Im Allwetterzoo Münster konnten die Insekten vermehrt werden

In der Natur bereits ausgerottete Simandoa-Höhlenschaben leben jetzt im Zoo Dortmund

Kurz nach der Entdeckung der Schabe wurde die Höhle in Simandou beim Abbau von Bauxit, einem Aluminiumerz, zerstört, womit auch die Schabe verschwand.
Kurz nach der Entdeckung der Schabe wurde die Höhle in Simandou beim Abbau von Bauxit zerstört, womit auch die Schabe verschwand. Foto: Zoo Dortmund/ Marcel Stawinoga

Aus dem Allwetterzoo Münster ist jetzt ist eine kleine Gruppe Simandoa-Höhlenschaben in den Zoo Dortmund eingezogen. Die Simandoa-Höhlenschabe gilt in der Natur als ausgerottet und existiert wahrscheinlich nur noch in menschlicher Obhut. Im Allwetterzoo Münster konnten die Insekten erfolgreich vermehrt werden.

Die Insekten haben zunächst ein Gehege hinter den Kulissen bezogen

Die Simandoa-Höhlenschabe kam vermutlich in nur einer Höhle in Simandou, einer Hügelkette im Südosten von Guinea im westlichen Afrika, vor. Dort lebte das Insekt auf Guano, der durch die Einwirkung von Exkrementen von Fledermäusen und anderer Tiere auf kalkreichen Böden entsteht. Hier wurde die Schabe erst 2004 wissenschaftlich beschrieben und in eine eigene neue Gattung gestellt, da sie mit keiner bekannten Schaben-Art nah verwandt ist.

Da die Wissenschaftler:innen, die die Simandoa-Höhlenschabe beschrieben, auch lebende Exemplare mit an die Harvard-Universität in Boston/USA nahmen, konnte die Art nach der Ausrottung in der Wildnis überleben. Kurz nach der Entdeckung der Schabe wurde die Höhle in Simandou beim Abbau von Bauxit, einem Aluminiumerz, zerstört, womit auch die Schabe verschwand.

Die Schaben – sie werden bis zu vier Zentimeter groß –  haben im Zoo Dortmund zunächst ein Gehege hinter den Kulissen bezogen, wo sie bereits im Rahmen von Zooführungen besucht werden können. Künftig sollen sie in ein Terrarium im Giraffen-Haus übersiedeln.

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