Neue Kooperation: TalentScouting für mehr Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit in der Nordstadt

Bei der Unterzeichnung des Kooperationsvertrages (von links): Serah Dubidad, TalentScout (FH Dortmund), Dr. Dirk Bennhardt. Schulleiter (Helmholtz-Gymnasium), Cornelia von Soosten, Projektkoordinatorin TalentScouting (FH Dortmund), Prof. Dr. Wilhelm Schwick, Rektor (FH Dortmund), Lars Löckner, Studien- und Berufswahl-Koordinator (Helmholtz-Gymnasium)
Serah Dubidad, Dr. Dirk Bennhardt, Cornelia von Soosten,, Prof. Dr. Wilhelm Schwick und Lars Löckner. Foto: FH DO

Talentierte Schülerinnen und Schüler des Helmholtz-Gymnasiums werden zukünftig noch intensiver bei der Studien- und Berufsorientierung begleitet – dafür sorgt ein TalentScout der FH Dortmund. Einen entsprechenden Kooperationsvertrag unterzeichneten Schulleiter Dr. Dirk Bennhardt und Prof. Dr. Wilhelm Schwick, Rektor der Fachhochschule Dortmund.

„Wir möchten für mehr Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit arbeiten“

Für den Bildungserfolg ist in Deutschland noch viel zu oft der familiäre Hintergrund entscheidend und viel zu wenig die individuelle Begabung. „Wir möchten für mehr Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit arbeiten“, erläutert Serah Dubidad, die als TalentScout der FH Dortmund Sprechzeiten im Gymnasium in der Münsterstraße anbietet. „Dafür begleiten wir talentierte Schülerinnen und Schüler auf ihrem Weg von der Schule in die Hochschule oder in eine Berufsausbildung.“

„Es freut mich sehr, dass die bereits bestehende Kooperation mit der FH ausgeweitet wird“, so Dr. Bennhardt. „Wir brauchen gerade hier in der Nordstadt einen Ausgleich zur fehlenden Beratungskultur in den Familien.“

Die Partner haben bereits über die „Hochschule vor Ort“ zusammen gearbeitet. „Die Nordstadt ist ein Zentrum kultureller Vielfalt und birgt großes Potenzial“, ergänzt Prof. Schwick. „Dieses Potenzial zu fördern und Bildungswege aufzuzeigen, ist ein Ziel unserer Hochschule und wird durch diese Kooperation noch einmal eindrücklich unterstrichen.“

Ziel: Fundierte Entscheidungen in der Studien-und Berufsorientierung treffen

Die TalentScouts unterstützen in Coaching-Gesprächen die Jugendlichen darin, ihre Stärken und Interessen besser einzuschätzen und daraufhin fundierte Entscheidungen in der Studien-und Berufsorientierung zu treffen.

Auch Ausbildungsberufe oder schulische Bildungsgänge haben die Scouts im Fokus. „Die Beratung muss komplett ergebnisoffen sein: Es geht darum, für jede und jeden den individuell richtigen Weg zu finden“, so Cornelia von Soosten, Koordinatorin des Projektes an der FH Dortmund.

Für Lars Löckner, Koordinator für Studien- und Berufswahl am Helmholtz-Gymnasium, liegt gerade darin der große Nutzen: „Es ist sehr hilfreich, dass die Hochschulen der Region sich zusammengeschlossen haben, um die Schulen bei der Beratung in der Oberstufe zu unterstützen.

Vor allem der begleitende Charakter bis über den Schulabschluss hinaus bietet einen nachhaltigen Mehrwert für die Schülerinnen und Schüler.“

HINTERGRUND: Projekt TalentScouting

  • In Deutschland entscheiden oftmals nicht die Talente und Fähigkeiten über den Bildungsweg, sondern die familiären Hintergründe: Während 77 Prozent aller Akademikerkinder studieren, beträgt dieser Anteil bei Kindern aus Nichtakademiker-Familien nur 23 Prozent. Dies geht aus der Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerkes (DSW) hervor.
  • Wer in weniger privilegierten Verhältnissen aufwächst, hat oft wenig Vertrauen in die eigenen Stärken und glaubt trotz guter Noten nicht an vorhandene Aufstiegschancen. An dieser Stelle setzt das Projekt TalentScouting ein, das ursprünglich von der Westfälischen Hochschule in Gelsenkirchen entwickelt wurde.
  • Gefördert durch das Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung in NRW sprechen TalentScouts talentierte Schülerinnen und Schüler bereits in der Schule an, informieren sie über Chancen, warnen vor Stolpersteinen und helfen bei Hindernissen.
  • 2015 wurden neben Gelsenkirchen zunächst sechs Hochschulen für das Projekt ausgewählt, darunter die FH und die TU Dortmund. Für den Ausbau des TalentScoutings stellt das Land jährlich bis zu 6,4 Millionen Euro zur Verfügung.
  • www.fh-dortmund.de/talentscouting

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