit möglichst viele Menschen teilhaben können an den Entwicklungen in und für Dortmund. Gerade bei stadtgesellschaftlich relevanten Themen kann die Öffentlichkeit Impulse und Perspektiven einbringen, die von einem reinen Fachpublikum vielleicht übersehen oder anders gewichtet worden wären“, sagt Birgit Niedergethmann, die derzeit bei der Stadt für das Forum Stadtbaukultur – unterstützt von Maik Draxler – verantwortlich ist.

In den zwei Jahrzehnten hat das Forum exakt 134 Veranstaltungen auf die Beine gestellt. Manche Themen sind auch heute noch hochaktuell, etwa die Wohnraumversorgung in Dortmund oder die Zukunft der City. Andere Themen wurden vor dem Hintergrund wichtiger Ereignisse wie der Fußball-WM 2006 oder der Kulturhauptstadt RUHR.2010 diskutiert.

Immer wieder wurden herausragende Projekte der Stadtentwicklung vorgestellt, besprochen und nicht selten unter Berücksichtigung der so gewonnenen Eindrücke durch die Planer*innen weiterentwickelt. Prominente Beispiele sind die Thier-Galerie, das Dortmunder U, das PHOENIX-Projekt oder das Areal rund um den Hauptbahnhof.

Mit Einfluss und der Zeit oft voraus

Viele Zukunftsthemen hat das Forum schon früh behandelt: etwa die Wichtigkeit von Freiräumen und Entsiegelung. Nachhaltigkeit in Architektur und Städtebau wurde im Forum vielfach eingefordert und wird auch künftig einen hohen Stellenwert einnehmen. Auch die umweltfreundliche Mobilität bleibt ein Dauerthema.

Spielstätte der Veranstaltungsreihe ist das aufwändig renovierte Baukunstarchiv NRW – ein Ort mit Symbolkraft für das Thema Baukultur. Denn nur durch den öffentlichen Diskurs – auch im Forum Stadtbaukultur – konnte der bereits beschlossene Abriss des Gebäudes verhindert werden.

Dass sich der engagierte Einsatz für ein identitätsstiftendes Stück städtische Baukultur gelohnt hat, belegt ein hervorragend instandgesetztes und gut ausgelastetes Ausstellungs- und Veranstaltungsgebäude, in dem das Forum Stadtbaukultur gerne und häufig zu Gast ist.

Andere, einmalige Veranstaltungsorte für das Forum waren etwa das Dortmunder Stadion oder der Skywalk auf PHOENIX West. Auf große Resonanz stoßen immer wieder auch die Stadtspaziergänge, etwa durch das Unionviertel oder im Kontext der ruhrgebietstypischen Trinkhallenkultur.

Die Zukunft des Forums

Wie kann man gestalterische Qualität erhalten und sichern? Auch damit setzt sich das Forum auseinander. „Niemand baut nur für sich selbst. Jedes realisierte Gebäude ist ein Stadtbaustein, der den öffentlichen Raum und damit das Lebensumfeld aller Dortmunder*innen mitgestaltet“, stellt Birgit Niedergethmann heraus, die im Stadtplanungs- und Bauordnungsamt für den Bereich Städtebau und Bauleitplanung zuständig ist.

Die Dortmunder Stadtplanung steht weiterhin vor großen Zukunftsaufgaben. Innenstadtnah sollen weitläufige Flächen grundlegend neugestaltet werden. Der Bedarf für planerische und bauliche Qualitäten ist also groß, und das Bekenntnis zu gutem Planen und Bauen gilt unverändert.

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Reaktionen

  1. Forum Stadtbaukultur diskutiert das „Bauen für Kinder“ (PM)

    Das Forum Stadtbaukultur nimmt am Montag, den 30. Oktober die Vielfalt der Gestaltungsmöglichkeiten und die komplexen Anforderungen in den Blick, wenn es darum geht, eine Tageseinrichtung für Kinder neu zu bauen oder zu erweitern.

    Mit dem Konzept des „Kindergartens“ reformierte der Thüringer Pädagoge Friedrich Fröbel 1840 die traditionellen Modelle der „Kleinkinderschule“ und der „Kleinkinderbewahranstalt“. Als Herleitung diente ihm der Garten, in dem Pflanzen gepflegt und gehegt werden. Noch heute ist der Begriff im internationalen Sprachgebrauch fest verankert. Längst sind aus den Kindergärten Bildungseinrichtungen geworden, die Tageseinrichtungen für Kinder, kurz TEK. Aktuell gibt es in der Stadt 287 TEK, davon 178 in freier Trägerschaft und 109 im städtischen Eigenbetrieb FABIDO.

    Beim Forum Stadtbaukultur werden anhand mehrerer Beispiele die breiten Aufgaben und Möglichkeiten bei einer solchen Bauaufgabe vorgestellt und diskutiert, sowohl hinsichtlich der pädagogischen Ausrichtung als auch in der architektonischen Raumkomposition. Eingeschossige Kindertagesstätten auf der grünen Wiese werden heute von nachverdichteten Umbauten im gewachsenen Stadtteil oder von Aufstockungen und Erweiterungsbauten abgelöst. Wie dies gelingen kann, zeigt Eva Reber mit dem Um- und Erweiterungsbau zum neuen SOS-Kinderdorf Dortmund.

    Projekte von KUHN UND LEHMANN Architekten finden Antworten auf schwierige Randbedingungen und eine angemessene Haltung zu Nachhaltigkeit und Ressourcenkreisläufen.

    Am Beispiel der 2020 mit dem Kita-Preis des Landes NRW ausgezeichneten Kindertagesstätte St. Konrad in Neuss präsentiert Professor Paul Böhm, wie ein Ensemble aus Pfarrsaal und Kindergarten einen neuen Platzraum definiert.

    Das Forum Stadtbaukultur mit dem Thema „Bauen für Kinder“ im Baukunstarchiv NRW (Ostwall 7, 44135 Dortmund) beginnt am Montag, den 30. Oktober um 18:30 Uhr. Um eine verbindliche Anmeldung per E-Mail an forum-stadtbaukultur@dortmund.de wird gebeten. Die Vergabe der Plätze folgt der Reihenfolge der eingehenden Anmeldungen. Alternativ kann die Veranstaltung auch über diesen Link direkt gebucht werden: https://doo.net/veranstaltung/143357/buchung

  2. Forum Stadtbaukultur diskutiert über Künstliche Intelligenz in Architektur und Stadtplanung (PM)

    Das Forum Stadtbaukultur nimmt am Montag, 22. Januar um 18:30 Uhr den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Planung von Gebäuden, Landschaften und öffentlichen Räumen in den Blick.

    Spätestens seit der Veröffentlichung von ChatGPT ist Künstliche Intelligenz in aller Munde. Auch die Bundesregierung sendet mit der bereits 2018 verabschiedeten nationalen KI-Strategie und dem jüngst vorgestellten KI-Aktionsplan deutliche Signale.

    Schon 2019 diskutierte das Forum Stadtbaukultur Dortmund die Digitalisierung in der Stadtplanung und fragte, ob sich dadurch Planungsprozesse schneller und effektiver gestalten lassen. Nun scheint der nächste gewaltige Entwicklungssprung die Branche endgültig zu revolutionieren.

    Welche Auswirkungen und welchen Einfluss haben diese Entwicklungen für das Planen und Bauen? Welche Anwendungsmöglichkeiten für KI stehen in Architektur und Stadtplanung im Raum? Was genau ist eigentlich unter Künstlicher Intelligenz zu verstehen? Unter anderem darum soll es beim Forum Stadtbaukultur gehen.

    Fundierte und breit gefächerte Informationen

    Das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) beschäftigt sich bereits seit über 30 Jahren mit dem Thema. Dr. Martin Memmel wird Grundlagen erläutern und einen ersten Bezug zur Stadtentwicklung herstellen. Anika Meisters von der Firma syte GmbH aus Münster stellt verschiedene Einsatzmöglichkeiten von KI bei der Flächen- und Potenzialanalyse von Immobilien vor und hat dabei auch Dortmund im Blick. Im Anschluss referiert Viktor Nachtigall (it – stands for itself UG in Hamm) über Nutzen und Herausforderungen von KI in der Planungspraxis des Hochbaus.

    Das Forum Stadtbaukultur mit dem Thema „Künstliche Intelligenz in der Planung – Chance oder Bedrohung?“ findet dieses Mal im Westfälischen Industrieclub (Markt 6, 44137 Dortmund) statt. Der Termin ist am Montag, den 22. Januar um 18:30 Uhr. Eine Anmeldung ist nicht nötig.

    Hintergrund: Forum Stadtbaukultur

    Das Forum Stadtbaukultur Dortmund widmet sich inzwischen seit 20 Jahren aktuellen Themen der Stadtentwicklung und beleuchtet Aufgaben, Projekte und Herausforderungen. Es bietet Fachleuten und interessierten Bürger*innen die Plattform für einen breiten öffentlichen Diskurs. Die Mitgestaltung der städtischen Lebensumwelt mit all ihren Komponenten ist ein besonderes Anliegen. Infos auch unter http://www.dortmund.de/forumstadtbaukultur.

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