„Vom verlorenen Paradies“: Einblicke in die Gefühls- und Gedankenwelt des syrischen Künstlers Jekar Dido

2014 floh Jekar Dido aus seiner Heimat Syrien, wo er in Aleppo lebte und Kunst studierte, zunächst in die Türkei. Von dort machte er sich zu Fuß auf den Weg nach Deutschland. Seine Frau kam später nach. Foto: Gerhard Stranz

Die Zerstörung und der Verlust der Heimat im syrischen Afrin sind die Themen der Gemälde und Grafiken des Künstlers Jekar Dido. Vom 21. Februar bis 6. März stellt Dido seine Arbeiten in der Nachbarschaftswerkstatt Meilenstein aus, wo sie zu den regulären Öffnungszeiten zu sehen sind. Die Vernissage der Ausstellung „Vom verlorenen Paradies“ in Anwesenheit des Künstlers findet am Freitag, den 21. Februar, in der Zeit von 18.30 Uhr bis circa 20 Uhr in der Nachbarschaftswerkstatt „Meilenstein“ in Dortmund-Marten statt. Der Eintritt zu der Ausstellungseröffnung und dem weiteren Besuch der Ausstellung ist frei. Es wird um Spenden gebeten.

Wie bewahre ich mir ein Stück Heimat in einer anderen Kultur?

Zur Eröffnung spielt der syrische Musiker Ari Masto, außerdem gibt es syrische Speisen. Eine Einführung gibt Paul Gerhard Stamm, ehemaliger Superintendent der Evangelischen Kirche Dortmund. Das Grußwort spricht Ulrich Piechota, Projektleiter von „lokal willkommen“ Dortmund. 

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Mit der Ausstellung „Vom verlorenen Paradies“ des aus Afrin stammenden Malers Jekar Dido wird seine Erinnerung an Heimat erleb- und fühlbar. Dido und viele andere mussten ihre Heimat verlassen, Menschen und Lebenszusammenhänge zurücklassen. Sie erfahren über das Internet, wie es den in der Heimat Verbliebenen geht, welche lebensbedrohenden Bedingungen bestehen.

Dies ist bestimmend für ihr neues Leben, in dem sie Schutz, Sicherheit und eine neue Existenz in einer anderen Kultur aufbauen müssen. Wo ist da ihre Heimat – ihr Paradies? Die Ausstellung Jekar Didos drückt solche Stimmungen und Gefühle aus.

Dido floh 2014 aus Syrien und kam über die Türkei schließlich nach Deutschland

Auch kulinarisch wird der Abend mit syrischen Speisen sicher ein sinnliches Erlebnis. Foto: Alex Völkel

Jekar Dido wurde 1986 in Scheikh Al Haded in Afrin/Syrien geboren. Er lebte bis zum Jahr 2014 mit seiner Frau in Aleppo. An der Universität in Aleppo hat er Kunst studiert und das Studium mit einem graduierten Abschluss beendet. 

Angesichts der Lage in Aleppo ging er nach Afrin und verließ Syrien 2014. In Istanbul arbeitete er als Grafiker und floh schließlich zu Fuß nach Deutschland.

Während seine Frau zunächst nach Syrien zurückkehrte, um später im Rahmen der Familienzusammenführung mit dem Kind nachzureisen. Dido konnte seine in Acryl geschaffenen Arbeiten bereits in Schwalmtal und auch in Bonn, Hennef sowie Bochum ausstellen. Weitere Ausstellungen folgen in Krefeld und Hannover. Er lebt mit Frau und zwei Töchtern in Bochum.

Sinnliche Erfahrungen für ein besseres Verständnis anderer Lebensweisen

Das „Martener Forum“ will dazu beitragen, gegenseitiges Verständnis und ein friedvolles Zusammenleben aller Menschen in Dortmund zu fördern. Dazu gehörte im vergangenen Jahr die Reihe „Marten liebt Vielfalt – Musik stärkt den Gemeinsinn“ mit vielen Konzerten, die gemeinsam mit Kirchengemeinden, Vereinen und weiteren Unterstützenden organisiert wurden. 

In diesem Jahr geht es mit verändertem Konzept weiter. Bildende Kunst, Musik und Speisen ermöglichen sinnliche Erfahrungen und damit ein grundlegenderes Verständnis für unterschiedliche Lebensbezüge.

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Reaktionen

  1. Stadt Dortmund Pressemitteilung

    Ausstellung des syrischen Künstlers Jekar Dido im Martener „Meilenstein“ endet mit Versteigerung

    Um die Zerstörung und den Verlust seiner Heimat im syrischen Afrin geht es in der aktuellen Ausstellung des Künstlers Jekar Dido in der Nachbarschaftswerkstatt Meilenstein in Marten (In der Meile 2). Am Freitag, 6. März endet die Ausstellung mit dem Titel „Vom verlorenen Paradies“ mit einer Kunst-Versteigerung: Zwischen 18 und 20 Uhr kann man für die 13 Grafiken und Gemälde des Künstlers bieten.

    Bereits die Resonanz zur Ausstellungseröffnung zu den Bildern über Heimatgefühle von Menschen mit Fluchterfahrungen war überwältigend. Zum Ende der Ausstellung sind noch einmal alle Interessierten herzlich eingeladen, die Stimmungen zu erleben, die die Bilder ausstrahlen.

    Der Eintritt zum Besuch der Ausstellung ist frei.

    Jekar Dido wurde 1986 in Scheikh Al Haded in Afrin/Syrien geboren. Er lebte bis zum Jahr 2014 mit seiner Frau in Aleppo. An der Universität in Aleppo hat er Kunst studiert und das Studium mit einem graduierten Abschluss beendet. Angesichts der Lage in Aleppo ging er nach Afrin und verließ Syrien 2014. In Istanbul arbeitete er als Grafiker und floh schließlich zu Fuß nach Deutschland, während seine Frau zunächst nach Syrien zurückgekehrte, um später im Rahmen der Familienzusammenführung mit dem Kind nachzureisen.

    Dido konnte seine in Acryl geschaffenen Arbeiten bereits in Schwalmtal und auch in Bonn, Hennef sowie Bochum ausstellen. Weitere Ausstellungen folgen in Krefeld und Hannover. Er lebt mit Frau und zwei Töchtern in Bochum.

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