Rat entscheidet über die neue Führung im Klinikum Dortmund:

Peter Hutmacher soll Chef im größten kommunalen Krankenhaus des Landes werden

Bald wieder mit vollständiger Geschäftsführung? Ein neuer Arbeitsdirektor und ein neuer Klinikchef stehen in den Startlöchern. Archivfoto: Klinikum Dortmund

Lange hat es gedauert, nun ist eine neue, vollständige Geschäftsführung der Städtischen Kliniken in greifbarer Nähe. Das Dortmunds Verdi-Chef Michael Kötzing neuer Arbeitsdirektor werden will, war bereits seit einigen Monaten bekannt. Der weitere, bislang offene, Posten des Klinikchefs soll nun von Peter Hutmacher übernommen werden. Der 58-Jährige würde aus dem Klinikum Herford in das größte kommunalen Krankenhaus des Landes NRW nach Dortmund wechseln.

Posten des Klinikchefs seit Sommer 2023 unbesetzt

Markus Polle war bis Sommer 2023 Geschäftsführer im Klinikum Dortmund – dann entzog der Aufsichtsrat ihm das Vertrauen. Foto: Klinikum Dortmund

Seit Juni 2023 ist der Posten des Klinikchefs unbesetzt. Der ehemalige Vorsitzende der Geschäftsführung, Marcus Polle, wurde nach gut anderthalb Jahren im Amt vom Aufsichtsrat abberufen. Seither hat der ärztliche Direktor Prof. Dr. Stefan Haßfeld die Aufgabe kommissarisch übernommen.

Für Haßfeld könnten bald die Arbeitstage (zumindest etwas) entspannter werden. Mit Peter Hutmacher soll ein neuer kaufmännischer Geschäftsführer und Vorsitzender der Geschäftsführung im größtes kommunalen Krankenhaus des Landes anfangen.

Der 58-Jährige ist seit dem 1. Januar. 2020 Vorstandssprecher des Klinikums Herford. Sein dortiger Vertrag läuft Ende diesen Jahres aus, eine Verlängerung kommt für Hutmacher jedoch nicht in Frage – und das trotz über 1000 Solidaritätsunterschriften aus der Belegschaft.

Stadtrat ist Königsmacher für den neuen Klinikchef

Auf dem Weg an die Spitze des Klinikums müssen Bewerber:innen einige Stufen durchlaufen. Vor einer Findungskommission musste sich Hutmacher durchsetzen – mit Erfolg: Das Gremium stimmte einstimmig für den in Dortmund wohnenden ausgebildeten Krankenhaus-Manager.

Am 29. Januar stellte sich der bisherige Chef des Herforder Klinikums bei den jeweiligen Ratsfraktionen vor. Einen Tag später entschied sich der Aufsichtsrat, der ebenfalls mit kommunalen Entscheidungsträger:innen besetzt ist, bei wenigen Enthaltungen für den 58-Jährigen.

Und nun? Der letzte verbliebende Schritt ist die Zustimmung des Rates der Stadt. Schließt sich der den vorherigen Gremien an, kann sich Peter Hutmacher bald kaufmännischer Geschäftsführer und Vorsitzender der Geschäftsführung der Klinikum Dortmund gGmbH nennen. All diese politischen Schritte sind notwendig, weil das Klinikum eine hundertprozentige Stadttochter ist. Je nach Größe können die Fraktionen unterschiedlich viele Mitglieder in die Aufsichtsräte (Westfalenhalle, DSW, Dogewo, etc.) entsenden.

Vom Gewerkschafts-Boss zum Arbeitsdirektor

Noch ist Michael Kötzing Verdi-Chef, doch das soll sich bald ändern: Der 48-Jährige will Arbeitsdirektor in den Städtischen Kliniken werden. Foto: Alexander Völkel für nordstadtblogger.de

Eigentlich besteht die Geschäftsführung im Klinikum Dortmund aus drei Personen: Neben dem Vorsitz der Geschäftsführung und dem ärztlichen Direktor gibt es auch den Posten des Arbeitsdirektors. Letzterer ist seit Juli ebenfalls unbesetzt. Ein neuer Kandidat für den Posten steht schon seit längerem in den Startlöchern.

Michael Kötzing, Chef des Verdi-Bezirks Westfalen, steht kurz vor dem Einzug in die Chefetage des Klinikums. Der 48-Jährige ist als Kandidat der Arbeitnehmer:innen angetreten. Das „Go“ des Aufsichtsrates hat Kötzing bereits in der Tasche, auch bei ihm muss nur noch der Rat zustimmen – wohl nur noch eine Formalität.

Wir berichteten bereits im Oktober über die Absichten des Kandidaten. Damals sagte er Nordstadtblogger: „Meine Haltung und meine Überzeugung für die Beschäftigten dort etwas zu tun, wird sich durch die neue Funktion in keinster Weise verändern. Die Beschäftigten machen jeden Tag einen grandiosen Job für diese Stadt. Die haben es auch verdient, dass die Geschäftsführung einen grandiosen Job für sie macht“, so Kötzing.


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