WDR-Doku zeigt die Vielfalt der legendären Veranstaltungshalle

Westfalenhalle: Hommage an ein Stück NRW-Kultur, das auch nach 70 Jahren noch richtig rockt

Luftbild der Westfalenhallen
Luftbild auf die Westfalenhallen – es gibt mittlerweile deutlich mehr Hallen als nur den legendären Rundbau. Foto: Quadroguys für die Westfalenhallen

Die erste und im Krieg vollständig zerstörte Westfallenhalle wurde 1925 eröffnet und galt zur Blütezeit der Industriekultur als „technisches Wunderwerk“ in der Metropolregion Rhein-Ruhr. Der Wiederaufbau begann 1952 mit der zeitgleichen Eröffnung des Kongresszentrums. Zug um Zug entstanden weitere Hallen bis zu einer Gesamtfläche von knapp 50.000 Quadratmeter. In einer Film-Dokumentation kommen am kommenden Freitag (26. Mai 2023) zur besten Sendezeit um 20.15 Uhr im WDR Menschen zu Wort, die in der für viele Jahrzehnte größten Veranstaltungshalle Deutschlands Außergewöhnliches erlebt haben.

Die Dortmunder Westfalenhalle galt einst als „größter Sportpalast Europas“

Ob der Handball-Weltmeister Heiner Brand, der mit dem VFL Gummersbach in der Westfalenhalle Europapokal-Geschichte schrieb, oder Atze Schröder, der als erster Comedian die Halle komplett füllte und auch als Fan Größen wie Sting, Peter Gabriel oder AC/DC feierte – beide sind spezielle Zeitzeugen der Show-Business-Legende mitten im Pott.

Max Schmeling zu Gast in Dortmund.

Regisseur Peter Scharf blickt in seinem Portrait über die Westfallenhalle u.a. auf die Anfänge der Veranstaltungshalle zurück. So standen zu Beginn in dem einst „größten Sportpalast Europas“ das Boxen, Reiten und Sechstage-Rennen im Mittelpunkt des Programms.

Hinzu kamen Shows wie „Holiday on Ice“, Parteitage, aber auch Messen und Fachausstellungen, die Ausdruck der wiedererstarkten Wirtschaftskraft im Nachkriegsdeutschland waren.

Bemerkenswert findet Filmemacher Scharf diesen Aspekt, auf den er im Laufe der Dreharbeiten stieß: „Die Westfalenhalle wurde 1952 nicht in der Hauptsache aus geschäftlichen Interessen gebaut, sondern vielmehr um zu zeigen, dass Dortmund wieder in kultureller Hinsicht mitspielt und man wieder an zahlreichen attraktiven Freizeitaktivitäten teilhaben kann. Eine Startprämisse die sich diametral unterscheidet von anderen Veranstaltungshallen, die in der jüngeren Vergangenheit an den Start gegangen sind.“

Seit den 60er Jahren spielt die Musik eine immer größere Rolle

Zunehmend spielten auch musikalische Veranstaltungen eine große Rolle z.B. mit Schlagerstars wie Udo Jürgens, ab den 60ern auch mit Musik-Ikonen wie den Rolling Stones, Pink Floyd und der Kelly Family. Mehr als 1.000 Künstler:innen sind bis heute in der Grand Dame der Live-Unterhaltung aufgetreten. Erst im April zog Helene Fischer mit ihrer Tour die Besucher:innen der Westfalenhalle in ihren Bann.

Interview mit Joey Kelly
Interview mit Joey Kelly: Er war einer von mehr als 1000 Künstler:innen, die in den Westfalenhallen zu Gast waren. Foto: Henning Drechsler für BROADVIEW TV

Stürmischen Applaus erntete kurz darauf auch Herbert Grönemeyer bei seinem ausverkauften Konzert seiner „Das ist los“-Tour. Mit coolen Rhythmen und einem grandiosen Live-Event heizte Superstar Apache 207 bereits Ende 2022 dem Publikum ein. Freuen dürfen sich Schlagerliebhaber zudem im Oktober auf den „Schlagerboom“ 2023 mit den größten nationalen und internationalen Stars der Schlagerszene.

Die Filmschau liefert übrigens auch einen Blick hinter die Kulissen und schildert anhand des Publikumslieblings „Cavalluna“, der größten Pferdeshow Europas, wie ein Mega-Event in einer XXL- Halle entsteht.

Die Erfolgsgeschichte der Westfalenhalle(n) soll weitergehen

Am 2. Februar 2022 feierte die neue Westfalenhalle bereits ihr 70-jähriges Bestehen. Sie war und ist über die lange Zeit ihres Bestehens Heimat für bedeutende Musik-, Sport- und Kultur- Veranstaltungen mit national und international legendären Stars, Bands und Player:innen.

Die Mayday ist eine Institution. Foto: Alexander Völkel für nordstadtblogger.de

Allerdings kommen die ganz großen internationalen Stars nicht mehr: Mittlerweile gibt es deutlich größere Konzerthallen und natürlich auch Stadionkonzerte.Daher ist der Fokus mittlerweile verändert: Mit den aktuellen Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen stellt sich die Westfalenhalle für die Zukunft auf.

Vor allem mit Blick auf die kommenden Großveranstaltungen: 2027 wird in Deutschland z.B. die Männerhandball-WM ausgetragen, in 2025 gemeinsam mit den Niederlanden die Weltmeisterschaft im Frauenhandball. Bezogen auf die Besucheranzahl ist die Westfalenhalle mit jährlich rund 800.000 Gästen unter den TOP 3 Plätzen der Veranstaltungshallen in Deutschland.

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