LWL verleiht Karl-Zuhorn-Preis an Julius Virnyi aus Münster und die Nordstadtblogger aus Dortmund

Verleihung in Henrichenburg - Auszeichnung ist mit je 10.000 Euro dotiert

Gruppenfoto der Nordstadtblogger
Gruppenfoto von einem Teil der Ehrenamtlichen von Nordstadtblogger im Schiffshebewerk Henrichenburg. Foto: Volkan Baran

Münster/Dortmund/Waltrop (lwl). Julius Virnyi aus Münster und die „Nordstadt­blogger-Redaktion, ein Zusammenschluss von mehreren Dutzend Ehrenamtlichen aus Dortmund, haben am Dienstag (8. Juli 2025) den Karl-Zuhorn-Preis entgegengenommen. Den mit jeweils 10.000 Euro dotier­ten LWL-Wissenschaftspreis für westfälische Landes­forschung hat der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) im LWL-Museum Schiffshebewerk Henrichenburg in Waltrop (Kreis Recklinghausen) verliehen.

Sehr originelle Beiträge zur westfälischen Landeskunde und Kulturgeschichte

Die Norstadtblogger um Initiator Alexander Völkel wurden für ihre ehrenamtliche Forschung und Berichterstattung zu landeskundlichen und historischen Themen und deren Verknüpfung mit einer Gegenwartsperspektive ausgezeichnet.

Foto des Preisträgers
Alexander Völkel nahm den Preis im Namen des Nordstadtblogger-Teams entgegen. Foto: Helmut Sommer für Nordstadtblogger

Virnyi erhielt den Preis aus den Händen von LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger für seine Erforschung von akademischen Ehrungen sowie Namensänderungen im Bereich der historischen Alltagskulturforschung.

„Julius Virnyi und die Nordstadtblogger leisten auf sehr unterschiedliche Weise sehr originelle Beiträge zur westfälischen Landeskunde und Kulturgeschichte. Sie beschäftigen sich intensiv mit verschiedenen wissenschaftlichen Fragestellungen und haben besondere Wege gefunden, ihr Wissen an einen großen Kreis von Interessierten zu vermitteln“, sagte Rüschoff-Parzinger.

Nordstadtblogger wurde in der Kategorie ehrenamtliche Forschung ausgezeichnet

„Das selbstgesteckte Ziel, mit ihrem Blog das Gesamtbild der Dortmunder Nordstadt ‚vielfältiger, fairer und ausgeglichener‘ zu gestalten, ist den ehrenamtlichen Nordstadtbloggern beispielhaft gelungen. Die Nordstadtblogger sind ein ebenso kundiges wie alltagsnahes Forum der Berichterstattung, Diskussion und Information in den Bereichen Landeskunde, Lokalgeschichte und Erinnerungsarbeit“, so die Begründung des Rates für westfälische Landeskunde.

Gruppenfoto einiger der Nordstadtblogger:innen mit Vertreter:innen des LWL. Foto: Torsten Sziesze

Die Nordstadtblogger sind ein Zusammenschluss von mittlerweile über 30 Ehrenamtlichen im Alter von 18 bis 78 Jahren, die gemeinsam das 2013 gegründete Blog „Nordstadblogger. Nachrichten aus Dortmund“ betreiben. Das Kernteam arbeitet ausschließlich ehrenamtlich und besteht mittlerweile aus drei Dutzend Autor:innen, Fotograf:innen und engagierten Personen, die in allen Bereichen, wie unter anderem Recherche und Berichterstattung, Produktion, Redaktion, Pflege der IT-Infrastruktur, Kommunikation, Lektorat oder Schulung für neu Hinzukommende mitarbeiten. Die mittlerweile mehreren tausend Beiträge sind öffentlich und kostenfrei zugänglich.

Leopold Achilles für Nordstadtblogger

„Die integrative, breite Themenstruktur macht das Blog zu etwas Besonderem: Auf diese Weise ist das Projekt außerordentlich beteiligungsoffen – es gibt für alle Interessierten ein Themenfeld, und auf diese Weise spricht es außerordentlich viele Menschen vor Ort an. Inhaltliche, fachliche, soziale und kulturelle Integration gehen hier Hand in Hand“, sagte Rüschoff-Parzinger.

Ansprechperson und Initiator der Nordstadtblogger ist der Dortmunder Alexander Völkel. Der Journalist, Fotograf und Social Media Manager rief im März 2013 das Ehrenamts-Medienprojekt Nordstadtblogger in Dortmund ins Leben und engagiert sich dort bis heute als ehrenamtlicher Redaktionsleiter, Koordinator und Praktikumsanleiter.

Virnyi ist Preisträger in der Kategorie Nachwuchsförderung

„In seinen bisher vorgelegten wissenschaftlichen Forschungen hat Virnyi das für die frühere Volkskunde klassische Feld der ‚Namenforschung‘ sowie das in der öffentlichen Diskussion oft kontrovers debattierte Feld des Umgangs mit historischen akademischen Ehrungen neu ausgerichtet“, heißt es in der Begründung des Rates für westfälische Landeskunde.

Foto des Preisträgers
Preisträger Julius Virnyi mit LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger. Foto: Helmut Sommer für Nordstadtblogger

Für seine Masterarbeit „Geehrte Volkskunde. Ehrenpromotionen und Ehrenbürgerschaften an der Universität Münster 1922-1968“ untersuchte Virnyi akademische Ehrungen, die mit Bezug auf „Volkskunde“ an der Universität Münster vergeben wurden.

Die empirische Studie stelle eine Vollerhebung dieser Fälle dar und leiste einen wichtigen wissenschaftlichen Beitrag für Fragen zum Verhältnis von Universität, Gesellschaft, Politik und Öffentlichkeit am Beispiel Westfalens, heißt es in der Begründung des Rats für westfälische Landeskunde.

Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung vom Cuarteto Repentino gestaltet. Leopold Achilles für Nordstadtblogger

„Die Forschungen von Julius Virnyi sind ein herausragender Beitrag zur westfälischen Landeskunde. Er hat die Themen der akademischen Ehrungen und der Namensänderungen im Bereich der historischen Alltagskulturforschung mit neuem Blick betrachtet“, so Rüschoff-Parzinger.

„Nicht zuletzt liegen die beiden von ihm klug gewählten Themenbereiche in einem Feld der Alltagskultur, das auch außerhalb der wissenschaftlichen Forschung besonders greifbar ist und sich für die öffentliche Vermittlung besonders gut eignet“, so die Dezernentin.

Blick in den Saal
Die Preisverleihung fand im Maschinenhaus im Schiffshebewerk Henrichenburg statt. Leopold Achilles für Nordstadtblogger

Julius Virnyi ist 1992 geboren und lebt in Münster. Er studierte Kultur- und Sozialanthropologie, Geschichte und Volkskunde an der Universität Münster. Seit Mai 2019 ist Virnyi wissenschaftlicher Mitarbeiter und Doktorand am Institut für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie der Universität Münster.

Hintergrund:

  • Bild des Preises
    Der LWL-Wissenschaftspreis ist zweigeteilt und mit jeweils 10.000 Euro dotiert. Foto: Helmut Sommer für Nordstadtblogger

    Der LWL verleiht den Karl-Zuhorn-Preis seit 1979. Der LWL-Wissenschaftspreis ist zweigeteilt und mit jeweils 10.000 Euro dotiert.

  • Die Auszeichnung wird jährlich an Forschende in den Kategorien Nachwuchsförderung und ehrenamtliche Forschung verliehen. Der Forschungsgegenstand muss einen Westfalenbezug aufweisen und relevant für die westfälische Landeskunde und Geschichte sein.
  • Die Preisträger:innen des Karl-Zuhorn-Preises werden vom Rat für westfälische Landeskunde vorgeschlagen und vom LWL-Kulturausschuss beschlossen. In der Kategorie Nachwuchsförderung sollen junge Wissenschaftler:innen unterstützt werden. In der Kategorie ehrenamtliche Forschung kann sowohl die gesamte bisherige Arbeit als auch ein einzelnes Projekt ausgezeichnet werden.
  • Veranstaltungen wie Vorträge der Preisträger:innen sollen dazu beitragen, den Preis in der Region zu verwurzeln. Nordstadtblogger hat ein umfangreiches Programm aufgelegt und eine Sonderseite dazu veröffentlicht: nordstadtblogger.de/LWL

Ausgezeichnet: Die Nordstadtblogger-Redaktion ist Preisträgerin des LWL-Wissenschaftspreises – Einladung zum Veranstaltungsprogramm


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Reaktionen

  1. Georg Deventer

    Liebe Nordstadtblogger, toll, eine weitere Auszeichnung Eurer Arbeit – jetzt durch den LWL und dann auch noch gut dotiert.Freue mich für Euch. Georg Deventer

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