Frühe Unterstützung für Familien

Alle Dortmunder Geburtskliniken haben nun Babylots*innen

(v.l.): Nina Schadt (Ministerium für Familie, Kinder, Flüchtlinge und Integration NRW), Kordula Leyk (Präventionsfachstelle im Jugendamt), Sabine Janowski (Fachstelle Frühe Hilfen im Jugendamt), Dr. Annette Frenzke-Kulbach (Leiterin Jugendamt) Foto: Roland Gorecki/ Dortmund-Agentur

Babylots*innen arbeiten in Geburtskliniken und richten ihren Blick auf die Bedürfnisse von werdenden Müttern und Vätern bzw. Familien. Bereits 2016 war das St. Johannes Hospital als erste Geburtsklinik in Dortmund mit einer Babylotsin gestartet. Durch den Förderaufruf „kinderstark – NRW schafft Chancen“ und durch Fördermittel der Bundesstiftung Frühe Hilfen konnte das Jugendamt für die Jahre 2020 und 2021 finanzielle Mittel für Lotsendienste in allen vier Dortmunder Geburtskliniken bereitstellen. Im „Big Tipi“ – der Erlebniswelt Fredenbaum – trafen sich nun Babylots*innen sowie Vertreter*innen aus Jugend- und Gesundheitsamt sowie Geburtskliniken, um dieses Angebot vorzustellen und weiterzuentwickeln.

Präventionskette für werdende Familien mit psychosozialen Belastungen in Dortmund

Jugendamt und Geburtskliniken haben bereits zuvor erfolgreich kooperiert. Das gemeinsame Angebot der Lotsendienste baut darauf auf und schafft eine lückenlose Präventionskette für werdende Familien mit psychosozialen Belastungen in Dortmund.

Veranstaltung im Big Tipi Foto: Roland Gorecki/ Dortmund-Agentur

Eine Befragung der Stadt Dortmund ergab, dass ca. 97 Prozent aller Kinder in Dortmund in Kliniken zur Welt kommen – das sind jährlich ca. 6000 Neugeborene in den vier Geburtsklinken. Dies bietet die Chance, werdende Familien vor und nach der Geburt direkt vor Ort zu begleiten und zu beraten – zum Beispiel durch Babylots*innen. ___STEADY_PAYWALL___

Schwangere Frauen, werdende Väter und Familien mit Neugeborenen können aufgrund besonderer Lebensumstände vielfachen Veränderungen und Herausforderungen ausgesetzt sein. Auch psychosoziale Belastungen können einen Start in das Elternsein behindern. Gerade während der Schwangerschaft und rund um die Geburt sind werdende Eltern offen für Beratung und Unterstützung und wünschen sich den Kontakt zu Fachkräften, die Hilfen anbieten oder initiieren können.

Niederschwelliges, kostenloses Angebot – damit die Herkunft das Aufwachsen nicht behindert:

Das präventive Angebot der Dortmunder Babylotsinnen zeichnet sich durch seine Niedrigschwelligkeit aus: Das Angebot ist freiwillig, kostenlos und steht direkt vor Ort, in der Klinik, zur Verfügung. Babylotsinnen beraten (werdende) Mütter und Väter zu Angeboten und Maßnahmen der Frühen Hilfen oder auch zu weiterführenden Hilfen in andere Sozialsysteme.

Ziel ist es, Familien in herausfordernden Lebenslagen möglichst passgenaue Hilfen anzubieten und so ein gelingendes gesundes Aufwachsen zu ermöglichen – unabhängig von Herkunft oder sozioökonomischem Status. Dank der Verzahnung von Jugendhilfe mit dem Gesundheitswesen gelingt es, den Schutz von Familien im Blick zu behalten, Probleme zu identifizieren und Hilfen bereitzustellen. Dabei stehen die (werdenden) Familien mit ihren Bedürfnissen und Potentialen im Mittelpunkt.

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Reaktionen

  1. Jugendamt und Fachbereich Schule setzen weiter auf NRW-Förderprogramm „kinderstark“ – Gewinn für Projekte wie Kita-Sozialarbeit und Lotsendienst (PM)

    In Dortmund sollen alle Kinder gut aufwachsen. Dabei helfen Finanzmittel aus Landesprogrammen wie „kinderstark“. Auch weiterhin sollen Projekte des Jugendamtes sowie des Fachbereichs Schule davon profitieren.

    Die Stadtverwaltung Dortmund plant weiter mit dem Förderprogramm „kinderstark – NRW schafft Chancen“. Fachbereich Schule und Jugendamt werden es im Förderjahr 2024 fortsetzen. Damit kann die Stadt eine maximale Förderung von rund 760.000 Euro erhalten, wie Schul-, Kinder- und Jugenddezernentin Monika Nienaber-Willaredt am Dienstag, 5. März, bekanntgab.

    Gefördert werden mit „kinderstark“ vor allem Netzwerke und Angebote der Prävention. In Dortmund sind das beispielsweise die Familiengrundschulzentren in Hörde, Lütgendortmund und Eving (Derne), außerdem Lotsendienste in Geburtskliniken, die Familienbüros oder die Kita-Sozialarbeit. Kita-Sozialarbeit gibt es in Lütgendortmund, Hörde, Eving, Innenstadt-Ost und -Nord, Brackel und Scharnhorst.

    „Präventionskette“ seit langem im Fokus

    Seit 2012 arbeitet die Stadt daran, ihre kommunale Präventionskette auf- und auszubauen. Mit „kinderstark“ geht es konsequent weiter – zugunsten von Kindern und Familien, die durch einzelne Projekte mehr Chancen für ein gutes Aufwachsen bekommen sollen. Das Land NRW unterstützt die Kommunen 2024 dabei mit rund 14,3 Millionen Euro.

    Zu den Projekten gehört zum Beispiel die Sozialarbeit in Kitas. Sie unterstützt Familien, die neu zugewandert oder von Armut betroffen sind, Kinder mit chronischen Erkrankungen oder einer Behinderung.

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