„Arme Roma, böse Zigeuner – Was an den Vorurteilen über die Zuwanderer stimmt“

Roma in der Mallinckrodtstraße Dortmund
Roma in der Mallinckrodtstraße Dortmund

„Arme Roma, böse Zigeuner – Was an den Vorurteilen über die Zuwanderer stimmt“, ist der provokante Titel einer Lesung mit Diskussion, zu der der Planerladen und die Auslandsgesellschaft am Mittwoch, den 11. September um 19 Uhr ins Dietrich-Keuning-Haus einladen.

Referent des Abends ist Norbert Mappes-Niediek. Der Journalist und Autor des jüngst veröffentlichten Buchs „Arme Roma, böse Zigeuner” vertritt die Meinung, dass vor allem die Armut vieler Sinti und Roma, die in der deutschen Mehrheitsgesellschaft wahrgenommen werde und für Unbehagen sorge. Das bedeute auf der einen Seite, dass die Klischees, mit denen sich Einwanderer aus Südosteuropa konfrontiert sehen, keinen ethnischen Hintergrund haben; auf der anderen Seite aber behindere die Armut aber auch die Integration der hier ankommenden Südosteuropäer und mache es für die betroffenen Familien kaum möglich aus dem Kreislauf auszubrechen. Der Autor wirbt für eine differenzierte Wahrnehmung der Lage.

Langjähriger Balkan-Korrespondent Norbert Mappes-Niediek unternimmt einen Faktencheck

Themen sind: Warum kommen die Roma in Osteuropa aus ihrem Elend nicht heraus? Sind sie arm, weil sie diskriminiert werden, oder werden sie diskriminiert, weil sie arm sind? Sind sie arbeitsscheu, kriminell und womöglich dümmer als andere? So wird oft gefragt, wenn auch meistens hinter vorgehaltener Hand. Und die Antwort kennt man natürlich: »typisch Roma.« Der langjährige Balkan-Korrespondent Norbert Mappes-Niediek unternimmt einen Faktencheck und kommt zu überraschenden Befunden. Zugleich kritisiert er die europäische Roma-Politik und die von ihr beförderte »Gypsy industry« fundamental und zeigt alternative Wege auf.

Norbert Mappes-Niediek: Jahrgang 1953, lebt seit 1992 als freier Korrespondent für Österreich und Südosteuropa in der Steiermark/Österreich, 1994/95 Berater des UNO-Sonderbeauftragten für das ehemalige Jugoslawien, Yasushi Akashi. Er schreibt u. a. für Frankfurter Rundschau, Standard (Wien) und NRC Handelsblad (Rotterdam). Der Eintritt ist frei. Die Veranstaltung findet im Dietrich-Keuning-Haus, Leopoldstr. 50-58, 44122 Dortmund, statt.

 

Eine Reportage zur Situation der Roma – vor allem in der Nordstadt – ist heute, 20. August, um 21.55 Uhr in der ARD zu sehen. Hier der Link zum Beitrag in der ARD-Mediathek.

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