Nach der rassistischen Attacke auf eine Studentin ist selbst das Dortmunder U empört – Polizei sucht weiter nach Zeugen

Auch der U-Turm hat eine klare Botschaft: „Ich der Turm fand schon damals Nazis voll uncool.“ Foto: Simon Bierwald
Auch der U-Turm hat eine klare Botschaft: „Ich der Turm fand schon damals Nazis voll uncool.“ Foto: Simon Bierwald

Am vergangenen Samstag (19. September) wurde eine junge Dortmunder Studentin am beliebten Treffpunkt an den Treppen hinter dem Dortmunder U aufs Übelste rassistisch beschimpft und bedroht. Die Polizei hat Ermittlungen wegen des Verdachts auf Bedrohung und Volksverhetzung aufgenommen und bittet Zeug*innen des Vorfalls, sich unbedingt zu melden. Die Stadtverwaltung und das Dortmunder U sind empört und verurteilen den Vorfall aufs Schärfste. 

Stadtdirektor Stüdemann: „Antirassismus gehört untrennbar zu unserem Selbstverständnis.“

Stadtdirektor und Kämmerer Jörg Stüdemann fordert das Land auf, endlich einen Altschulden-Tilgungsfond aufzulegen.
Stadtdirektor brachte seinen Unmut im Namen der Stadtgesellschaft zum Ausdruck. Foto: Alex Völkel/Archiv

„Das Dortmunder U ist ein Zentrum für Kultur und Kreativität und – damit eng verbunden – für Weltoffenheit und Vielfalt. Alle Partner*innen im Haus stellen sich ausdrücklich gegen Rassismus; viele Projekte und Veranstaltungen im U setzten und stehen für Diversität, Interkulturalität, Zivilcourage und Antirassismus“, heißt es in einer offiziellen Stellungnahme der Stadt. ___STEADY_PAYWALL___

Ausgerechnet im Schatten des Dortmunder U haben am vergangenen Samstag zwei Männer eine Studentin mit afrikanischen Wurzeln rassistisch beleidigt. Dazu Kulturdezernent Jörg Stüdemann: „Wir sind empört über diesen Vorfall und grenzen uns nicht nur im Dortmunder U, sondern stadtweit scharf gegen jede Form von Rassismus ab. Antirassismus gehört untrennbar zu unserem Selbstverständnis.“

Bereits gestern (Mittwoch) positionierte sich der U-Turm weithin sichtbar mit einer von Künstler Adolf Winkelmann gestalteten Botschaft auf der Dachkrone: „Ich der Turm fand schon damals Nazis voll uncool“. Gemeinsam mit der Polizei bittet auch die Stadt Dortmund Zeugen des Vorfalls am Samstagabend, sich bei der Polizei zu melden. Hierzu teilt die Dortmunder Polizei mit, dass sie wegen des Verdachts der Bedrohung und Volksverhetzung ermittele. 

Wer konnte die Situation beobachten? Die Dortmunder Polizei sucht Zeug*innen

Ihren ersten Angaben zufolge hielt sich die Dortmunderin am Samstagabend gegen 21.40 Uhr an der Annelise-Kretschmer-Straße am Dortmunder U-Turm auf. Als sie an der dortigen Steintreppe auf Freunde wartete, sprachen sie zwei Männer an. Während der ältere von den beiden die 21-Jährige rassistisch beleidigte und bedrohte, kommentierte der zweite Tatverdächtige die Situation ebenfalls mit rassistischen Äußerungen.

Im Anschluss gingen sie in Richtung Rheinische Straße. Den Haupttäter beschreibt die 21-Jährige als 45 bis 50 Jahre alt, ca. 170 cm groß, schlank, mit schlechten Zähnen und bekleidet mit einer beigen Bomberjacke.

Der zweite Tatverdächtige sei etwa 30 bis 35 Jahre alt, 170 cm groß, schlank, habe kurze blonde Haare, ein auffälliges Tattoo im Gesicht und trug ein schwarzes T-Shirt. Den Angaben der Betroffenen zufolge war der Platz zur Tatzeit stark frequentiert. Die Polizei sucht daher Zeug*innen, die die Situation beobachtet und rassistische Äußerungen wahrgenommen haben. Wer kann Angaben zu den beiden Tatverdächtigen machen? Zeug*innen werden gebeten, sich bei der Kriminalwache der Dortmunder Polizei unter 0231-132-7441 zu melden.

 

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