Es gibt ein neues Beratungszentrum für Migrant:innen in Dortmund

MigraDo macht zusätzliche Sozialberatung in den Aktionsräumen erst einmal überflüssig

Eröffnung des MigraDO mit den beteiligten Akteuren um Sozialdezernentin Birgit Zoerner (5.v.li.) und MigraDO-Leiterin Silke Straubel (4. V.re.).
Eröffnung des MigraDO mit den beteiligten Akteuren um Sozialdezernentin Birgit Zoerner (5.v.li.) und MigraDo-Leiterin Silke Straubel (4. v.re.). Foto: Roland Gorecki für die Dortmund-Agentur

Von Susanne Schulte

Abgelehnt wurde am Dienstag im Sozialausschuss der Antrag Der Fraktion/Die Partei, in allen 13 so genannten Aktionsräumen der Stadt jeweils eine Stelle für Sozialberatung einzurichten. Den anderen Fraktionen war der Antrag zu unkonkret. Ihnen fehlten Argumente, warum diese Stellen nur in den Aktionsräumen zu finden sein sollten und warum nur Bürger:innen, wie es in den Antrag heißt, diese Beratung in Anspruch nehmen dürften. Aktionsräume sind in Dortmund Viertel und Quartiere, wo besonders viele Menschen wohnen, die besonders viel Unterstützung bekommen müssen. Das ist in Scharnhorst-Ost genau so der Fall wie in Westerfilde, Kemminghausen und rund um den Nordmarkt, um nur drei zu nennen. Hier gibt es jeweils eine:n Sozialraumbeauftragte:n, der oder die die Arbeit der dort aktiven Vereine, Verbände, Institutionen und Initiativen vernetzt.

Ob aus Unna oder der Ukraine – Wegweiser für alle Neu-Dortmunder:innen

In der Begründung zum Antrag heißt es: „Für viele Menschen ist es aber schwierig, selbstständig die richtige Anlaufstelle zu finden. Es ist daher angebracht, in den Aktionsräumen über den Tellerrand hinaus zu schauen und an alle Menschen zu denken, nicht nur an bestimmte Zielgruppen.“ Weiter steht dort: „Die eingestellten Personen sollten eine Lotsenfunktion einnehmen und anhand von einer Erstberatung erkennen, welche Beratungsstelle, soziale Institution o.ä. die richtige Anlaufstelle sein kann und bei Bedarf auch bei der Vermittlung von Kontakten oder Terminen unterstützen.“ ___STEADY_PAYWALL___

MigraDo-Leiterin Silke Straubel. Foto: Gaye Suse Kromer

Und Lotsenfunktion war dann auch ein gutes Stichwort für die Ausführungen von Sozialdezernentin Birgit Zörner, auf den noch nicht einmal eine Woche alten Service der Stadt hinzuweisen, auf MigraDo, eine Anlaufstelle für Zugezogene und auch für langjährig in Dortmund wohnende Menschen. Die Sozialberatung sei in Dortmund kein Thema mehr von Personal, sondern von Vernetzung, sagte sie.

Seit dem 25. Februar sei das von der Europäischen Union geförderte Dienstleistungszentrum im Haus Friedensplatz 7 untergebracht. Dort erhielten alle Menschen, ob aus Unna oder der Ukraine nach Dortmund gekommen, wegweisende Hinweise zu den passenden Beratungsstellen, und das in vielen Sprachen. Ob es um Familie oder Gesundheit gehe, um Sprachförderung oder Arbeitsplatz, um finanzielle Unterstützung oder eine Wohnung – alle könnten hier auf den richtigen Weg gewiesen werden.

Weitere Informationen zum Dortmunder Beratungszentrum für Migrant:innen unter www.dortmund.de/migrado. Am Ende des Artikels finden Interessierte ein kurzes Videointerview mit Dortmunds Sozialdezernentin Birgit Zoerner, in dem sie die Arbeit des Beratungszentrums erläutert.

Info-Point für Menschen aus der Ukraine in der Berswordthalle

Sozialdezernentin Birgit Zoerner. Foto: Alex Völkel
Sozialdezernentin Birgit Zoerner. Archivfoto: Alex Völkel für Nordstadtblogger.de

VHS, Jobcenter, verschiedene Ämter der Stadt und die Wohlfahrtsverbände arbeiteten hier Hand in Hand. „Im MigraDo soll der erste Kontakt mit der Stadt Dortmund entstehen“, heißt es dazu in der entsprechenden Pressemitteilung.

Hier fänden, so Zörner, alle Ratsuchenden eine erste Orientierung in der für sie neuen Stadt. Wer aus der Ukraine nach Dortmund kommt, kann sich ab sofort täglich von 8 bis 12 Uhr an einem speziellen Info-Point in der Berswordthalle melden. Zusätzlich hat das Dortmunder Sozialamt für betroffene Menschen aus der Ukraine die E-Mail-Adresse sozialamt-ukrainehilfe@stadtdo.de eingerichtet.

Nachdem dann auch Niels Back von der Diakonie Dortmund die offene Sozialberatung von seinem Verband und der der Caritas in Erinnerung gerufen hatte, stimmten die Ausschussmitglieder (wegen Vorsicht vor Ansteckungen war das Gremium bei dieser Präsenzsitzung in den Westfalenhallen nur zu 70 Prozent anwesend) gegen den Antrag auf zusätzliche Sozialberatung in den Aktionsräumen.

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Weitere Informationen:

MigraDO – Dienstleistungszentrum Migration & Integration
Friedensplatz 7, 44122 Dortmund
migrado@stadtdo.de
www.dortmund.de/migrado

Öffnungszeiten:
Erstanmeldung von EU-Bürger:innen:
Montag, Dienstag und Donnerstag:
07:00 – 12:00 Uhr und
13:00 – 16:00 Uhr
Mittwoch und Freitag:
07:00 – 12:00 Uhr

Beratung:
Montag, Dienstag und Donnerstag:
07:30 – 12:00 Uhr und
13:00 – 16:00 Uhr
Mittwoch: 07:30 – 13:00 Uhr
Freitag: 07:30 – 12:00 Uhr

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