Testmobil soll Infektionsgeschehen während kalter Jahreszeit eindämmen – Ausweitung der Maskenpflicht in Dortmund

Vor dem neuen Testmobil (v.l.): Peter Schroeter, Peter Hill und Dr. Frank Renken. Fotos: Thomas Engel

Von Aimie Rudat

Kinder sowie Jugendliche gehören nicht zur Risikogruppe und überstehen häufig eine Ansteckung mit dem Corona-Virus ohne weitere Folgen. Trotzdem stellen sie die Hauptübertragungsgruppe dar und sind deshalb für ältere und Menschen mit Vorerkrankungen eine große Gefahr. Um Infektionsketten zu unterbrechen, ist die Stadt Dortmund nun mit einem neuen Testmobil an Einrichtungen wie Pflegeheimen und nach den Herbstferien an Schulen oder Kindergärten unterwegs. Wichtig: Die Herbst- und Winterzeit steht vor der Tür und grippale sowie Corona-Infektionen steigen zunehmend. Deshalb hat die Stadt nun verfügt, auch in den Fußgängerzonen Westenhellweg und Ostenhellweg jederzeit eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen.

Herbstliche Grippewellen tragen zum Anstieg der Corona-Infektionen in Schulen und Kindergärten bei

Peter Schroeter (l.) und Dr. Frank Renken

Im Hinblick auf die beginnende Herbst- und Winterzeit erwartet das Gesundheitsamt ein zunehmendes Infektionsgeschehen. Insbesondere Kindergärten und Schulen sind davon betroffen, da junge Menschen im Durchschnitt mehr soziale Kontakte haben als ältere. Zu den üblichen grippalen Infektionen kommen aber dieses Jahr auch Corona-Infektionen hinzu. ___STEADY_PAYWALL___

Hauptansteckungsquelle ist, genauso wie bei den altbekannten Influenza-Viren, der direkte Kontakt von Mensch zu Mensch über virenhaltige Tröpfchen beim Husten, Niesen und Sprechen.

Aus genau diesem Grund haben sich Dr. Frank Renken (Leiter des Gesundheitsamtes) zusammen mit Peter Schroeter (Geschäftsführer der Reinoldus Rettungsdienst GmbH) und Peter Hill (Rettungsdienstleiter und Koordinator der Abstrichstellen der Reinoldus Rettungsdienst GmbH) Gedanken über eine schnelle und flexible Lösung gemacht, um das Infektionsgeschehen im Griff zu behalten. Im potentiellen Fokus steht dabei die Hauptübertragungsgruppe: Kinder und Jugendliche.

Testmobil kommt ab Mittwoch, den 14. Oktober 2020, in Dortmund zum Einsatz

Nach erfolgreicher Testphase – mit einem kurzfristig eingesetzten mobilen Provisorium an der Dortmunder Unfallklinik und an mehreren Schulen – ist das Gesundheitsamt nun offiziell mit einem neuen Testmobil unterwegs, um die mobile Testung an Schulen und Kindergärten wie anderen Einrichtungen zu ermöglichen – vor allem dort, wo es Ansteckungen gab. Die Teams der Reinoldus Rettungsdienst GmbH führen die Testungen unter der Leitung von Peter Schroeter und Peter Hill durch.

Ziel ist es, schnelle und bequeme Abstriche anzubieten. Teststationen würden nicht genutzt, wenn der Weg dahin zu kompliziert oder zu lang sei, erklärt der Leiter des Gesundheitsamtes. Die Stadt Dortmund verspricht sich von diesem Service, dass Infektionsketten schnell und effektiv unterbrochen werden können.

Im Falle negativer Testungen während einer zweiwöchigen Quarantäne wird so der Schul- oder Kindergartenbesuch von Verdachtsfällen wieder ermöglicht.

Hoffnung: Verbreitung von COVID-19 Fällen durch das Testmobil eindämmen

Das Testmobil besteht aus zwei Bereichen: während der vordere Bereich lediglich als Büro dient, wird der hintere Bereich als eigentliche Teststation genutzt. In dem Testmobil gilt das mittlerweile bekannte Einbahnstraßenprinzip, damit sich potenzielle Überträger nicht zu nahe kommen.

Der Service beruht natürlich auf dem Einverständnis der Getesteten – die Tests sind somit freiwillig. Trotz alledem können auch Soforttest veranlasst werden, z.B. im Falle eines plötzlich Corona-Symptome aufweisenden Kindes. Hier würde nun die Gefahr drohen, dass bereits eine ganze Gruppe von Kindern angesteckt worden ist.

Um genau dieses Szenario zu verhindern, wird einmal nach sechs und ein zweites Mal nach zwölf Tagen getestet. Da die Inkubationszeit zwischen zehn und 14 Tagen liegt, kann ein Test auch erst nach diesem Zeitraum genaue Angaben zum Gesundheitszustand machen.

Weitere Corona-Schutzmaßnahmen in NRW und Dortmund im Zuge des Infektionsanstiegs

Dortmunder Innenstadt: in den Fußgängerzonen Westenhellweg und Ostenhellweg muss jetzt jederzeit ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden.

In Dortmund sind derzeit 388 Menschen mit COVID-19 infiziert. Nachdem am Wochenende die Inzidenzrate den Signalwert von 35 überschritten hatte, hat die Stadt Dortmund am Montag weitere Maßnahmen beschlossen, mit denen die Ausbreitung des Virus eingedämmt werden soll. Der Inzidenzwert zeigt die Anzahl der neu auftretenden Erkrankungen innerhalb einer Personengruppe während eines bestimmten Zeitraums an und wird täglich von der Stadt wie beim RKI neu bestimmt. Momentan beträgt der Inzidenzwert für Dortmund 36,8.

Eine verschärfte Schutzmaßnahme in Dortmund ist die ausgeweitete Maskenpflicht. In der Fußgängerzone Westenhellweg und Ostenhellweg ist nun jederzeit ein Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Ausgeschlossen werden hierbei Radfahrende und Sporttreibende sowie Kinder bis zum Schuleintritt und Personen, die aus medizinischen Gründen nachweislich keine Mund-Nasen-Bedeckung tragen können.

Weiterhin müssen private Veranstaltungen ab bereits 25 Teilnehmer*innen beim Ordnungsamt gemeldet werden. Bei zukünftig steigenden Infektionsraten mit COVID-19 (Schwellenwert 50) muss nach einer seit Montag gültigen Verordnung der NRW-Landesregierung eine Sperrstunde eingeführt werden, warnt die Stadt Dortmund implizit und spornt damit die Menschen an, sich an die neuen Corona-Auflagen konsequent zu halten.

 

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