Nach Mord und versuchtem Überfall: Polizei und Stadt Dortmund setzen auf verstärkte Präsenz im Westpark

Auch ohne das Westparkfest ist die Grünfläche ein beliebter Anziehungspunkt. Archivbild: Leopold Achilles

Die Polizei Dortmund wird ab dem Wochenende gemeinsam mit der Stadt Dortmund mit einer abgestimmten Einsatzkonzeption und starker Präsenz für Sicherheit und Ordnung im Westpark sorgen. Die beliebte Grünanlage hatte zuletzt am vergangenen Wochenende für Schlagzeilen gesorgt, weil in der Nacht zu Samstag (12. Juni 2021) gegen 3 Uhr morgens ein Streit tödlich endete. Und auch einen versuchten Raub gab es dort kurz zuvor.

Seit Wegfall der Ausgangssperre kam es zu Straßen- und Gewaltkriminalität

In der vergangenen Woche fielen tödliche Schüsse am Westpark. Foto: Alix von Schirp

Der Westpark in Dortmund fungiert seit jeher als innenstadtnahe Grünanlage im Dortmunder Kreuzviertel und wird insbesondere in den Sommermonaten und an den Wochenenden von Jugendlichen und jungen Erwachsenen genutzt. Polizeilich ist dieser Bereich vor und während der Pandemie eher unauffällig gewesen. In den letzten Wochen seit Wegfall der Ausgangssperre kam es zu Straftaten im Bereich der Straßen- und Gewaltkriminalität.

Coronabedingt sind trotz einer positiven Inzidenzentwicklung immer noch viele Freizeitangebote insbesondere für Jugendliche geschlossen. Viele suchen deshalb in ihrer Freizeit den Westpark auf. Nach jetzigen Erkenntnissen nutzten teilweise auch polizeibekannte Straftäter die vielen Ansammlungen im Westpark.

Hierbei kam es zu für den Westpark eher untypischen Gewaltdelikten, aber auch vermehrt zu Ruhestörungen und Ordnungsverstößen. In den nächsten Wochen wird die Polizei gemeinsam mit der Stadt Dortmund gegen diese Entwicklung vorgehen. Eine starke Präsenz von zivilen und uniformierten Polizisten wird konsequent gegen Straftäter einschreiten.

Polizei setzt verstärkt auf die Fahrradstaffel – auch das Ordnungsamt verstärkt Präsenz

Sehr beliebt: Das Grillen am Vatertag“.
Auch in der Grillsaison – nicht nur am Vatertag – ist der Westpark sehr beliebt. Archivbild: Alex Völkel

„Wir wollen, dass die Menschen den Westpark als citynahes Erholungsgebiet für friedliche Sommeraktivitäten nutzen und sich dort angstfrei aufhalten können. Wir werden deshalb jetzt tagsüber bis in die späten Stunden als Polizei für die Besucher präsent sein“, bekräftigt Polizeipräsident Gregor Lange sein Anliegen.

Besondere Ansprechbarkeit soll dabei auch die Polizei-Fahrradstaffel signalisieren, die dort in der nächsten Zeit öfter anzutreffen sein wird.

Der Kommunale Ordnungsdienst der Stadt ist – auch in Zusammenarbeit mit der Polizei – mehrfach täglich verstärkt im Westpark und seinem Umfeld präsent, um etwaigen Störungen wie Lärmbelästigungen, unerlaubtes Vermüllen oder auch den Konsum von Betäubungsmitteln vorzubeugen oder auch zu ahnden. Zudem kontrolliert ein vom Grünflächenamt der Stadt beauftragter externer Sicherheitsdienst die dort geltende Parkordnung.

„Der Westpark hat eine ungebrochen hohe Anziehungskraft für die Bürgerinnen und Bürger – auch weit über das Viertel hinaus. Stadt Dortmund und Polizei haben im Blick, dass er nicht aus der Balance gerät. Er ist ein Park, der für die Menschen da ist und das muss auch so bleiben“, so OB Thomas Westphal.

 

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Reaktionen

  1. H. Schr.

    Tja, das war aber nur ein „kurzer Spaß“. Nach dem ein paar Tage der Westpark auf ein halbwegs erträgliches Maß „runterreguliert“ wurde, seit letzte Nacht wieder alles beim Alten. Eskalation bis morgens um 5 Uhr – und wie zuvor brachten die Anrufe im Notruf rein gar nichts. Im Notruf wurde sich wie üblich dumm gestellt und Einsätze erfolgten nicht oder so, dass sie zu nichts führten. Offenbar muss es wohl immer Tote geben, so dass plötzlich ein paar Tage eingegriffen wird? Im Übrigen wundere ich mich doch sehr, dass es die Tage danach so ruhig war. Wo uns doch seit vielen Jahren gesagt wird, „dass man dagegen nichts machen kann“. Das muss daher wohl reiner Zufall gewesen sein.

  2. Andre S.

    Am Samstag Abend (19.06.21) war ich von 20:00 bis 23:30 Uhr mitten im Westpark, am Denkmal. Es war voll und es gab aus verschiedenen Richtungen laute Musik. Das Ordnungsamt oder irgendeinen „Präsenzdienst“ habe ich nicht gesehen. Nur am nördlichen Eingang, beim Betreten des Parks stand der private Sicherheitsdienst. Das von H. Schr. im vorherigen Kommentar beschriebene untätige Verhalten der Polizei und der Stadtverwaltung kenne ich selbst nur all zu gut aus anderen Situationen mit Ruhestörungen im größeren Stil (Club „Herr Walter“, Hafen). Hoch lebe die Partyszene! Sch… auf die Gesundheit der Anwohner!

  3. Einsatzwochenende der Polizei rund um den Westpark weitestgehend unauffällig – Auseinandersetzung durch schnelles Einschreiten unterbunden (PM)

    Einsatzwochenende der Polizei rund um den Westpark weitestgehend unauffällig – Auseinandersetzung durch schnelles Einschreiten unterbunden

    Die Dortmunder Polizei weist für das vergangene Wochenende (18.-20. Juni) eine weitestgehend ruhige Bilanz für den Dortmunder Westpark und die anliegenden Straßen aus. Tatverdächtige einer Auseinandersetzung zweier Gruppen in der Nacht
    zu Sonntag konnten zudem schnell ermittelt werden.

    Insgesamt hielten sich an beiden Abenden des zurückliegenden Wochenendes zusammen rund 2.200 Menschen in der Parkanlage in der westlichen Innenstadt auf. In der Spitze waren dies am Freitag (18. Juni) etwa 1.200 und am Samstag (19. Juni) ca. 1.000 Personen. Die Polizei war an beiden Abenden sowohl mit uniformierten als auch mit verdeckten Kräften vor Ort.

    Freitagabend gaben die friedlichen Besucher – mit Ausnahme gelegentlicher Ruhestörungen – der Polizei kaum einen Anlass, einzuschreiten. Kleinere Personengruppen, die offenbar nicht an einer friedlichen Stimmung interessiert waren, wurden konsequent durch die Polizisten kontrolliert. Hier sprachen die Beamten im Laufe des Abends sieben Platzverweise aus. Zudem kontrollierten sie einen 26-Jährigen mit gleich zwei offenen Haftbefehlen. Ab 2 Uhr verließen große Teile der Besucher sukzessive den Park. Schließlich verblieben einige wenige im Park, etwa 100 hielten sich noch im Bereich der Möllerbrücke auf.

    Auch am Samstagabend (19. Juni) war die Polizei mit hohem Personaleinsatz im Bereich rund um den Westpark und der Möllerbrücke im Einsatz. Etwa 1.000 Besucher der Parkananlage verhielten sich am Abend friedlich und unauffällig. Bei gelegentlichen Ruhestörungen unterstützte die Polizei die Maßnahmen der Stadt. Einem Besucher wurde hierbei ein Platzverweis ausgesprochen.

    Bereits ab 23 Uhr leerte sich der Park. Einsetzender Regen führte zudem dazu, dass bis auf kleinere Gruppen eine Vielzahl der Besucher die Grünanlage gegen Mitternacht verließen. Die Polizei verblieb weiterhin vor Ort und konnte gegen 1.15 Uhr nach einer Auseinandersetzung zweier Personengruppen zwei Tatverdächtige festnehmen. Den ersten Ermittlungen zufolge gerieten die Personen im Bereich der Sonnenstraße in Streit. Durch Pfefferspray und einen Schlagstock wurde dabei ein
    21-jähriger Dortmunder leicht verletzt. Zwei vom Tatort flüchtende junge Männer konnten die Polizisten bereits nach kurzer Zeit festnehmen.

    Bei einer Person, einem 23-Jährigen aus Gladbeck, fanden die Polizisten obendrein eine PTB-Waffe. Die Ermittlungen gegen ihn und seinen 20-jährigen Begleiter wegen des Verdachtsder gefährlichen Körperverletzung dauern an.

    Wie an diesem Wochenende wird die Polizei auch in den kommenden Wochen mit einem gemeinsam mit der Stadt abgestimmten Einsatzkonzept und starker Präsenz für die Sicherheit und Ordnung aller Besucherinnen und Besucher des Westparks sorgen. Unsere Polizistinnen und Polizisten werden auch weiterhin sowohl zu Fuß, als auch auf dem Rad jederzeit für Sie ansprechbar sein.

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