Journalismuspreis ehrt das Team in der Kategorie „Medienprojekt“

Die Nordstadtblogger bekommen den Otto-Brenner-Preis für kritischen Journalismus

Ex-IGM-CXhef Jörg Hofmann und OBS-Geschäftsführer Jupp Legrand überreichten Alexander Völkel, Karsten Wickern, Paulina Bermúdez, Stella Roga, Julius Obhues, Chimène Goudjinou, Klaus Winter, Leopold Achilles und Klaus Hartmann stellvertretend für das gesamte Nordstadtblogger-Team die Auszeichung (v.l.)
Ex-IGM-CXhef Jörg Hofmann und OBS-Geschäftsführer Jupp Legrand überreichten Alexander Völkel, Karsten Wickern, Paulina Bermúdez, Stella Roga, Julius Obhues, Chimène Goudjinou, Klaus Winter, Leopold Achilles und Klaus Hartmann stellvertretend für das gesamte Nordstadtblogger-Team die Auszeichung (v.l.) Foto: Michael Jänecke für die Otto Brenner Stiftung

Wir sagen Danke! Der Otto-Brenner-Preis, verliehen von der gleichnamigen Stiftung, ist eine der renommiertesten Journalistenauszeichnungen in Deutschland. Seit Donnerstag (23. November) gehört auch die Nordstadtblogger-Redaktion in die Riege der Preisträger:innen. Gewonnen haben wir in der Kategorie „Medienprojekt“, dotiert mit 2.000 Euro. Verliehen wurde die Auszeichnung in Berlin. Ebenfalls ausgezeichnet wurden engagierte Kolleg:innen vom Spiegel, der Zeit, der Süddeutschen Zeitung, dem Kölner Stadtanzeiger sowie die Doping-Redaktion der ARD.

Otto-Brenner-Stiftung würdigt die Nordstadtblogger für Lokaljournalismus

Ausnahmsweise schreiben wir heute nicht über ein Ereignis aus Dortmund, sondern vielmehr für Dortmund – so zumindest die Ansicht von Jury und Laudatoren der Otto-Brenner-Stiftung. In Berlin wurden wir für unsere besondere Machart des Lokaljournalismus geehrt: Ehrenamtliche und kostenlose Berichterstattung aus einer diversen Redaktion.

„Fast ist Dortmund eine News-Desert […] eine Nachrichtenwüste ohne qualifizierten Lokaljournalismus. Wo der fehlt, werden Bürger von der Verwaltung schlechter versorgt, greift in der örtlichen Wirtschaft Korruption um sich. Das ist wissenschaftlich erforscht“, erklärt Prof. Dr. Volker Lilienthal, Jurymitglied des Otto-Brenner-Preises.

„Fast eine Nachrichtenwüste sage ich, denn: Der trübe Hintergrund wird seit 2013 überstrahlt von den Nordstadtbloggern, eine Initiative aus der Zivilgesellschaft heraus. […] Die Nordstadtblogger sind ein vitales, kritisches Korrektiv. Ein wachsames Auge, dem nichts an rechten Tendenzen und anderen Fehlentwicklungen entgeht“, so Lilienthal weiter.  Weitere würdigende Worte gab es von TV-Journalist Friedrich Küppersbusch und Bezirksbürgermeisterin Hannah Rosenbaum (Video am Ende).

Nordstadtblogger ist mittlerweile mehr als zehn Jahre alt: So fing alles an

Der Preis ist mittlerweile in Dortmund angekommen… Foto: Alexander Völkel für Nordstadtblogger.de

Bereits seit mehr als zehn Jahren machen wir Lokaljournalismus für Dortmund, explizit für die Nordstadt. Wir berichten über Themen, die mehr Beachtung verdienen, ganz ohne Profitdruck. Die ersten Jahre noch ohne Redaktionbüro, haben wir uns nach und nach immer weiter vergrößert – personell, thematisch und räumlich.

Das Licht der Welt erblickte Nordstadtblogger.de im März 2013, wenige Wochen nach der Schließung der Lokalredaktionen der Westfälischen Rundschau und der WAZ. Als Beitrag für mehr Vielfalt in der medialen Einfalt. Und weil wir es leid waren, dass die Nordstadt – zumindest in der Berichterstattung anderer Medien – nur Rot- und Blaulicht zu bieten hatte. Es ging uns nicht darum, Werbung für die Nordstadt zu machen. Vielmehr sollte das Gesamtbild fairer, konstruktiver und ausgeglichener werden.

Schnell richtete sich aber unser Blick auf die gesamte Stadt, wobei der besondere Fokus auf die Nordstadt natürlich geblieben ist. Seither schreiben wir auch über Projekte und Themen aus anderen Stadtteilen, die wir für die ganze Stadt als relevant erachten.

Viele lobende Worte: „Lokaljournalismus wie er sein sollte!“

Neben uns Nordstadtbloggern wurden auch andere Journalist:innen ausgezeichnet. Angefangen mit Tim Morgenstern für seine Recherche über die rechtsesoterische „Anastasia“-Bewegung im Kölner Stadt-Anzeiger, über „das System Zalando“ in der Zeit und die Spiegel-Reportage über die Lebensrealität in Nigeria bis hin zur ARD-Dokumentation über die Hintermänner des Dopinghandels im Profisport.

Die diesjährigen Preisträger:innen: Chimène Goudjinou, Stella Roga, Paulina Bermúdez, Karsten Wickern, Julius Obhues, Carmen Maiwald, Tim Morgenstern, Vanessa Material, Fritz Schaap, Hajo Seppelt, Jörg Winterfeld, Peter Wozny, Wigbert Löer, Sonja Zekri, Leopold Achilles, Klaus Hartmann, Klaus Winter, Alexander Völkel (v. li.).
Die Preisträger:innen 2023: Chimène Goudjinou, Stella Roga, Paulina Bermúdez, Karsten Wickern, Julius Obhues, Carmen Maiwald, Tim Morgenstern, Vanessa Material, Fritz Schaap, Hajo Seppelt, Jörg Winterfeld, Peter Wozny, Wigbert Löer, Sonja Zekri, Leopold Achilles, Klaus Hartmann, Klaus Winter, Alexander Völkel (v. li.). Michael Jaenecke

„Die besondere Auszeichnung“ erhielt Sonja Zekri, Kulturreporterin bei der Süddeutschen Zeitung, für ihr Lebenswerk. Die Otto-Brenner-Stiftung würdigte die Journalistin „für ihre beeindruckenden Analysen über die großen Konflikte unserer Zeit […], mit denen sie einen unverzichtbaren Beitrag gegen die verheerende Polarisierung im politischen Diskurs leistet.“ Zekri erzählte abschließend: „Als ich angefangen habe zu schreiben, damals bei den Ruhr Nachrichten, gab es die Nordstadtblogger noch nicht […]. Es hätte sie geben sollen!“

„Lokaljournalismus wie er sein sollte!“ fasst Lilienthal zusammen. Wir sagen: Vielen Dank für die lieben Worte und natürlich diesen großartigen Preis. Auf weitere zehn Jahre.


Anm.d.Red.: Haben Sie bis zum Ende gelesen? Hat es Spaß gemacht oder war es Arbeit? Oder beides? Nur zur Info: Die Nordstadtblogger arbeiten ehrenamtlich. Wir machen das gern, aber wir freuen uns auch über Unterstützung!

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