„Daaaanke schöööön und Auf Wiiiiiieeederseheeeen“ , rufen die neun kleinen Zwerge und begeben sich auf die nächste Station ihrer Weltreise. Das Vehikel für die phantasievolle Tour ist eine Bank, wie man sie aus Turnhallen kennt. Mal ist sie Autobus, dann Flugzeug oder Zug, je nach der Entfernung zum nächsten Lande.
Kinder des Familienzentrums Leopoldstraße auf fiktiver Reise um die Welt
Die Zwerge sind allesamt Kinder aus dem Familienzentrum Fabido an der Leopoldstraße. Natürlich haben sie auch Zwergenmützen auf dem Kopf. Auf ihrer Reise in viele Länder und zu unterschiedlichen Kulturen lernen sie diese kennen und bekommen überall etwas geschenkt.
Im kalten Russland verbringen die Kinder eine Nacht unterm Sternenhimmel und bekommen am nächsten Tag warme Handschuhe einen warmen Schal und eine „gaaanz gaaanz warme Mütze“. Ab in den Koffer damit und weiter geht’s. „Und was sagt man“, erinnert Tanzpädagogin Birgit Götz. „Daaaanke schöööön und Auf Wiiiiiieeederseheeeen“, rufen die Zwerge.
Team, bestehend aus Künstlerinnen und Kita-Mitarbeiterinnen, inszenierte Stück
Mit dem Zug fährt man ins nächste Land. Musikalisch begleitet wird die Zugfahrt mit der Gitarre. Zweimal in der Woche fand seit dem 16. September für 25 Vorschulkinder des Fabido Familienzentrums Leopoldstraße ein Tanz- und Kulissenbauprojekt „Ich packe meinen Koffer“ statt, das vom Kulturbüro der Stadt Dortmund finanziell gefördert wurde.
Durchgeführt wurde dieses Projekt von den Künstlerinnen Birgit Götz (Tanzpädagogin, Tänzerin und Choreographin) und Tabea Sieben (Kommunikationsdesignerin mit Schwerpunkt Objekt- und Raumdesign). Unterstützt wurden die Künstlerinnen von den Mitarbeiterinnen des Familienzentrums Olga Weidmann, Helene Bechler und Anke Bruns.
Unter Beteiligung der Eltern wurden Kostüme und Kulissen geschneidert und gebaut
Im Dietrich-Keuning-Haus in der Dortmunder Nordstadt wurden die Ergebnisse dieser Arbeit mit den engagierten Kindern jetzt den stolzen Eltern präsentiert.
Ein wenig stolz können die Eltern natürlich auch sein: Sie haben entscheidende Beiträge zu dem gelungenen Auftritt ihrer jungen Sprösslinge beigetragen. Denn die Eltern haben schließlich bei der Herstellung der Kostüme und dem Bau der Bühnenkulissen für die Inszenierung selbst Hand angelgt.
Nicht zuletzt waren sie für die Künstlerinnen wichtige Ansprechpartner für Informationen über die verschiedene Kulturen.
In dem Tanztheaterstück wird der Migrationshintergrund vieler Kinder aufgegriffen
Ziel des Projektes ist, den Kindern den Unterschied von materiellen und ideellen Werten zu vermitteln. So finden sich in dem Koffer neben den Kleidungsstücken aus dem kalten Russland auch warme Sonnenstrahlen aus der Türkei.
In dem Stück „… wird der Migrationshintergrund vieler Kinder der Einrichtung aufgegriffen, indem die Situation des Zurücklassens in der Heimat und das Ankommen an einem fremden Ort betrachtet werden“, so die Interpretation der Verantwortlichen für die Tanztheatergeschichte.
In dem Familienzentrum Leopoldstraße werden 95 Kinder aus über 20 Nationen in sechs Gruppen zwischen vier Monaten und sechs Jahren ganztags von 25 pädagogischen Fachkräften gefördert.
