Speicherstraße: Nutzung statt Abriss der ehemaligen Knauf-Interfer-Halle

Von der Stahlhalle zum Quartiersmittelpunkt am Hafen: Machbarkeitsstudie fällt positiv aus

Zu den geplanten Nutzungen des Quartiershallen-Areals gehören Gastronomie, Werkstätten, Studios, Ateliers, Veranstaltungsflächen und Pop-Up Nutzungen.
Zu den geplanten Nutzungen des Quartiershallen-Areals gehören Gastronomie, Werkstätten, Studios, Ateliers, Veranstaltungsflächen und Pop-Up Nutzungen. Visualisierung: loop

Das Hallengerippe an der nördlichen Speicherstraße rostet vor sich hin und wartet auf eine mögliche neue Nutzung – oder den endgültigen Abriss. Allerdings ist die ehemalige Knauf-Interfer-Halle im Dortmunder Hafen ist ihrer geplanten Nutzung als Herzstück eines lebendigen Speicherstraßen-Quartiers wieder ein Stück nähergekommen: Ein von der Entwicklungsgesellschaft d-Port21 in Auftrag gegebenes Gutachten zeigt auf, dass sich die Idee einer Quartiershalle grundsätzlich wirtschaftlich realisieren lässt. Vielfalt, Flexibilität, Kleinteiligkeit und ein stringentes städtebauliches Konzept zählen dabei laut d-Port21* zu den Erfolgsfaktoren.

Auswahl der passenden Investoren und Betreiber als entscheidender Faktor

„Wir freuen uns über das positive Ergebnis der Machbarkeitsstudie, die auch eine mögliche Ansiedlung der Fachhochschule Dortmund im Quartier der nördlichen Speicherstraße berücksichtigt hat“, sagt Dominik Serfling, Geschäftsführer von d-Port21. „Die Resultate bestärken uns darin, das prämierte Konzept des dänischen Architekturbüros COBE konsequent weiter zu verfolgen.“

Der Mittelteil der Knauf-Interfer-Halle wurde erhalten und soll neu genutzt werden. Klaus Hartmann | Nordstadtblogger

Zu den geplanten Nutzungen des Quartiershallen-Areals gehören Gastronomie, Werkstätten, Studios, Ateliers, Veranstaltungsflächen und Pop-Up Nutzungen. Hinzu kommen Arbeits- und Büroflächen für Unternehmen oder Räume der Fachhochschule, die außerhalb des Lehrbetriebs auch anderweitig genutzt werden könnten.

Wie die Machbarkeitsstudie herausstellt, kommt der Auswahl der passenden Investoren und Betreiber eine entscheidende Bedeutung für den Projekterfolg zu. Die Entwicklung müsse mehr sein als die Vermietung von zusammenhanglosen Gewerbemietflächen. „Es geht darum, eine lebendige, kreative und inklusive Gemeinschaft zu erschaffen, die die Kraft der Vergangenheit nutzt, um eine inspirierende Zukunft zu gestalten“, bilanzieren die Autoren*innen der Studie von der Berliner Beratungsgesellschaft Loop.

Schon jetzt gibt es eine Vielzahl von Anfragen zur Nutzung des Areals

Zu den geplanten Nutzungen des Quartiershallen-Areals gehören Gastronomie, Werkstätten, Studios, Ateliers, Veranstaltungsflächen und Pop-Up Nutzungen.
Zu den geplanten Nutzungen des Quartiershallen-Areals gehören Gastronomie, Werkstätten, Studios, Ateliers, Veranstaltungsflächen und Pop-Up Nutzungen. Visualisierung: loop

Auf Basis der Empfehlungen des Gutachtens wird d-Port21 nun den Investoren- und Betreiber-Markt sondieren und die Weichen für ein pulsierendes Zentrum des neuen Hafenquartiers stellen. „Die Vielzahl bisher eingegangener Anfragen zeigt, dass das Potential des Areals außerordentlich positiv beurteilt wird“, erläutert Dominik Serfling.

Auf der Fläche der ehemals zur Stahlbearbeitung und -distribution genutzten Halle ist als Zwischennutzung seit 2022 die „Hall of Fame“, ein hochkarätiges Graffiti- und Street-Art-Projekt zu finden. Der ursprüngliche Hallenkomplex setzte sich zuletzt aus insgesamt 13 Abschnitten mit einer Gesamtdimension von rund 275  mal 115 Metern zusammen.

Ende des Jahres 2021 wurden weite Teile der Halle abgetragen. Erhalten blieb das markante Stahlgerüst des 25 mal 235 Metern großen Mittelschiffs, welches nun zum neuen Quartiersmittelpunkt weiterentwickelt wird. Der Rahmenplan des Architekturbüros COBE sieht ein offenes Areal mit kleinteiligen, ein- bis zweigeschossigen Baueinheiten und einer besonderen Nutzungsvielfalt vor.


* Hinweis: Zuständig für die Entwicklung des Areals in der nördlichen Speicherstraße ist d-Port21, eine gemeinsame Tochter der Dortmunder Stadtwerke AG (DSW21) und der Dortmunder Hafen AG.

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