„lokal willkommen“: Das Dortmunder Integrationsnetzwerk erweitert sich um eine Anlaufstelle für Hörde und Hombruch

Sozialdezernentin Birgit Zörner, und das „lokal willkommen“ team vor der neuen Anlaufstelle in Dortmund Hörde
Sozialdezernentin Birgit Zoerner (dritte v. r.) mit Projektleiter Ulrich Piechota (zweiter v. r.) und dem „lokal willkommen“-Team vor der neuen Anlaufstelle in Dortmund-Hörde. Fotos: Gerd Wüsthoff

Von Gerd Wüsthoff

Für die Dortmunder Stadtbezirke Hörde und Hombruch ist am Hörder Schildplatz 7 eine neue Anlaufstelle des Integrationsnetzwerks „lokal willkommen“ für MigrantInnen und alteingesessene AnwohnerInnen eröffnet worden. Die Stadt führt diese lokalen Einrichtungen in Kooperation mit verschiedenen sozialen Verbänden. Für die Räumlichkeiten in Hörde ist dies die AWO-Unterbezirk Dortmund zuständig.

Integration findet dort statt, wo die Menschen leben – in den einzelnen Stadtteilen

Das lokal willkommen Team in Hörde v.l. Anke Weiermann, Zeliha Karakus und Andreas Schmitz-Grenda
Das „lokal willkommen“-Team in Hörde; v.l.: Anke Weiermann, Zeliha Karakus und Andreas Schmitz-Grenda.

Dortmund hat in den letzten Jahren, seit der Fluchtkrise, ausgelöst durch den Krieg in Syrien und den Terrorwellen im Nahen Osten, über 8.000 Flüchtlinge aufgenommen. Dortmund und Deutschland reagierten darauf, wie es das Grundgesetz vorgibt. Die sinnvolle Integration dieser Menschen kann nur mit der Bereitstellung von Wohnraum gelingen.

Solange sich die Flüchtlinge in den „Notaufnahme-Lagern“ befinden, können sie direkt betreut werden, leben aber kein eigenständiges und angemessen würdiges Leben. „Erst mit einer eigenen Wohnung kann eine sinnvolle Integration beginnen“, sagt Zoerner bei der Eröffnung der Anlaufstelle „lokal willkommen“ in Dortmund-Hörde.

Sowohl Sozialdezernentin Birgit Zoerner als auch die beiden LeiterInnen der Anlaufstelle, Zeliha Karakus und Andreas Schmidt-Grenda, betonen in ihren Grußworten, dass der neue „lokal-willkommen“-Standort für Flüchtlinge, AnwohnerInnen und ehrenamtliche HelferInnen offen sei. Hier gäbe es zahlreiche Unterstützungsangebote, würden Ehrenamtliche mit Flüchtlingen zusammengebracht, Hilfe koordiniert und eine Begegnungsmöglichkeit für alteingesessene BewohnerInnen und Flüchtlinge geschaffen. Nur das gegenseitige Kennenlernen schaffe Vertrauen und baue Barrieren ab.

Am Hörder Standort von „lokal willkommen“ ist auch die „Soziale Stadt Dortmund“ vertreten

Herr Krause im Gespräch mit Birgit Zörner
Hauseigentümer Erwin Krause im Gespräch mit Birgit Zoerner.

Hans Semmler, Bezirksbürgermeister von Hombruch und „Alt-Hörder“, berichtet von seiner Jugend, als er vor dem Standort die ehemalige Straßenbahnhaltestelle nutzte und sich gut an die ehemalige Gasstätte erinnern könne. „Ich bin erfreut zu sehen, mit welchem Aufwand der Vermieter das Objekt für die neue Aufgabe vorbereitet hat“, so Semmer begeistert.

Auch Schmitz-Grenda lobt die reibungslose Zusammenarbeit mit dem Hauseigentümer Erwin-Carlos Krause, der mit seiner Mutter bei der Eröffnung anwesend ist.

Auf die weitsichtigen Renovierungsmaßnahmen angesprochen, erläutert Krause: „Ich habe bewusst auf Erweiterung saniert. Was nützt es, wenn für eventuell mehr Büroplätze wieder alles aufgerissen werden muss.“

VermieterInnen sollten nur Wohnungen vermieten, in der sie auch selbst wohnen wollen würden

Im weiteren Gespräch mit Krause fällt ein interessanter Satz: „Ich kann nur mit gutem Gewissen ein Objekt vermieten, sei es ein Büro oder eine Wohnung, in der ich auch arbeiten oder leben wollen würde!“ Ein Statement, dass man sich als Maxime für so manche Problemvermieter wünschte, oder dass man bei einer Diskussions- und Informationsrunde zu Modernisierungen von ihnen zu hören gewünscht hätte.

Für den Aktionsplan Soziale Stadt Dortmund hat Anke Weiermann vom Dezernat Arbeit, Gesundheit, Soziales, Sport und Freizeit ein Büro im Obergeschoss der Hörder „lokal willkommen“-Räumlichkeiten.

Weitere Informationen:

  • Kontakt „lokal willkommen“ für Hörde und Hombruch: Schildplatz 7, 44263 Dortmund. Tel: 0231 50 11 138, Fax: 0231 50 11 139; e-Mail: lokalwillkommen.HH@stadtdo.de. Dort ebenfalls: Anke Weiermann (Soziale Stadt Dortmund): 0231 50 27 31;, e-Mail: aweiermann@stadtdo.de
  • Kontakt „lokal willkommen“ in Brakel und Aplerbeck: Brackeler Hellweg 146, 44309 Dortmund. Tel: 0231 50 28 705, Fax: 0231 50 28 706; e-Mail: lokalwillkommen.BA@stadtdo.de
  • Kontakt „lokal willkommen“ in Mengede und Huckarde: Westerfilder Straße 11a, 44357 Dortmund, Tel: 0231 50 11 148, Fax: 50 11 149; e-Mail: lokalwillkommen.MH@stadtdo.de

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Reaktionen

  1. Fünf Jahre „lokal willkommen“ in Hörde/Hombruch (PM)

    Der Standort Hörde/Hombruch des Dortmunder Integrationsnetzwerks „lokal willkommen“ feierte gestern seinen fünften Geburtstag. Am 9. März 2018 eröffnete die Einrichtung am Schildplatz 7 und nahm mit einem zweiköpfigen Team den Dienst auf.

    „lokal willkommen“ ist eine Kooperation der Stadt Dortmund mit verschiedenen Wohlfahrtsverbänden und weiteren Akteur*innen in der Flüchtlingshilfe. Diese Partnerschaft bündelt die Ressourcen, Kompetenzen und Potenziale der kommunalen und freien Träger. Am Standort Hörde, der die Stadtbezirke Hörde und Hombruch abdeckt, kooperieren die Stadt Dortmund und die Arbeiterwohlfahrt Unterbezirk Dortmund.

    Im Stadtgebiet gibt es sieben „lokal willkommen“-Büros.

    Das Dortmunder Integrationsnetzwerk „lokal willkommen“ zielt auf die Integration von Neubürger*innen in die Stadtgesellschaft. Es fördert ihre Eigenständigkeit und Unabhängigkeit und bietet niederschwellig praktische Unterstützung bei der Integration in das Alltagsleben.

    „lokal willkommen“ identifiziert Bedarfe und sucht überall dort, wo Integrationshemmnisse vorhanden sind, nach schnellen und unbürokratischen Lösungen.

    Das Team im Büro Hörde/Hombruch hat pro Jahr durchschnittlich mehr als 1000 Kund*innen beraten. Jede/r Ratsuchende bringt mindestens drei Fragen und Beratungswünsche mit in die Sprechstunden.

    „Ein großes Dankeschön geht an die AWO Unterbezirk Dortmund, Tandempartnerin für „lokal willkommen“ Hörde/Hombruch und an die vielen aktiven Kooperationspartner*innen in Verwaltung, Gemeinden, Vereinen, Initiativen und besonders an allen Aktiven im Ehrenamt, ob beim Brückenfest, Theaterprojekt, Runden Tisch, oder bei den Sprachkursen“, sagt Jörg Süshardt, Leiter des Sozialamtes.

    Die Teams der „lokal willkommen“-Standorte sind vor Ort zugleich Ansprechpartner*innen für das soziale Umfeld: Nachbarschaft, Vermieter*innen, Interessierte und Ehrenamtliche sowie für die lokal und stadtweit tätigen Akteur*innen und Kooperationspartner*innen.

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