Das THW Dortmund leistete ehrenamtlich Hilfe in Flutgebieten

Jahrestag des Starkregens 2021: Vor einem Jahr begann der gigantische Hilfseinsatz

THW-Helfer besprechen das weitere Vorgehen an einer Einsatzstelle in Altena.
THW-Helfer besprechen das weitere Vorgehen an einer Einsatzstelle in Altena. Foto: THW / Kilian Höhn

Es ist eine der schlimmsten Naturkatastrophen, die Deutschland je erlebt hat: das Unwetter Mitte Juli 2021. Für das Technische Hilfswerk (THW) folgte der größte Einsatz in seiner Geschichte. Über mehrere Monate leisten die Helferinnen und Helfer des THW rund 2,6 Millionen Einsatzstunden in Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Bayern und Sachsen. Rund 17.000 Einatzkräften aus allen 668 THW-Ortverbänden waren im Einsatz – auch der Ortsverband Dortmund.

95 Dortmunder THW’ler:innen leisteten überörtliche Hilfe

„Unser großer Dank gebührt den Einsatzkräften – und darüber hinaus ihren Familien und Arbeitgebern. Denn sie machen es mit ihrem großen Rückhalt erst möglich, dass wir vor Ort helfen können“, resümiert Jörg Rottmann, der Ortsbeauftragte des Ortsverbandes. Der Ortsverband Dortmund war mit verschiedenen Teileinheiten insgesamt rund 9.500 Stunden im Einsatz.

Fast 100 Einsatzkräfte allein vom THW Dortmund mussten bei den Einsätzen koordiniert werden.
Fast 100 Einsatzkräfte allein vom THW in Dortmund mussten bei den Einsätzen koordiniert werden. Foto: THW / Kilian Höhn

Tief „Bernd“ hinterließ in weiten Teilen Deutschlands, aber vor allem in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen, ein Bild der Zerstörung. Mehr als 180 Tote, überflutete Städte und weiträumige Zerstörungen waren einige der Folgen. Das THW war daraufhin mit allen 25 Typen seiner Einheiten und Teileinheiten gefragt.

Die Liste der zu bewältigenden Aufgaben war lang: Von Pumparbeiten über das Räumen von Trümmern, der Strom- und Wasserversorgung bis hin zur Trinkwasserversorgung, Deichverteidigung, der Baufachberatung oder dem Brückenbau – das THW konnte seine Expertise und Fähigkeiten einbringen und bringt sie teilweise weiterhin ein. Denn abgeschlossen ist der Einsatz noch nicht, die Hilfe des THW wird auch ein Jahr nach der Katastrophe benötigt.

Insgesamt 9.474 Dienststunden in betroffenen Gebieten geleistet

Es gibt immer was zu tun: THW-Helfer:innen bereiten die Verpflegung für ihre im Einsatz befindlichen Kamerad:innen zu.
Es gibt immer was zu tun: THW-Helfer:innen bereiten die Verpflegung für ihre im Einsatz befindlichen Kamerad:innen zu. Foto: THW / Till Sieben

Insgesamt 95 Helfer:innen aus dem THW-Ortsverband Dortmund leisteten mit ihren Fahrzeugen und ihrer technischen Ausstattung Hilfe in den überschwemmten Gebieten.

Die ersten Einsatzkräfte gingen bereits um etwa 6.20 Uhr am 14. Juli 2021 in den Einsatz, um zunächst in Altena zu helfen. Dies war der Auftakt für weitere Einsätze im Ahrtal und im Raum Euskirchen. Bis zum 18. August 2021 hatten die Helfer:innen dann insgesamt 9.474 Dienststunden in den betroffenen Gebieten geleistet.

THW-Helfer:innen führen Sicherungsarbeiten an einer Böschung in Altena durch.
THW-Helfer:innen führen Sicherungsarbeiten an einer Böschung in Altena durch. Foto: THW / Olaf Rottmann

Die eingesetzten Helfer:innen errichteten Dämme bzw. sicherten Deiche, pumpten Wasser ab, halfen – teilweise mit schwerem Gerät – Trümmer und Zerstörung zu beseitigen sowie Straßen und andere Infrastruktur wieder nutzbar zu machen, transportierten benötigte Güter und Gerätschaften, erbrachten Fachberatung und unterstützten die Einsatzführungsstellen in der Stabsarbeit.

Das THW ist die ehrenamtliche Einsatzorganisation des Bundes. Das Engagement von bundesweit mehr als 80.000 Freiwilligen ist die Grundlage für die Arbeit des THW im Bevölkerungsschutz. Mit seinem Fachwissen und den vielfältigen Erfahrungen ist das THW gefragter Unterstützer für Feuerwehr, Polizei, Hilfsorganisationen und andere. Der Ortsverband Dortmund verfügt über rund 250 ehrenamtliche Einsatzkräfte in vier Zügen mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Leiter des Ortsverbands Dortmund ist seit 2012 der Ortsbeauftragte Jörg Rottmann.

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  1. Sauerstoffmangel im Rückhaltebecken Nathebach: Stadtentwässerung und THW gemeinsam vor Ort (PM)

    Aufgrund anhaltend hoher Temperaturen und Trockenheit ist der Sauerstoffgehalt im Hochwasserrückhaltebecken Nathebach im Stadtbezirk Aplerbeck auf ein für die dort lebenden Fische kritisches Niveau gefallen. Einige Tiere sind deswegen bereits verendet. Um den restlichen Bestand zu schützen, arbeitet das Team der Stadtentwässerung eng mit dem Technischen Hilfswerk (THW) zusammen.

    Mithilfe eines so genannten Venturi-Lüfters wurde bereits Sauerstoff in das Wasser eingebracht und so die verbliebenen Fische unterstützt. Die Kadaver wurden durch das THW aus dem Gewässer weitgehend entfernt. Ergänzend wurden Wasserproben entnommen.

    Das Rückhaltebecken Nathebach fasst ein Volumen von ca. 32.500 Kubikmetern Wasser. Es wird vom Nathebach durchflossen und reguliert über eine Drossel als Sperrbauwerk dessen Abflussmenge im weiteren Gewässerverlauf. Durch diese Einrichtung, die vor rund 3,5 Jahren umfassend erneuert wurde, werden Überschwemmungsrisiken für die unterliegenden Gebäude reduziert. In diesem Gewässer sind vor allem Rotaugen beheimatet.

    Ob bei einem Rückhaltebecken im Bedarfsfall Belüftungsmaßnahmen zum Schutz von Fischbeständen eingesetzt werden, wird in jedem Einzelfall durch Mitarbeiter*innen der Stadtentwässerung geprüft. Während der Sommermonate kann es bei einzelnen Dortmunder Gewässern passieren, dass der Sauerstoffgehalt im Wasser für Fische zu niedrig ist. Das Rückhaltebecken Nathebach war in den vergangenen Jahren nicht betroffen.

  2. Katastrophenschutztag am 6. August 2022: Ortsverband Dortmund repräsentiert das Technische Hilfswerk (PM)

    Am 6. August wird auf der Katharinenstraße der landesweite Katastrophenschutztag stattfinden. Bei dieser Veranstaltung wird der THW-Ortsverband Dortmund die Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW) prominent vertreten. Ziele der Veranstaltung sind es, die Bevölkerung über die Katastrophenschutz-Organisationen und die darin engagierten freiwilligen Einsatzkräfte zu informieren. In Mitmach-Aktionen soll Interesse an der ehrenamtlichen Mitwirkung im Katastrophenschutz geweckt werden. Zudem soll über Unwetter-Risiken aufgeklärt werden. Das THW wird bei dieser Gelegenheit das aktuelle Thema “Hochwasserschutz” vertreten.

    Gemeinsam mit der Feuerwehr Dortmund und weiteren ehrenamtlichen Hilfsorganisationen wird der THW-Ortsverband (OV) Dortmund auf dem Katastrophenschutztag vertreten sein. Rund 60 Helfer*innen werden die Einsatzmöglichkeiten des Dortmunder Ortsverbands und die Fähigkeiten des THW als Gesamtorganisation anhand praktischer Beispiele anschaulich darstellen. Diverse Großfahrzeuge werden auf der Katharinenstraße ausgestellt sein. Außerdem werden die THW-Helfer*innen gemeinsam mit anderen Katastrophenschützer*innen neun Info-Boxen zur praktischen Selbsthilfe bei Unwetter betreuen. Hier werden interessierte Bürger*innen Aufklärung über die Risiken von Unwetterlagen und Handlungsempfehlungen für die jeweilige Situation erhalten.

    Als prominente Gäste werden der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul sowie der Dortmunder Oberbürgermeister Thomas Westphal den Katastrophenschutztag besuchen. Beide werden gegen Mittag Grußworte sprechen und ein kurzes Interview mit der Moderatorin und TV-Journalistin Clarissa Corrêa da Silva führen. Im Anschluss (gegen 12:15 Uhr) wird “Clari” mit einem Interviewpartner des THW über Gefahren und Hilfsmöglichkeiten bei Hochwasser sprechen. Darüber hinaus wird das THW den ganzen Tag über mit drei Spezialisten (“Technische Berater“) für Hochwasserschutz und Deichverteidigung vertreten sein. Sie verfügen über langjährige praktische Erfahrung aus vielen Einsätzen und möchten dieses Wissen gerne weitergeben. Zwei “Sandsack-Challenges” (gegen 10:50 Uhr und 15:35 Uhr) fordern zum Mitmachen auf: Sandsäcke sollen auf Zeit befüllt, transportiert und verlegt werden.

    Das THW ist die ehrenamtliche Einsatzorganisation des Bundes. Das Engagement von bundesweit mehr als 80.000 Freiwilligen ist die Grundlage für die Arbeit des THW im Bevölkerungsschutz. Mit seinem Fachwissen und den vielfältigen Erfahrungen ist das THW gefragter Unterstützer für Feuerwehr, Polizei, Hilfsorganisationen und andere. Der THW-Ortsverband Dortmund verfügt über rund 250 ehrenamtliche Einsatzkräfte in vier Zügen, u. a. mit den Schwerpunkten Räumen, Wassergefahren, Logistik sowie Führung und Kommunikation. Leiter des Ortsverbands Dortmund ist seit 2012 der Ortsbeauftragte Jörg Rottmann.

    Weitere Informationen finden Sie unter: https://kst2022.nrw/dortmund

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