Lolli-Tests in Kitas geplant: Dortmund startet ein großes Corona-Modellvorhaben in 26 Einrichtungen

Antigen-Schnelltests (Foto) sind nicht so genau – daher sind die Lolli-Tests auf PCR-Basis. Archivbild: Alex Völkel

Die Stadt Dortmund will mit einem groß angelegten Modellvorhaben in Dortmunder Kitas starten. Ziel ist es, mögliche Corona-Infektionsketten auch in Kitas zu erkennen. Der zwölfwöchige Testlauf wird rund 350.000 Euro kosten – diese muss die Stadt alleine tragen. Los gehen soll es am 7. Juni – vorbehaltlich der Verfügbarkeit der Tests.

Ziel: Frühkindliche Bildung mit höchstmöglichem Infektionsschutz in Kindertageseinrichtungen

Daniela Schneckenburger. Foto: Anja Cord
Daniela Schneckenburger. Foto: Anja Cord

„Wir möchten analog zu den Pool-Testungen in den Grund- und Förderschulen in einem Modellvorhaben Lolli-Tests baldmöglichst auch in Kitas einsetzen. Dabei geht es uns darum, frühestmöglich Infektionen zu erkennen und so die Infektionsketten gar nicht erst entstehen zu lassen“, erläutert Jugenddezernentin Daniela Schneckenburger. 

Die Lolli-Tests, die kinderleicht zu bedienen sind, können eine Brücke darstellen, bis das Jugendministerium sein Testverfahren wie angekündigt überarbeitet hat. Ziel ist es, auch die frühkindliche Bildung mit höchstmöglichem Infektionsschutz zu ermöglichen. Dafür soll an den ausgewählten Kindertageseinrichtungen die Teststrategie des Landes um PCR-Pooltestungen ergänzt werden. 

PCR-Testverfahren weisen im Vergleich zu Antigen-Schnelltests insbesondere zu Beginn einer Infektion eine deutlich höhere Sensitivität auf. Der PCR-Pooltest mit Lolli-Tests ist als nicht invasiver Test für jüngere Kinder sehr gut geeignet. 

Tests laufen in Kitas, die schon von Corona-Schließungen betroffen waren

Ausgewählt wurden 26 Einrichtungen, die mehrfach von Infektionen und (Gruppen)-Schließungen betroffen waren. Die Einrichtungen verteilen sich über das gesamte Dortmunder Stadtgebiet und über die Trägerlandschaft der Kindertageseinrichtungen. 

Die kommunale Ergänzung der landesseitigen Teststrategie durch die Lolli-Tests ermöglicht eine verlässliche Aussage zum Infektionsgeschehen. Die aussagekräftigere PCR-Methode gibt ein exakteres Bild über die Infektionen in den ausgewählten Kitas und lässt eine verlässlichere Einschätzung zur Dunkelziffer zu. 

Die 26 Einrichtungen sind: 

  • Kath. Kita St. Joseph, Busenbergstraße 
  • Ev. Paulus-Kindergarten, Kirchenstraße 
  • DRK Kita Sandkorn, Kielstraße 
  • Caritas Montessori Familienzentrum, Severingstraße 
  • Kath. Kita St. Clemens, Flughafenstraße 
  • FABIDO Kita Lange Straße 
  • Kita Wirbelwind, Dubliner Weg 
  • Stadtteil-Schule Kita Krümelstube, Osterfeldstraße 
  • Kath. Kita St. Barbara II, Teutoburgerstraße 
  • Kita HoKiDo, Emil-Figge-Straße 
  • Caritas Familienz. St. Stephanus, Brinkmannstraße 
  • FABIDO Kita Breisenbachstraße 
  • E.I. Waldorfkindergarten Scharnhorst e.V., Hesseweg 
  • FABIDO Kita Leopoldstraße 
  • AWO Kita Auf dem Hohwart 
  • FABIDO Kita Akazienstraße 
  • FABIDO Kita Biehleweg 
  • FABIDO Kita Lünener Straße 
  • FABIDO Kita Dürener Straße 
  • FABIDO Kita Osulfweg 
  • FABIDO Kita Speckestraße 
  • FABIDO Kita Bülowstraße 
  • FABIDO Kita Hacheneyer Straße 
  • AWO Kita Mergelteichstraße 
  • AWO Kita Familienz. Evinger Parkweg 
  • FABIDO Kita Fröbelweg 

 

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Reaktionen

  1. Lolli-Tests in Kitas: OB Thomas Westphal besuchte Einrichtung an der Akazienstraße (PM)

    Lolli-Tests in Kitas: OB Thomas Westphal besuchte Einrichtung an der Akazienstraße

    Seit dem Start der Dortmunder Kitas in den Regelbetrieb am 7. Juni werden in 26 ausgewählten Einrichtungen im Rahmen eines kommunalen Modellverfahrens PCR-Pool-Tests, besser bekannt als Lolli-Tests, eingesetzt. Oberbürgermeister Thomas Westphal schaute sich jetzt in der Einrichtung an der Akazienstraße an, wie die Tests bei Kindern und Erzieher*innen ankommen.

    Nelson ist einer von acht Kindern einer bilingualen Gruppe, die dem OB die korrekte Durchführung des Lolli-Tests zeigen, die eine halbe Minute im Mund geführt werden. Erzieher Dennis Winyard sammelt die benutzten Lollis in einem Döschen, das mit Codes und einer Nummer versehen wird. Das vereinfacht im Falle eines Positivtests die Nachverfolgung. Danach geht das Döschen in das Labor des Klinikums Dortmund.

    OB Thomas Westphal: Verlässlichkeit für Pandemiebekämpfung extrem wichtig

    Die Lolli-Tests sind den bisherigen Schnelltests, die in der Nase ausgeführt werden müssen, „weit überlegen“, erklärt Kita-Leiterin Ulrike Schran-Franke: „Sie sind nicht nur einfacher in der Handhabung, sondern als PCR-Testverfahren auch sicherer. Dadurch sinkt das Risiko eines falschen Ergebnisses immens.“ Eine größere Sicherheit garantiert darüber hinaus, dass die Lolli-Tests das Einverständnis der Eltern voraussetzen. So können die Kinder regelmäßig und transparent getestet werden. Das geschieht zweimal in der Woche, jeweils Montag und Mittwoch morgens.

    75 von 90 Kindern der Kita machen bei den Tests inzwischen mit. „Für die Pandemiebekämpfung in unseren Kindertagesstätten sind Testergebnisse mit eindeutiger Verlässlichkeit extrem wichtig. Das geht nur mit den sogenannten PCR-Tests. Ich bin begeistert, wie gut dieses Testverfahren im Alltag funktioniert. Es macht den Kindern Spaß und liefert die besten Ergebnisse. Was will man mehr“, so Oberbürgermeister Thomas Westphal.

    Positive Rückmeldungen

    Die positive Resonanz der TEK Akazienstraße spiegelt sich laut FABIDO-Geschäftsführer Daniel Kunstleben trägerübergreifend auch in den Rückmeldungen der 25 weiteren Kitas des Modellverfahrens: „Das Feedback aus allen Einrichtungen ist positiv, von keiner Seite gibt es negative Reaktionen.“ Bereits nach rund 14 Tagen Laufzeit des Verfahrens, das auf zwölf Wochen ausgelegt ist, zeigt sich eine hohe Rücklaufquote: Rund 67 Prozent der Kinder nehmen zurzeit an den Tests teil – Tendenz steigend.

    Stadt plant Kontrollgruppen

    Parallel zum jetzigen Verfahren möchte die Stadt Dortmund die Effizienz der PCR-Pool-Tests in Kürze mit der Effizienz bisheriger Schnelltests vergleichen. Die Verantwortlichen in Jugendamt und Gesundheitsamt planen dazu in 26 weiteren Kitas die Einrichtung von Kontrollgruppen, in denen nach den Landesrichtlinien getestet wird. Entsprechende Informationsschreiben sind in Vorbereitung und werden in den nächsten Tagen an Kitas und Eltern verschickt.

    Mit der Einführung der Kontrollgruppen hoffe man auf eine weitere Bestätigung der Vorteile des PCR-Pool-Verfahrens, wie Daniel Kunstleben erklärt. „Unabhängig davon geht es aber darum, schon im frühkindlichen Bereich einen möglichst genauen Einblick in das Infektionsgeschehen zu erhalten“, fasst OB Thomas Westphal nach dem Austausch mit den Kita-Kindern zusammenzusammen.

  2. Anpassung der Teststrategie in Dortmunder Kitas (PM)

    Heute informierte die Stadt Dortmund die Träger der Dortmunder Kitas schriftlich darüber, dass aufgrund des zurzeit höchst dynamischen Infektionsgeschehens die Anpassung der Dortmunder Teststrategie notwendig ist.

    Die Stadt Dortmund hat bislang im Rahmen ihrer kommunalen Teststrategie in allen 323 Dortmunder Kitas Lolli-PCR-Pooltestungen mit zweimaliger Testung pro Woche aller Kinder angeboten und durchgeführt.

    Aufgrund des exponentiellen Wachstums der Neuinfektionen durch die Omikron-Variante in Dortmund und somit auch in den Kitas sind jetzt jedoch die zur Verfügung stehenden Laborkapazitäten erschöpft. Leider ist es nicht mehr möglich, das gewählte Testverfahren aktuell so aufrecht zu erhalten.

    „Auch in Dortmund haben die Kapazitäten der Labore aufgrund des schnellen Anstiegs der Corona-Infektionen ihre Grenze erreicht. Das gilt auch für die PCR-Tests in Kitas. Darum haben wir in den vergangenen beiden Tagen alle Möglichkeiten geprüft, trotz dieses Engpasses am bisherigen Verfahren der zweimaligen Testung pro Woche festhalten zu können. Es zeigte sich, dass dies nicht möglich ist. Das heißt: Wenn wir die Rückmeldung der Befunde weiter möglichst kurzfristig übermitteln und damit das Ziel der Testung beibehalten wollen, können wir ab der kommenden Woche vorübergehend die Lolli-Testungen nur noch einmal wöchentlich anbieten. Diese Änderung muss bereits ab der nächsten Woche beginnen“, erläutert Jugenddezernentin Daniela Schneckenburger.

    Sie ergänzt: „Wir wissen um die Schwierigkeiten dieser Entscheidung. Unser Ziel ist es, trotz der eingeschränkten Laborkapazitäten Eltern schnellstmöglich zu informieren. Mit dieser der aktuellen Situation geschuldeten Umstellung möchten wir aber erreichen, dass unter den gegebenen Umständen die größtmögliche Sicherheit für den Besuch und den Betrieb erreicht werden kann.“

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